Hände halten Holzpellets

Pelletlagerung – Vorsicht vor giftigen Gasen

Holzpellets für Öfen und Heizanlagen gelten als nachhaltiger Brennstoff. Pellets zeigen jedoch während der Lagerung gefährliche Eigenschaften. Durch die Herstellung der Pellets entstehen nämlich Prozesse, die später Gase, wie das gesundheitsschädliche Kohlenmonoxid austreten lassen. Vielen Hausbesitzern und Verwendern von Holzpellets ist dieses mögliche Gefährdungspotenzial nicht bekannt.

Holzpellets für Heizöfen sind zum beliebten Brennstoff geworden, als nachhaltige und kohlendioxidneutrale Alternative zu anderen Heiztechniken. Sie werden als längliche Stäbchen aus gepressten Sägespänen gehandelt.

Während der Lagerung von Holzpellets in größeren Mengen wurde jedoch eine potenziell gefährliche Eigenschaft entdeckt: Bei der Herstellung der Pellets werden durch das Zerkleinern, Erwärmen und Trocknen des Holzes bzw. der Späne Prozesse im Holz in Gang gesetzt. Aus ungesättigten Fettsäuren entstehen Gase wie das gesundheitsschädliche Kohlenmonoxid (CO) und verschiedene Aldehyde. Diese Gase können noch Monate nach der Produktion von den Pellets freigesetzt werden.

In Pellet-Lagerräumen kann die Konzentration so hoch sein, dass es zu schweren Vergiftungen kommen kann, wenn Personen die Räume betreten.

Vielen Hausbesitzern und Verwendern von Pellets für ihre Heizanlagen ist dieses Gefährdungspotenzial nicht bekannt. „Nach experimentellen Untersuchungen können in der Raumluft von Pellet-Lagerräumen Konzentrationen bis zu einigen Tausend ppm Kohlenmonoxid auftreten, was zu tödlichen Vergiftungen führen kann“, so das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR). Wie hoch die Gaskonzentration in einem Lagerraum ist, hängt laut BfR von der Menge der Befüllung, von der Raumtemperatur und vom Luftaustausch sowie vom Alter der Pellets ab.

Tödliche Kohlenmonoxidvergiftungen

In den letzten Jahren wurden mehrere Fälle von zum Teil tödlichen Kohlenmonoxidvergiftungen gemeldet, die bei Personen auftraten, die sich in Lagerräumen von Holzpellets aufgehalten hatten - so genannten Pelletbunkern - oder sie zu Wartungszwecken betreten wollten. Diese Pelletlager waren unbelüftet, so dass sich extrem hohe Kohlenmonoxid-Konzentrationen in den Räumen angesammelt hatten. Sie wurden von den Verunglückten aber nicht wahrgenommen.

Kohlenmonoxid ist farblos und geruchlos. Vom Mensch kann daher auch eine hohe Konzentration des Gases nicht wahrgenommen werden. Laut BfR kommt es schon ab einer Konzentration von 200 ppm in der Atemluft bei längerem Aufenthalt zu Kopfschmerzen, bei 800 ppm treten bereits nach kurzer Zeit Schwindel und Übelkeit auf und bei höheren Konzentrationen tritt schon nach wenigen Minuten Bewusstlosigkeit ein.

Fakt ist, dass

  • Vorsichtsmaßnahmen wie ein kurzzeitiges Lüften von Pellet-Lagern vor dem Betreten nicht ausreichen, um die Gaskonzentration auf ein unschädliches Maß herabzusetzen
  • bloße Warnhinweise, die auf die Vergiftungsgefahr aufmerksam machen, nicht genügen.
  • entsprechend einer Untersuchung einer Landesbehörde die Mehrzahl der Lagerstätten sowohl in Einfamilienhäusern als auch in größeren Wohnanlagen sowie bei den Betreibern großer Lagerstätten unzureichend gekennzeichnet ist.

Giftige Gase vermeiden - Lagerräume für Holzpellets sicher gestalten

Aufgrund des Gefahrenpotenzials sollten Lagerstätten für Holzpellets daher durch geeignete Vorsichtsmaßnahmen so ausgestattet sein, dass aus ihnen keine Gase in Wohn- und Arbeitsräume, auch normale Kellerräume, in denen sich Menschen aufhalten, übergehen können.

Geeignete Maßnahmen

Solche Maßnahmen sind laut BfR zum Beispiel:

  • eine kontinuierliche Be- und Entlüftung der Lagerräume ins Freie
  • die Installation von CO- Meldern
  • es sollte dafür gesorgt werden, dass die schädlichen Gase so weit wie möglich von Räumen, in denen sich Menschen aufhalten, abgeleitet werden

Die gleichen Maßnahmen gelten übrigens auch für die Lagerung von Holzhackschnitzeln.

Stand: September 2019

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