Ein Hausfront ist von Lichterketten erhellt

Lichterketten für den Einsatz innen und außen

Lichterketten sorgen für eine stimmungsvolle und gemütliche Wohnatmosphäre und verwandeln Haus, Garten oder Wohnung in eine strahlende Umgebung. Beim Dekorieren kann man der Kreativität freien Lauf lassen, beim Kauf sollten ein paar Aspekte beachtet werden.

Sicherheit geht vor

Wo soll die neue Lichterkette hängen - innen am Fenster oder außen im Vorgarten, auf der Terrasse oder dem Balkon? Je nach gewünschtem Verwendungsort muss beim Kauf darauf geachtet werden, ob die Produkte nur für den Innenbereich oder auch für den Außenbereich vom Hersteller konzipiert wurden.

Ketten, die auch im Außenbereich eingesetzt werden dürfen, kennzeichnen Hersteller entsprechend ihrer Verwendungsmöglichkeiten. Die IP-Klassifizierung (Ingress Protection) zeigt anhand von zwei Kennziffern, wie ein Produkt gegen das Eindringen von Festkörpern und vor Feuchtigkeit geschützt ist. Eine Bauweise nach Schutzart IP44 schützt beispielsweise gegen das Eindringen von festen Fremdkörpern mit einer Größe von mehr als einemmm sowie vor Spritzwasser und ist nach Einschätzung des TÜV Süd Mindestmaß für eine Verwendung im Außenbereich. 

Darstellung der Schutzklassen IP 44,57 und 68 mit den unterschiedlichen Graden der Abdichtung gegen Staub und Feuchtigkeit

Die Schutzart IP57 zeigt, dass Produkte gegen Staub und zeitlich begrenztes Untertauchen geschützt sind. So wäre eine Lichterkette geschützt, die auf einer Terrasse an einem kleinen Weihnachtsbaum im Kübel befestigt ist -  auch wenn das Anschlusskabel der Kette zeitweise in einer Pfütze liegt, was auf Balkonen und Terrassen schnell passieren kann. In der Schutzart IP68 wäre das Produkt dann sogar staubdicht und gegen dauerndes Untertauchen gewappnet.

Einige Hersteller versehen ihre Produkte mit weniger aussagekräftigen Piktogrammen wie einem stilisierten Haus (nur für den Innenbereich geeignet) oder mit einem Haus, das mit einem nach außen gerichteten Pfeil versehen ist (für den Außenbereich geeignet). Wie weit die Produkte genau geschützt sind, lässt sich daraus nicht ableiten.

Zeichen und Siegel auf der Verpackung

Nur bedingt aussagekräftig ist das CE-Zeichen (Conformité Européenne). Mit diesem Zeichen auf der Verpackung gibt der Hersteller selbst an, dass die Mindestanforderungen der EU an seine Produkte eingehalten werden. Das CE Zeichen ist kein eigenständiges Prüf- oder Qualitätssiegel unabhängiger Dritter - wie etwa ein Testergebnis der Stiftung Warentest.

Der Verband der Elektrotechnik, Elektronik, Informationstechnik VDE verleiht gemäß des deutschen Produktsicherheitsgesetzes sein GS Zeichen für geprüfte Sicherheit und gibt damit eine Qualitätsaussage zum Produkt.

Das Logo des Verbandes der Elektroindustrie und das CE Zeichen der Europäischen Union

Diese Angabe ist aber freiwillig und zeigt, dass der Hersteller sich von unabhängiger Seite hat prüfen lassen. Andersherum heißt es aber nicht, dass ein Produkt ohne das GS Zeichen automatisch unsicher wäre.

Standard-Technik LED

Von Lichterketten, die nicht mit LED-Lampen ausgerüstet sind, sollte man die Finger lassen. LEDs verbrauchen nicht nur 80-90 Prozent weniger Strom als Glühlampen, sie sind auch viel sicherer in der Handhabung. So erwärmen sich die Lämpchen nicht so stark und vermeiden daher, dass umliegende Materialien angesengt werden.

Gemütlichkeit oder Strahlkraft?

Damit der Lichterglanz im Wohnbereich auch die gewünschte wohlige Stimmung ausstrahlt, kommt es beim Kauf darauf an, welche Farbtemperatur vom Hersteller auf der Verpackung angegeben wird. Es gibt warmweiße und kaltweiße Lichterketten. Je höher der Blauanteil im Licht, desto kälter erscheint die Anmutung der Lämpchen. In warmweißen Ketten kommt dagegen ein gelblicher Farbton zur Ausstrahlung.

Die Farbanmutung wird mittels der Temperatureinheit Kelvin beschrieben. Lichterketten mit der Farbtemperatur warmweiß liegen im Bereich um die 3000 Kelvin. Dieser Bereich wird auch gerne als Stimmungslicht oder Wohlfühllicht bezeichnet. Kaltweiße Farbtemperaturen ab ca. 3300 Kelvin sind normalerweise in Beleuchtungsumgebungen wie Büros oder in Geschäften verbaut. Diese Temperatur könnte sich für eine Lichterkette im Außenbereich und damit eher dunklen Umgebungen anbieten, weil sie eine höhere Strahlkraft entwickelt.

Ganz ohne Kabel

Die Anschaffung kabelloser Einzellichter - beispielsweise für die Weihnachtsbaumbeleuchtung -  sollte genau bedacht werden. Potentielle Energie- und Ressourcenverschwender sind die Batterien, die in diesen Lampen zum Einsatz kommen. Oft landen sie nach den Feiertagen schnell im Sondermüll, weil eine Anschlussverwendung für so viele einzelne Batterien nicht zur Verfügung steht. Die Verbraucherzentrale geht davon aus, dass der mit Batterien eingesetzte Strom fast 150mal so teuer ist wie Strom aus dem Hausnetz. Auch werden die einzelnen Lämpchen durch die Batterien recht schwer. Wer sich sehr am Kabel der herkömmlichen Lichterketten stört, sollte auf Akkus statt Batterien setzen.

Kauftipps

  • Wenn möglich im Geschäft die Lichterketten in Augenschein nehmen und die Verarbeitungsqualität aus eigenem Ermessen einschätzen. Was billig und klapprig erscheint besser nicht kaufen.
  • Auf Farbtemperatur, Qualitätssiegel und Kennzeichnungen achten. Phantasiebezeichnungen der Hersteller und unbekannte Piktogramme ignorieren.
  • Ist das Produkt für den Einsatzzweck geeignet (Innenbereich, Außenbereich)?
  • LED-Lampen sind auf jeden Fall die energiesparende Wahl durch den deutlich geringeren Stromverbrauch.
  • Liegt dem Produkt eine deutschsprachige Bedienungsanleitung bei und werden in Deutschland erreichbare Kontaktangaben vom Hersteller oder Importeur gemacht? (eck)

Stand: November 2024