Eine Person, deren Oberkörper man nur sieht, wischt mit einem Lappen über einen Holzmöbelstück. In der anderen Hand hält die Person eine Sprühflasche.

Holzmöbel – Reinigen und Pflegen

Richtige Reinigung und Pflege, ein schonender Umgang und entsprechende Vorsichtsmaßnahmen verhindern Schäden und Schrammen an Holzmöbeln und tragen damit zur Werterhaltung und Nachhaltigkeit bei.

Holzmöbel gibt es in vielfältigen Oberflächenvarianten, die alle eine spezielle Pflege benötigen. Die Oberflächen können zum Schutz des Holzes lackiert, lasiert, geölt, gewachst oder mit Folie beklebt sein. Jedes Reinigungs- und Pflegemittel muss auf die jeweiligen Materialien abgestimmt sein, damit durch falsche Mittel kein dauerhafter Schaden am Material entstehen kann.

  • Hitze und Nässe schaden allen Holzoberflächen, deshalb sollte nichts Heißes ohne einen entsprechenden Untersetzer auf den Holztisch gestellt werden und verschüttete Flüssigkeiten umgehend entfernt werden.
  • Um Kratzer und Dellen zu vermeiden, sollten keine scharfkantigen Gegenstände oder Dekoartikel auf die Holzmöbel gestellt werden.
  • Wenn am Tisch gemalt, oder geschrieben wird, empfiehlt es sich, eine Unterlage zu benutzen. Dies gilt besonders bei weichen Hölzern wie Kiefer oder Fichte.
  • Der Naturwerkstoff Holz reagiert empfindlich auf ein zu trockenes oder zu feuchtes Raumklima, deshalb sollte man regelmäßig richtig lüften und auf ein konstant ideales Raumklima achten. Empfehlenswert sind 40 bis 60 Prozent Raumfeuchtigkeit.
  • Werden Massivholzmöbel in der Nähe eines Ofens aufgestellt, trocknen diese besonders schnell und bedürfen öfter einer Intensivpflege.
  • Holzmöbel sollten möglichst nicht direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt sein, damit sie nicht ausbleichen oder nachdunkeln. Ein Tisch, der mit einer Seite zum Fenster steht, sollte nach einiger Zeit umgedreht werden, damit er gleichmäßig nachdunkeln kann. Auch Dekorationsgegenstände oder Tischläufer sollten sich aus dem Grund nicht stets an der gleichen Stelle befinden.

Alle Holzmöbel sollten mindestens wöchentlich von Staub befreit werden. Dazu eignet sich am besten ein Staubtuch, ein Staubwedel oder ein weicher Baumwolllappen. Mikrofasertücher sind nicht geeignet, da sie auf der Oberfläche hauchdünne Kratzer hinterlassen und nach und nach die Pflegeschicht schädigen.

Holzmöbel reagieren je nach Oberflächenbehandlung sehr empfindlich auf die Reinigung mit Wasser. Das Wasser dringt in das Holz ein und lässt es aufquellen. Besonders anfällig für Wasserflecken sind lasierte oder naturbelassene Oberflächen, da die Poren des Holzes offen sind. Aber auch für lackierte Holzmöbel ist eine zu feuchte Reinigung mit Wasser nicht empfehlenswert.

Geölte und gewachste Holzoberflächen liegen im Trend, da durch diese Oberflächenbehandlung die schönen, lebendigen Maserungen des Holzes besonders gut zur Geltung kommen.

Reinigung und Pflege von geölten und gewachsten Möbeln

  • Mit einem nebelfeuchten Baumwolltuch (kein Mikrofasertuch) und wenig Neutralreiniger in Richtung der Holzmaserung abreiben und sofort nachtrocknen. Wichtig ist es, keine alkalischen und sauren Reinigungsmittel und keine Fettlösemittel zu verwenden.
  • Wenn der Holzschutz nicht mehr ausreicht, ist es erforderlich, das Möbelstück nachzuölen oder nachzuwachsen. Man erkennt den Zeitpunkt daran, wenn Wassertropfen auf dem Holz dunkle Flecken hinterlassen. Öl ist leichter aufzutragen als Wachs und schützt besser, weil es tiefer eindringt. Wichtig ist aber, nach dem Einwirken des Öls sorgfältig nachzupolieren, damit überschüssige Pflegeemulsion gut entfernt wird. Ansonsten trocknet das überschüssige Öl, verharzt, und kann danach nur noch mit Terpentin entfernt werden.  Am besten geeignet sind spezielle Holzpflegemittel, die auf Basis natürlicher Pflanzenöle hergestellt sind.
  • Auch wenn Speiseöle (Sonnenblumenöl, Rapsöl, Olivenöl) immer wieder als preisgünstiges Hausmittel angepriesen werden, sollten diese nicht verwendet werden. Speiseöle haben eine ungeeignete Zusammensetzung und werden mit der Zeit im Holz ranzig. Speiseöle trocknen schlecht und führen zu einer Aufweichung der Holzfasern. Das Holz zieht dadurch Feuchtigkeit an und dient als idealer Nährboden für Bakterien. Einzig Leinöl stellt eine akzeptable Alternative zu den im Handel erhältlichen Holzölen dar, da es schnell trocknet und das Holz gut imprägniert. Aber auch hier muss gut nachpoliert werden.
  • Gewachste Möbelstücke sollten ein bis zwei Mal im Jahr neu gewachst werden. Bienenwachs-Pflegeemulsionen sind hierfür bestens geeignet. Nach dem Auftragen des Wachses ist es auch hier notwendig, gut nachzupolieren.

Lackierte Möbel

Bei lackierten Möbeln ist das Holz durch eine geschlossene Lackschicht geschützt.

Das macht die Oberflächen strapazierfähig und für längere Zeit resistent gegen Wasser und Haushaltschemikalien.

  • Für lackierte Möbel gelten grundsätzlich die gleichen Bedingungen wie für naturbelassene und geölte, gewachste Möbel. Lackierte Möbel nehmen ebenfalls Schaden bei zu feuchter oder zu trockener Luft, bei direkter Sonneneinstrahlung, bei großen Temperaturschwankungen, aber auch bei Lichteinstrahlung durch Leuchtmittel.
  • Wasserflecken sollten vermieden und Verschüttetes sofort aufgewischt werden.
  • Fettspritzer und Flecken müssen immer sofort entfernt werden, da es zu Wechselwirkungen mit dem Lack kommen kann.
  • Eine Reinigung mit dem Dampfreiniger ist für die lackierten Oberflächen schädlich, da der Lack durch die Hitze beschädigt werden kann.
  • Lackierte Möbel benötigen keine Pflegeprodukte. Wachse und Silikonöle in diesen Produkten können die Lackschicht angreifen und lösen.
  • Das Abstauben sollte nebelfeucht erfolgen, also mit einem weichen, leicht angefeuchteten Tuch, das den Staub gut bindet.
  • Bei Fettschmutz und vielen Fingerabdrücken empfiehlt es sich, etwas Spiritus ins Wasser zu geben. Im Küchenbereich kommt etwas Neutralreiniger, der zum Wasser dazugegeben wird, zum Einsatz. Bei starkem Fettschmutz oder Nikotinbelägen kann ab und zu ein Allzweck- oder Sodareiniger eingesetzt werden. Beim Einsatz dieser alkalischen Reiniger muss aber unbedingt mit klarem Wasser nachgewaschen werden.

Hochglanzmöbel

Elegante Hochglanzfronten sind, je nach Oberflächenbeschichtung, sehr empfindlich, oder sehr stabil. Sehr empfindlich sind Hochglanzfronten, die mit einer Kunststofffolie beschichtet sind, hochglänzende Schichtstoffe sind dagegen sehr stabil. Hochglanzlacke, die durch mehrmaliges Lackieren entstanden sind, haben die schönste Optik.

  • Staub und Schmutz finden auf der komplett geschlossenen Oberfläche keinen guten Halt, deshalb sind hochglänzende Oberflächen besser zu reinigen.
  • Die Oberflächen nur mit Wasser und einem nebelfeuchten Baumwolltuch oder mit einem feuchten Fensterleder reinigen. Nie trocken oder mit zu viel Kraft über die glänzenden Oberflächen reiben, das kann zum Glanzverlust führen.
  • Fettschmutz wird am besten mit einem milden Alkoholreiniger entfernt, danach mit klarem Wasser und einem weichen Lappen nachreiben.
  • Folierte Oberflächen dürfen nur mit einem nebelfeuchten, weichen Tuch sanft abgewischt werden.

Verfasser:DHB-Netzwerk Haushalt, Landesverband Hessen e.V.Öffnet sich in einem neuen Fenster

Stand: März 2024

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