In einer geöffneten Mikrowelle steht eine Schüssel

Schnell und energieeffizient: Mikrowellen sicher nutzen

Mikrowellen erhitzen schnell und können dabei auch noch Energie sparen. Es wundert daher nicht, dass die Geräte aus den meisten deutschen Küchen kaum noch wegzudenken sind. Damit im Umgang mit dem beliebten Küchenhelfer jedoch keine folgeschweren Fehler passieren, sollten sicherheitshalber einige Tipps beachtet werden.

Welches Geschirr eignet sich für die Mikrowelle?

Für die Nutzung einer Mikrowelle ist nicht unbedingt spezielles Geschirr notwendig. Auch herkömmliche Teller und Schalen aus Glas oder Keramik sind hierfür geeignet, da sie für die Strahlung durchlässig sind und die Speisen dadurch gleichmäßig erwärmt werden können. Auch Geschirr aus Kunststoff ist häufig mikrowellengeeignet. Zur Sicherheit sollte hierbei auf die Angaben des Herstellers geachtet werden.

Geschirr oder Besteck aus Metall gehören nicht in die Mikrowelle. Dies liegt daran, dass das Metall die durch das Gerät erzeugten Wellen reflektiert, wodurch es zu Funkenschlägen kommen kann.

Tipps zum sicheren Garen von Lebensmitteln

Wird eine Mikrowelle sinnvoll eingesetzt, kann sie im stressigen Alltag ein nützlicher Küchenhelfer sein. Damit das Garen oder Erhitzen sicher abläuft, sollten folgende Tipps beachtet werden:

  1. Es sollten niemals fest verschlossene Gefäße in die Mikrowelle gestellt werden, da sich in diesen Gefäßen schnell ein Überdruck aufbauen kann. Im schlimmsten Fall kann dies sogar zum Platzen des Gefäßes führen. Um die Speisen vor dem Austrocken zu schützen, können sie mit einer mikrowellengeeigneten Abdeckhaube oder einem Teller abgedeckt werden.
  2. Damit sich die Wärme in den Lebensmitteln besser verteilen kann, sollten diese nach Ablauf der Garzeit noch ein paar Minuten in der Mikrowelle stehen gelassen werden.
  3. Um Temperaturunterschiede in den erwärmten Speisen auszugleichen, sollten sie spätestens nach dem Erhitzen gut umgerührt werden. Gerade bei größeren Portionen oder empfindlichen Lebensmitteln (wie zum Beispiel Schokolade) ist es zudem sinnvoll den Garvorgang mehrmals zum Umrühren zu unterbrechen.
  4. Zur sicheren Lebensmittelzubereitung sollten immer die Herstellerangaben des jeweiligen Gerätes beachtet werden. In der Bedienungsanleitung finden sich manchmal auch hilfreiche Tipps zur optimalen Zubereitung verschiedener Speisen. 

Vorsicht bei Flüssigkeiten

Beim Erwärmen von Flüssigkeiten in der Mikrowelle kann es vorkommen, dass diese ganz plötzlich explosionsartig aus ihrem Behältnis herausspritzen. Dieses Phänomen wird als Siedeverzug bezeichnet und kann zu ernsten Verletzungen führen. Es entsteht, wenn eine Flüssigkeit über ihren Siedepunkt hinaus erhitzt wird und sich dadurch im Inneren eine immer größer werdende Gasblase bildet. Wird das Gefäß anschließend berührt, kann diese kleine Erschütterung die Blase zum Platzen bringen, wodurch die heiße Flüssigkeit herausschießt.

Um einen solchen Siedeverzug zu verhindern, empfiehlt es sich beim Erhitzen von Flüssigkeiten in der Mikrowelle immer ein Stäbchen oder einen Löffel (nicht aus Metall) in die Flüssigkeit zu stellen, da so die Bildung einer großen Gasblase verhindert werden kann.

Jedenfalls sollten Flüssigkeiten nach dem Erhitzen nochmal gut umgerührt werden, um eventuelle Temperaturunterschiede auszugleichen.

Welche Lebensmittel gehören nicht in die Mikrowelle?

Mithilfe einer Mikrowelle können eine Vielzahl von Speisen schnell und ohne großen Aufwand erhitzt werden. Dennoch gibt es auch hier Ausnahmen, welche besser nicht mit dem beliebten Küchengerät zubereitet werden sollten. Insbesondere leicht verderbliche Lebensmittel wie rohes Geflügelfleisch oder roher Fisch eignen sich nicht für diese Art der Zubereitung. Im Gegensatz zu anderen Garmethoden kann die Temperaturverteilung in der Mikrowelle teilweise ungleichmäßig sein, wodurch Krankheitserreger nicht vollständig abgetötet werden.

Auch Eier mit intakter Schale gehören nicht in die Mikrowelle. Durch die Erwärmung steigt sowohl die Temperatur als auch der Druck im Innerem des Eies stark an, wodurch es schließlich explodiert. Aus diesem Grund sollte auch bei anderen Lebensmitteln mit intakter Haut oder Schale auf das Erhitzen in der Mikrowelle verzichtet werden. Beispiele hierfür sind unter anderem Esskastanien, Weintrauben, Tomaten, Kartoffeln, Paprikas oder Würstchen.

Gefährliche Strahlung?

Noch immer fürchten manche Menschen, dass die Nutzung einer Mikrowelle mit gesundheitlichen Gefahren verbunden ist. Diese Sorge ist aus wissenschaftlicher Sicht aber unbegründet. Die vom Gerät erzeugten elektromagnetischen Strahlen versetzen lediglich bestimmte Moleküle der Lebensmittel in Schwingung. Durch diese Schwingung entsteht wiederum die Wärme, welche die Speisen erhitzt.

Damit die Mikrowellenstrahlen nicht nach außen gelangen, werden die Geräte mithilfe eines Metallgehäuses und eines Stahlgitters im Sichtfenster bestmöglich abgeschirmt. Um sicherzugehen, dass ein Gerät alle notwendigen Vorkehrungen erfüllt, sollte beim Kauf auf das VDE- oder das GS-Zeichen geachtet werden. Geräte mit dieser Kennzeichnung verfügen über eine sichere Abdichtung.

Energieeffiziente Nutzung

Ob bei der Zubereitung die Mikrowelle oder doch lieber die Pfanne eingesetzt werden sollte, hängt vor allem von der Lebensmittelmenge ab. Gerade bei kleinen Portionen von etwa 250 Gramm kann durch die Nutzung einer Mikrowelle nicht nur Zeit, sondern auch Energie eingespart werden. Bei größeren Mengen von über 500 Gramm ist dagegen die Zubereitung in der Pfanne oder im Topf effizienter.

Sichere Entsorgung

Ausrangierte Mikrowellen können meist kostenlos bei kommunalen Sammelstellen oder Wertstoffhöfen abgeben werden. Ebenso ist eine unentgeltliche Rücknahme über den Händler häufig möglich. Wird eine schadhafte Mikrowelle dagegen über den Sperrmüll entsorgt, sollte man das Kabel vorher durchschneiden. Dadurch wird verhindert, dass das Gerät weiterverwendet werden kann. Selbstverständlich sollte vorher aber der Stecker aus der Steckdose gezogen werden, um einen Stromschlag zu vermeiden.

Verfasser: DHB-Netzwerk Haushalt, Landesverband Hessen e.V.

Stand: Dezember 2023