Eine junge Frau im Bademantel und mit Handtuch um den Kopf gewickelt schaut schelmisch auf ein Deodorant in ihrer Hand

Ist Aluminium in Deos schädlich?

Das Bundesinstitut für Risikobewertung aktualisiert seine Bewertung für die Verwendung von Aluminium in Deodorants und gibt Entwarnung. Das Umweltbundesamt ist in seiner Aussage zurückhaltender.

Aluminium ist überall

Aluminium ist allgegenwärtig vorhanden. Es kommt natürlich vor und ist deshalb auch in vielen Lebensmitteln wie Spinat, Pilzen, Hülsenfrüchten, Tee oder Getreide und im Trinkwasser nachweisbar. Bestimmte Aluminiumverbindungen werden außerdem als Lebensmittelzusatzstoffe eingesetzt. Zahlreiche Produkte, wie Kosmetika, Lebensmittelverpackungen und sogar Kochgeschirr, Tassen und Teller enthalten Aluminium, genauso wie Arzneimittel.

Wie wirkt Aluminium im Deodorant?

Der schweißhemmende Effekt von Aluminium in Deos beruht darauf, dass die verwendeten Aluminiumsalze die Schweißdrüsen verstopfen und so die Menge an austretenden Schweißtropfen reduzieren. Deos ohne Aluminium weisen diese Reaktion nicht auf und müssen daher einen Schweißgeruch mit zugesetzten Duftstoffen übertünchen.

Woran erkennt man Aluminium in Produkten?

Auf den Verpackungen der Kosmetika ist Aluminium als „Aluminium Silicate“ oder „Aluminium Chlorohydrate“ gekennzeichnet. Viele Hersteller bezeichnen ein Deo-Spray mit Aluminiumchlorhydrat zusätzlich als Antitranspirant . Gesetzlich vorgeschrieben ist dies nicht, aber für Verbraucher ist es ein wichtiger Hinweis. Manche Hersteller vermeiden diesen Begriff , schreiben jedoch auf das Produkt, dass es die Schweißproduktion vermindert oder die Achselnässe reduziert.

Studie zur Aufnahmemenge von Aluminium

Seine bisher zurückhaltende Aussage zum Risiko von aluminiumhaltigen Deodorants hat das Bundesinstitut für Risikobewertung Öffnet sich in einem neuen Fensterinzwischen aktualisiert und sieht keine Notwendigkeit mehr, solche Produkte zu meiden. Das Institut spricht davon, dass ein signifikanter Beitrag durch den Gehalt von Aluminium in Antitranspiraten nach derzeitiger Datenlage unwahrscheinlich sei. Die Toxikologin Dr. Marike Kolossa-Gehring vom Umweltbundeamt äußert sich in einem MDR-Interview Öffnet sich in einem neuen Fensterzurückhaltender und verweist auf eine aus ihrer Sicht noch laufende Diskussion zu den vorliegenden Daten.

Aluminiumaufnahme prüfen

Unabhängig von der anhaltenden Diskussion ist jedoch anzuraten, die eigene Aluminiumaufnahme im Blick zu behalten, da die wissenschaftlichen Ergebnisse bezüglich der Auswirkungen von Aluminium auf den menschlichen Körper noch uneinheitlich sind.

Die europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) nimmt eine Grenze für die wöchentlich tolerierbare Aufnahme von einem Milligramm Aluminium pro Kilogramm Körpergewicht an. Laut EFSA wird diese Grenze teilweise bereits mit der Ernährung erreicht beziehungsweise überschritten.

 (Eck) Stand Mai 2023