Ein kleiner Terrier liegt auf eine Trolley. Der Trolley ist geöffnet und der Hund liegt auf den Kleidungsstücken.

Verreisen mit dem Haustier: Was ist zu beachten?

Wer auch im Urlaub seinen tierischen Begleiter dabeihaben möchte, braucht eine gute Vorbereitung, damit es für das Tier möglichst entspannt abläuft.

Welche Tiere verreisen gern, welche nicht?

Hunde sind als Rudeltiere gern mit ihrem Frauchen oder Herrchen unterwegs. Dies stärkt nicht nur die Beziehung zwischen Hund und Mensch, durch die Spaziergänge wird die Umgebung am Urlaubsort auch gleich noch viel intensiver kennengelernt.

Doch nicht alle Haustiere verreisen gern. Katzen beispielsweise sind Gewohnheitstiere, die auf einen Ortswechsel mit fremden Räumen gereizt reagieren. Führt kein Weg am gemeinsamen Urlaub mit Miezi vorbei, sollte die Katze während der Reise in einer geeigneten Transportbox untergebracht werden. Allerdings verbinden Katzen diese Boxen oft mit einem unliebsamen Besuch beim Tierarzt, sodass der Aufenthalt in der Transportbox Ängste hervorrufen kann. Vor der Reise ist es daher ratsam, das Aufhalten in einer Reisebox zu üben.

Auch für Nagetiere wie Hasen, Hamster oder Meerschweinchen ist das Reisen wie auch der Aufenthalt an einem fremden Ort eher mit Stress verbunden.

Reiseplanung bei Mitnahme des Haustieres

  • Nicht in jeder Unterkunft sind Tiere willkommen. Deshalb sollte man sich vor der Buchung der Reise und der Unterkunft informieren, ob Tiere erlaubt sind.
  • Es gilt abzuklären, ob die Reiserücktritts- und Haftpflichtversicherung auch für das Haustier gilt.
  • Geht die Reise ins Ausland, muss vorab geklärt werden, welche Impfungen für die Einreise notwendig sind. Manchmal muss auch eine frische Wurmkur nachgewiesen werden.
  • Das Halsband oder die Tiermarke sollte man mit der Urlaubsadresse und der Heimatanschrift sowie einer Mobilfunknummer versehen werden.
  • Futter- und Wassernäpfe, Decke, Körbchen, Spielzeug, Leine und Halsband (mit Adressanhänger), Kotbeutel, Fellbürste und ggf. Maulkorb in Fiffis Koffer nicht vergessen!
  • Besonders in südlichen Ländern sollte zudem an Mücken- und Zeckenschutz gedacht werden, etwa gegen die Sand- und Schmetterlingsmücke (Leishmaniose).
  • Während des Transportes muss das Tier mit genügend Wasser versorgt sein. Hunden sollten zudem in regelmäßigen Abständen Bewegung ermöglicht werden.
  • Während der Reise sind saugfähige Tücher, Kotbeutel und eventuell eine Notfalltierapotheke in greifbarer Nähe bereitzuhalten.
  • Nachts fahren erspart dem Tier Strapazen durch Hitze oder Stau.
  • Kein Tier im geparkten Auto zurücklassen, da zum Beispiel die Gefahr eines Hitzeschlages besteht.

Rechtliche Bestimmungen beim Reisen

Ein EU-Heimtierausweis ist für Tiere bei Reisen innerhalb Europas vorgeschrieben. Er wird von Tierärzten ausgestellt. Im Ausweis ist die Registriernummer des Tieres sowie der Nachweis der Tollwutimpfung angegeben. Bereits vor der Ausreise in ein Nicht-EU-Land ist es wichtig, sich über die Wiedereinreisebedingungen in die EU bzw. nach Deutschland zu informieren.

Zu beachten ist, dass für Welpen spezielle Regeln gelten.

Die genauen Bestimmungen des Einreiselandes sind vor Reisebuchung zu erfragen. Die Leinen- und Maulkorbpflicht sowie die Liste mit verbotenen Hunderassen („Kampfhunde“ oder Listenhunde) sind in den Ländern unterschiedlich geregelt. Die jeweiligen Botschaften und Tourismusbüros geben darüber Auskunft.

Andere Länder – andere „Hunde-Sitten“

Neben den Einreisebestimmungen gibt es in den verschiedenen Ländern auch durchaus andere Gepflogenheiten, was das Mitführen von Hunden betrifft. So herrscht in vielen Ländern Leinenzwang; in Italien sogar Maulkorbpflicht. Zudem sind in Italien und Spanien Hunde in Restaurants unerwünscht. In Portugal dürfen Hunde nicht im öffentlichen Nahverkehr mitgenommen werden. Die jeweilige Tourist-Info gibt Infos was am jeweiligen Urlaubsort zu beachten ist.

Mit dem Tier im Auto, der Bahn oder im Flugzeug unterwegs

Mitnahme im Auto

Die Anreise mit dem Auto ist für die Tiere meist am entspannendsten, so können bei Bedarf Pausen eingelegt werden, sodass zumindest Hunde sich zwischendurch bewegen oder ihr „Geschäft“ verrichten können. Während der Fahrt müssen die Tiere im Auto gesichert sein, zum Beispiel durch Absperrgitter oder Transportboxen. Dies gilt für Reisen in Deutschland und anderen EU-Ländern.

Mitnahme in der Bahn

Je nach Tiergröße ist möglicherweise ein zusätzliches Ticket nötig. Kleine Hunde oder andere kleine Haustiere, die in einer geeigneten Transportbox mitgenommenen werden, können in der Regel kostenlos mitreisen. Größere Hunde brauchen einen speziellen Fahrschein und müssen zudem an der Leine geführt werden und einen Maulkorb tragen.

Beim Reisen mit der Bahn sollten die Tiere an viele Menschen und eine laute Umgebung gewöhnt sein.

Mitnahme im Flugzeug

Manche Fluggesellschaften erlauben, dass Reisende Tiere bis maximal acht Kilogramm Körpergewicht in einer Transporttasche mit in die Kabine nehmen dürfen. Größere Tiere verbringen die Reise in Transportboxen im Gepäckraum. Dies ist rechtzeitig anzumelden und ein großer Stress für die Lieblinge. Beim Verladen und Transport dürfen Frauchen und Herrchen nicht dabei sein. Die genauen Infos sind bei der jeweiligen Fluggesellschaft zu erfragen. Es gibt aber auch Fluggesellschaften, die keine Tiere befördern.

Was tun, wenn Hund und Katze zu Hause bleiben?

Mancher Tierhalter entscheidet sich dafür, sein Haustier nicht in den Urlaub mitzunehmen, da es Einschränkungen am Zielort gibt. Da der Hund nicht allein im Hotelzimmer gelassen werden sollte, ist ein Besuch im Wellnessbereich ebenso nicht möglich wie der Besuch mancher Strände, Restaurants oder Veranstaltungen.

Bleibt das Tier daheim, ist zu überlegen, ob es in der vertrauten Wohnung oder in einer Tierpension betreut werden kann. Da Tierpensionen während der Urlaubszeit schnell ausgebucht sein können, ist ein rechtzeitiges Informieren über geeignete und freie Tierhotels, Tierheime mit Pensionsservice und Tiersitter empfehlenswert. (fra/sie)

Stand: Juni 2024