Immer mehr Versicherungsmanagement-Apps sind im AppStore und Playstore zu finden. Sie alle haben das Ziel die Versicherungsverträge an einem digitalen Ort zu verwalten und übersichtlich darzustellen. Dadurch lässt sich einfacher erkennen, wo es gegebenenfalls noch Lücken im Versicherungsschutz gibt. Die Apps geben dabei teilweise auch Empfehlungen ab, welche Schutzmaßnahmen verbesserungsfähig sind. Außerdem wollen die Anbieter die Kunden unterstützen, wenn ein Schadensfall eintritt.
Welche Rechte haben die Apps?
Beim Starten der Anwendung müssen als erstes alle bereits bestehenden Verträge erfasst werden. Viele App-Anbieter verlangen dabei eine sogenannte Maklervollmacht. Das bedeutet, dass der App-Anbieter alle aktuellen Policen bei den Versicherungen anfordern kann. Mit der Einwilligung des Kunden ist sogar eine Veränderung der Verträge möglich. So werden auch Optimierungsvorschläge unterbereitet, zum Beispiel ob die Deckungssumme der Haftpflichtversicherung noch zeitgemäß ist. Die Anwendung soll den bisherigen persönlichen Versicherungsberater ersetzen.
Wie verdienen die App-Anbieter?
Die Unternehmen, die Versicherungsmanagement-Apps auf den Markt bringen, werden als FinTech-Unternehmen bezeichnet. Der Begriff setzt sich zusammen aus „Fin“ (Financial Services, Finanzdienstleistungen) und „Tech“ (Technology, Technologie). Sowohl die App-Anbieter, als auch die realen Versicherungsmakler verdienen ihr Geld mit den Provisionen der Versicherungsgesellschaften. Die attraktiveren Provisionen gibt es für die Vermittlung neuer Policen, aber auch die Verwaltung bestehender Verträge bringt etwas Geld. Die Provisionen werden natürlich von den Versicherungsgebühren und damit indirekt vom Verbraucher bezahlt.
Ersetzen die Apps eine persönliche Beratung?
Die Beratung ist und bleibt weiterhin eines der wichtigsten Kriterien beim Abschluss einer Versicherung. Einige Policen, wie etwa die private Krankenversicherung oder Berufsunfähigkeitsversicherung, erfordern zwingend detaillierte Auskünfte. Bei Berufsunfähigkeitsversicherungen müssen beispielsweise auch genaue Angaben zur Krankengeschichte offengelegt werden. Sollten im Vorfeld abweichende Angaben gemacht worden sein, besteht das Risiko, dass die Versicherungen nicht zahlen, wenn wirklich eine Berufsunfähigkeit eintritt.
Fazit
Viele Verbraucher sind nicht ausreichend oder aber viel zu teuer versichert. Daher ist es gut sich mit dem Thema „Versicherungen“ auseinandersetzen. Im Zuge der Digitalisierung werden immer mehr Geschäfte über das Internet abgewickelt. Bei dem Thema Versicherungen sollte man sich allerdings nicht nur auf eine App verlassen. Setzen Sie daher auch auf den persönlichen Kontakt zu Ihrem Versicherungsmakler des Vertrauens und schildern Sie Ihre Wünsche und Bedürfnisse. Ein zusätzlicher Vorteil ist, dass Sie Ihren Makler bei Fragen oder Schadensfällen direkt anrufen und um Rat bitten können. (schl)
Stand: März 2020