Auf einem Tisch liegt ein Tablet Computer mit der Aufschrift Start-Up und wird von Kalender und Tasse umringt

Crowdfunding: So funktioniert die Schwarmfinanzierung

Was bedeutet eigentlich Crowdfunding? Und worauf kommt es dabei an? Die Verbraucherzentrale Hessen zeigt, was Sie bei der digitalen Schwarmfinanzierung beachten sollten.

Crowdfunding, zu Deutsch Schwarmfinanzierung, ist eine noch relativ junge Form der Finanzierung bestimmter Projekte und Ideen. Über spezielle Crowdfunding-Plattformen werden Vorhaben   etwa ein Film, ein Buch oder eine Softwareidee   präsentiert und Unterstützer, also insbesondere Geldgeber, gesucht. Die Grundidee dabei: eine Vielzahl kleiner Financiers (der "Schwarm") realisiert gemeinsam ein Projekt.

Crowdfunding – Schwarmfinanzierung kreativer Projekte

In der Anfangszeit des Crowdfunding wurden hauptsächlich Projekte im Bereich Soziales, Kunst, Musik, Film oder Literatur finanziert. Das Instrument des Crowdfunding wird auch heute vor allem von Akteuren genutzt, die die erforderlichen Mittel nicht auf herkömmliche Weise   etwa über Kredite   einwerben können oder dies vielleicht auch nicht wollen. 

Durch Crowdfunding können sich beispielsweise Anhänger eines Autors oder eines Musikers an dessen nächstem Buch oder nächster Platte finanziell beteiligen und so dessen Werk unterstützen oder in vielen Fällen überhaupt erst ermöglichen. Der Phantasie sind dabei kaum Grenzen gesetzt. So lassen sich Weltreisende ihre Weltumrundung bezahlen, über die sie im Anschluss ein Buch schreiben. 

„Dankeschön“ für Crowdfunding-Spender

Die Beteiligung beim Crowdfunding ist mit einer Spende vergleichbar. Als Gegenleistung erhalten Sie als Unterstützer keine Zinsen oder Dividenden, sondern Sachgüter oder bestimmte Privilegien. So bekommen Sie etwa eine signierte Fassung des Buches oder erhalten bereits vor Veröffentlichung exklusive Einblicke in den neuen Film.

Ebenso ist eine lobende Erwähnung - etwa im Abspann des Films - denkbar. Unterstützer einer Band wiederum können auf Zugang zum Backstage-Bereich der Künstler hoffen. 

In einigen Fällen erhalten Geldgeber auch eine Spendenquittung und können so steuerliche Vorteile nutzen. Häufig sind die eingeräumten Gegenleistungen auch nach der Höhe der Spende gestaffelt. Wer mehr Geld gibt, erhält eine exklusivere Gegenleistung.

Crowdfunding und Crowdinvesting – wo liegt der Unterschied?

Weil die finanzielle Beteiligung beim Crowdfunding als Spende zu qualifizieren ist, handelt es sich - im Vergleich zum Crowdinvesting Öffnet sich in einem neuen Fenster- bei dieser Art der Beteiligung nicht um eine klassische Geldanlage. Auch Crowdinvesting diese wird als Schwarmfinanzierung bezeichnet und über Internet-Plattformen angeboten. Die Übergänge von Crowdfunding zum Crowdinvesting sind fließend.

Crowdfunding: darauf sollten Sie achten

  • Informieren Sie sich vor einer Spende via Crowdfunding darüber, was mit Ihrem Geld geschieht, wenn das Projekt nicht zustande kommt. Bekommen Sie Ihr Geld zurück?
  • Prüfen Sie, was passiert, wenn ein Crowdfunding-Projekt scheitert. Denn das ist gerade bei neuen und jungen Unternehmen und Projekten gut möglich. Informationen hierzu finden Sie meist in den AGBs der Crowdfunding-Plattformen.
  • Machen Sie sich bewusst, dass Sie durch eine Crowdfunding-Beteiligung in der Regel kein Mitspracherecht oder Einfluss auf Entscheidungen haben.
  • Achten Sie darauf, dass Sie für Ihr Geld eine Spendenquittung bekommen. Nur so können Sie steuerliche Vorteile durch Crowdfunding nutzen.

Quelle: Verbraucherzentrale Hessen

Illegale Schneeballsysteme erkennen

Unter Begriffen wie "Crowdfunding" finden sich im Internet gelegentlich „Geschäftsmodelle“, die sich als simple, seriöse und renditestarke Geldanlage präsentieren. Dahinter können allerdings verbotene Schneeballsysteme stecken, bei denen Anleger ihren kompletten Einsatz riskieren. Wie Sie Schneeballsysteme erkennen können, erfahren Sie hierÖffnet sich in einem neuen Fenster.

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