Paranüsse ohne Schale

Selen - ein Mineralstoff für Schilddrüse, Zellschutz und Immunsystem

Selen gehört zu den lebensnotwendigen Spurenelementen. Allerdings ist die Selenaufnahme über pflanzliche Lebensmittel abhängig vom Selengehalt der Böden. Was das genau bedeutet, warum Selen so wichtig für den menschlichen Körper ist und wann es zu einem Mangel kommen kann, erfahren Sie hier.

Wofür benötigen wir Selen?

Selen spielt eine große Rolle in allen Körperzellen und ist ein Baustein für die Bildung von Enzymen, die im Körper unterschiedliche Aufgaben erfüllen. So wirken sie zum Beispiel als Fänger freier Radikale und dienen damit dem Zellschutz. Außerdem unterstützen selenabhängige Enzyme die Funktionen des Immunsystems und sind an der Produktion von Schilddrüsenhormonen und Spermien beteiligt.

Welche Lebensmittel enthalten Selen?

In pflanzlichen Lebensmitteln variiert der Gehalt an Selen. Grund ist der - je nach Anbaugebiet - unterschiedliche Selengehalt der Böden. Da die Böden in Europa einen eher geringeren Selengehalt aufweisen, sind die darauf angebauten pflanzlichen Lebensmittel eher selenärmer. In den USA beispielsweise weisen die dort angebauten Pflanzen einen wesentlich höheren Anteil an Selen auf, da die Böden dort selenreicher sind.

Eine Pflanze, die Selen besonders gut anreichert, ist zum Beispiel der Paranussbaum. Bereits etwa zwei Paranüsse am Tag decken den täglichen Selenbedarf. Auch Weißkohl, Brokkoli, Knoblauch, Zwiebeln, Pilze, Spargel, Hülsenfrüchte können einen hohen Selengehalt aufweisen.

Tierfutter darf in der Europäischen Union mit Selen angereichert werden. Daher stellen hierzulande tierische Lebensmittel wie Fleisch, Eier oder Fisch die zuverlässigsten Selenquellen dar. Vegetarier und Veganer sollten daher verstärkt die selenreichen pflanzlichen Lebensmittel in ihren Speiseplan einbauen.

Was passiert bei einem Mangel?

In der Regel ist bei gesunden Menschen, die sich ausgewogen und vollwertig ernähren ein Selen-Mangel selten. Lediglich bei einseitiger Ernährung, einem Gendefekt oder Krankheiten, die zu einer unzureichenden Aufnahme oder Verwertung des Spurenelements führen, wie Mukoviszidose, chronisch entzündliche Darmerkrankungen oder einer Nierenfunktionsschwäche, besteht ein höheres Risiko für eine Unterversorgung.

Ein Selen-Mangel hat ein gestörtes Immunsystem, eine unzureichende Spermienproduktion und eine eingeschränkte Muskelfunktion zur Folge.

Gibt es ein Zuviel an Selen?

Durch eine dauerhaft hohe Selenzufuhr über Nahrungsergänzungsmittel kann es zu einer sogenannten Selenose kommen, also einer Vergiftung durch Selen, die sich durch neurologische Störungen, Muskelschwäche, Gelenkschmerzen, Übelkeit und Durchfall äußert. Spätere Symptome können auch Haarausfall, eine gestörtes Nagelwachstum oder ein knoblauchartiger Mundgeruch sein.

Um dem vorzubeugen empfiehlt die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) für Erwachsene eine maximale Zufuhrmenge von 300 Mikrogramm (µg) Selen am Tag. Allerdings enthalten die meisten Selen-Präparate maximal 200 µg pro Tagesration.

Annahmen, dass die Gabe von Selen-Präparaten vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs schützen kann, sind bisher wissenschaftlich nicht belegt.

Wenn Sie sich für die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln entscheiden, sprechen Sie dies vorab mit Ihrem Hausarzt ab. In der Regel ist die ausgewogene Ernährung mit viel Obst und Gemüse die beste Ernährungsstrategie, um den Körper mit allen lebensnotwendigen Stoffen zu versorgen.

Stand: November 2019

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