Tiefgefrieren ist eine gute Möglichkeit, Lebensmittel länger haltbar zu machen. Hierfür werden sie bei -18 Grad Celsius in der Gefriertruhe oder dem Gefrierfach gelagert. Die Aktivität chemischer und biochemischer Prozesse, durch die ein Lebensmittel verderben kann, wird durch die Minusgrade reduziert. Auch die Vermehrung von Bakterien stagniert im Tiefkühlfach.
Allerdings: Abgetötet werden die Keime nicht. Wird das Lebensmittel wieder aufgetaut, sind auch die Bakterien wieder aktiv.
Das Positive am Tiefgefrieren: Wird es richtig gemacht, bleiben Nährstoffgehalt, Aroma und Aussehen weitgehend im Lebensmittel erhalten.
In tiefgefrorenem Gemüse sind noch fast alle Nährstoffe enthalten
Tatsächlich enthalten tiefgekühltes Obst und Gemüse sogar meist mehr Nährstoffe, als frische Lebensmittel, die bereits einige Tage im Kühlschrank gelagert wurden. Grund dafür ist, dass Lichteinfall und Wärme den Nährstoffgehalt bereits direkt nach der Ernte schmälern können und erste Vitamine verloren gehen.
Wie funktioniert das Tiefgefrieren?
Noch bevor Obst und Gemüse eingefroren wird, werden die Lebensmittel geputzt und gewaschen und gegebenenfalls geschält oder zerkleinert. Gemüse wird meist vorher blanchiert. Dies dient dazu, dass Vitamine, Farbe, Aussehen und Geschmack besser enthalten bleiben.
Danach wird das Gemüse schnell eingefroren, sodass die Eiskristalle, die sich in den Zellen und Zellzwischenräumen der Pflanzen durch das Gefrieren bilden, klein sind und keine größeren Schäden am Lebensmittel verursachen. Je schneller der Gefriervorgang, desto kleiner bleiben die Eiskristalle.
Die Lebensmittel sollten nach Möglichkeit ungesalzen und ungezuckert eingefroren werden, da Salz und Zucker den Gefrierpunkt verändern und zu einem schnelleren Verderb führen können.
Zum Einfrieren sollten einwandfreie und luftdichte Verpackungen gewählt werden, zum Beispiel Gefrierbeutel oder Kunststoffgefäße.
Wer auf den Verpackungen das Einfrierdatum vermerkt, behält zudem den Überblick und vermeidet zu langes Lagern der Lebensmittel. Auf gekauften Tiefkühlprodukten ist neben dem Mindesthaltbarkeitsdatum auch das Einfrierdatum vermerkt.
Welche Lebensmittel eignen sich gut zum Einfrieren und welche nicht?
Viele Lebensmittel können problemlos eingefroren werden, wie Obst, Gemüse, Fisch, Fleisch, Geflügel, Brot, Kuchen oder bereits gegarte Speisen.
Eher ungeeignet für die Gefriertruhe sind Eier, Blattsalate, Radieschen, rohe Kartoffeln, Zwiebeln, Gurken, Tomaten, rohe Äpfel oder Birnen. Auch Milchprodukte wie Jogurt, Dickmilch, Saure Sahne oder Creme fraiche mögen die eisigen Temperaturen nicht und flocken daher schnell aus.
Gefrierbrand – zwar nicht gesundheitsschädlich aber ziemlich unappetitlich
Weist das Gefriergut weiße oder bräunlich-rote Verfärbungen an der Oberfläche auf, kann es sich dabei um einen Gefrierbrand handeln. Grund dafür ist, dass die Lebensmittel mit Frischluft in Kontakt gekommen sind, zum Beispiel weil die Verpackung beschädigt oder fehlerhaft ist. Auch Schwankungen der Lagertemperatur können einen Gefrierbrand verursachen. Zwar sind die Lebensmittel nicht gleich verdorben oder gesundheitsschädlich, allerdings sind die verfärbten Stellen nach dem Auftauen trocken und zäh und somit ungenießbar. Gefrierbrand kommt hauptsächlich bei Fleisch vor, jedoch können auch pflanzliche Lebensmittel betroffen sein.
Richtig auftauen, so geht´s!
Wer eingefrorenes Fleisch oder Fisch wieder auftauen möchte, sollte dies im Kühlschrank, in kaltem Wasser oder mit der Auftaufunktion der Mikrowelle machen. Während des Auftauens sollten die Lebensmittel nicht mit dem Auftauwasser in Berührung kommen. Hier besteht Salmonellengefahr! Auch das Verpackungsmaterial sollte daher direkt entsorgt und nicht wiederverwendet werden. Vor dem Garen und Braten sollten Fleisch und Fisch komplett aufgetaut sein. Andernfalls kann es passieren, dass der äußere Bereich zu stark gegart wird, während das Innere noch roh ist.
Gemüse muss gar nicht vorher aufgetaut werden. Es kann direkt zum Garen in den Topf oder die Mikrowelle. So bleiben auch weitgehend alle Nährstoffe enthalten. Auch Backwaren oder Kartoffelprodukte können direkt aus dem Gefrierschrank in den Backofen geschoben werden. Obst hingegen sollte vor der weiteren Verarbeitung bei Raumtemperatur oder in der Mikrowelle auftauen.
Werden Lebensmittel kalt verzehrt, etwa Torten oder Obst, sollten diese vorher auch vollständig aufgetaut sein.
Generell gilt: Lebensmittel sollten nicht länger an- oder aufgetaut werden, als es für die weitere Verwendung unbedingt nötig ist. Danach sollten sie schnellstmöglich weiterverarbeitet und verzehrt werden.
Kann man einmal aufgetaute Lebensmittel wieder einfrieren?
Lebensmittel, die bereits einmal aufgetaut wurden, sollten kein weiteres Mal eingefroren werden, schließlich kommt es bei jedem neuen Temperaturanstieg auch wieder zu einer Bakterienvermehrung. Dies kann letztendlich den Verderb der Lebensmittel begünstigen.(Sie)
Stand: Oktober 2019