Pappbecher am Wasserspender

Keimschleuder Wasserspender?

Sie stehen in Arztpraxen ebenso wie in vielen öffentlichen Gebäuden: Trinkwasserspender. Viele meiden sie aus Angst, das Wasser könnte mit Krankheitserregern belastet sein. Doch ist das Wasser wirklich so keimhaltig wie oft befürchtet? Worauf sollten Betreiber und Nutzer der Anlagen achten?

Mindestens 1,5 Liter Flüssigkeit sollte jeder Mensch pro Tag trinken, besser sind zwei bis 2,5 Liter, bei körperlicher Anstrengung und bestimmten Erkrankungen auch deutlich mehr. Um diese Trinkmengen zu erreichen, ist die stete Verfügbarkeit von Trinkwasser unabdingbar. Aber nicht jeder trägt ständig eine Wasserflasche mit sich herum oder hat sie bei Bedarf griffbereit. In vielen Arztpraxen, Krankenhäusern, öffentlichen Gebäuden, Schulen oder Büros stehen daher Wasserspender - auch Watercooler genannt. In der Regel ist ihre Nutzung kostenlos. Allerdings vertrauen viele diesen Geräten nicht aus Sorge, das Wasser könnte bakteriell verunreinigt sein. Ist dieses Misstrauen gerechtfertigt?

Gute Wartung reduziert Verkeimungsrisiko

Es gibt verschiedene Arten von Wasserspendern: Solche, die direkt an die Trink- beziehungsweise Leitungswasserversorgung angeschlossen werden und leitungsunabhängige Geräte. Wasserspender stellen durch die häufige Nutzung durch unterschiedliche Personen besondere Anforderungen an die Hygiene. Besonders in wieder befüllbaren Behältern befindliches Wasser ist vor allem bei höheren Umgebungstemperaturen und direkter Sonneneinstrahlung einer zunehmenden Verkeimung ausgesetzt. Hinzu kommt, dass durch mangelhaft gereinigte Zapfventile krankmachende Bakterien in die Behälter gelangen können.

Deshalb müssen die Betreiber beim Aufstellen der Wasserspender nicht nur auf den geeigneten Ort achten. Wo alte, kranke oder immungeschwächte Personen Zugang zu Wasserspendern haben, ist zudem eine sehr sorgfältige und regelmäßige Reinigung und Desinfektion der Wasserspender notwendig, die von entsprechend geschultem Personal oder einer Wartungsfirma durchgeführt werden muss. Die Wartungsarbeiten sollten dokumentiert werden. Täglich zu leeren und zu reinigen sind die Tropfenfänger beziehungsweise Auffangschalen für das Tropfwasser.

Kritisch sind sensible Bereiche

Wenn möglich, sollten in sensiblen Bereichen wie Krankenhäusern, Alten- und Pflegeheimen die Geräte direkt an die Trinkwasserversorgung der Gebäude angeschlossen werden, um das Verkeimungsrisiko zu minimieren. Leitungsgebundene Wasserspender sind weniger anfällig für bakterielle Verunreinigungen. Ist in diesen Örtlichkeiten nur die Aufstellung eines leitungsunabhängigen Wasserspenders möglich, muss dieser entsprechend häufiger gereinigt und desinfiziert werden.

Worauf sollten Verbraucher achten?

  • Wasserspender mit frei zugänglichem Zapfhahn sind vergleichsweise kritisch, da sich dort Bakterien festsetzen können. Meiden Sie daher nach Möglichkeit diese Geräte, vor allem wenn Sie krank, sehr alt oder immungeschwächt sind.
  • Hygienisch eher bedenklich sind auch solche Anlagen, wo – zumindest theoretisch – gebrauchte Trinkgefäße zu den unbenutzten Bechern zurückgestellt werden können.
  • Bevorzugen Sie Wasserspender, die an die örtliche Trinkwasserversorgung angeschlossen sind.
  • Insbesondere leitungsunabhängige Anlagen sollten sich an einem trockenen und sauberen Ort befinden und weder in unmittelbarer Nähe zu Heizkörpern stehen noch direkter Sonnenbestrahlung ausgesetzt sein. (ack)

Stand: August 2019