Grüner und weißer Spargel

Wie gut kennen Sie sich mit Spargel aus?

Ab April hat endlich wieder das beliebteste Frühjahrsgemüse Saison! Das Verbraucherfenster nimmt dies zum Anlass, um mit den sieben größten Mythen rund um den Spargel aufzuräumen.

Endlich ist wieder Spargelzeit! Doch wie gut ist es eigentlich mit unserem Wissen rund um das königliche Gemüse bestellt? Ist roher Spargel giftig? Und ist weißer Spargel wirklich besser als grüner? Bekommt Urin vom Spargelessen immer einen typischen Geruch? Zahlreiche Mythen ranken sich um das beliebte Frühjahrsgemüse. Wir klären auf, welche davon stimmen und welche nicht.

Ist roher Spargel giftig?

Roher Spargel ist nicht giftig, aber er ist roh nicht so bekömmlich und schmeckt nicht besonders. Das Aroma des Spargels, die Asparaginsäure, entfaltet sich erst nach dem Kochen.

Enthält Spargel, der unter Folie gezogen wurde, krebserregende Stoffe?

Spargel aus Folienanbau soll krebserregende Stoffe enthalten, weil aus der Folie Weichmacher in den Spargel gelangen könnten. Dieser Mythos ist falsch. Die Folien bestehen mittlerweile fast immer aus Polyethylen (PE), die jeder Verbraucher auch von anderen Lebensmittelverpackungen kennt. Das Bundesamt für Risikobewertung hat sich hierzu klar geäußert: PE stellt kein erhöhtes gesundheitliches Risiko für den Verbraucher dar und besonders dann nicht, wenn die Folie auf dem Spargeldamm liegt und die Spargelstange entfernt davon gewachsen ist.

Gelingt Spargel nur, wenn er stehend gekocht wird?

Wer besonders Wert auf Aroma, Vitamingehalt und Konsistenz des zarten Spargelkopfes legt, kocht Spargel am besten stehend. Wem das nicht so wichtig ist, der kann Spargel selbstverständlich auch liegend kochen. Dann sollte allerdings nur wenig Wasser und Salz verwendet werden, um möglichst vitaminschonend zu garen. Wichtig: Der Topf sollte möglichst groß sein, damit der Spargel genügend Platz hat. Ein Spezialtopf, in dem der Spargel aufrecht gekocht wird, ist nicht nötig.

Kann man Spargel noch essen, wenn er bitter schmeckt?

Ja, kann man. Anders als bei den Kürbisgewächsen wie Gurken, Zucchini, Melonen oder Kürbis kann man Spargel mit einem bitteren Geschmack problemlos verzehren. Der bittere Geschmack entsteht dann, wenn der Spargel zu nah am Wurzelstock gestochen wurde oder es während des Anbaus zu einem starken Kälteeinbruch kam. Giftig ist der Spargel dann aber nicht.

Anti-Bitter-Tipp: Einfach etwas Zucker ins Kochwasser geben. Auf diese Weise werden dem Spargel die Bitterstoffe zumindest teilweise entzogen.

Ist weißer Spargel besser als grüner?

Die Geschmäcker sind auch hier verschieden. Manche Verbraucher bevorzugen das noble, bleiche Gemüse, das ein ganz bestimmtes Aroma hat, sehr nussig im Geschmack und von der Konsistenz her ganz besonders ist. Die genannten Eigenschaften erhält der weiße Spargel, weil er unterirdisch wächst. Grüner Spargel wächst dagegen über der Erde. Dadurch ist er direktem Sonnenlicht ausgesetzt und bildet Chlorophyll. Letzteres sorgt für seine grüne Farbe. Schlechter als sein weißer Konkurrent ist er deshalb nicht – ganz im Gegenteil. Auf die Inhaltsstoffe bezogen ist der grüne Spargel gesünder. Er ist reicher an Vitamin C, sein Betacarotin-Gehalt ist höher und auch Spurenelemente und Mineralstoffe sind in grünem Spargel generell mehr enthalten als in weißem Spargel.

Kann man Spargel einfrieren?

Ja, problemlos! Und so klappt es:

Zunächst die holzigen Enden an den rohen Stangen wergschneiden und den weißen Spargel anschließend schälen. Den Spargel – egal ob grün oder weiß – kurz abwaschen und mit Küchenpapier abtupfen. Gefrierbeutel oder -dosen eignen sich super, um die Stangen im Gefrierfach oder der Gefriertruhe zu portionieren. Spargel hält sich so fast bis zur nächsten Saison: Etwa acht Monate.

Wieso kann der Urin nach dem Spargelverzehr komisch riechen?

Für den Geruch des Urins nach dem Verzehr von Spargel ist die sogenannte Asparagusinsäure in Spargel verantwortlich. Diese wird nach dem Verzehr im Körper von speziellen Enzymen verstoffwechselt und setzt dabei schwefelhaltige Abbauprodukte frei, die für den merkwürdigen Geruch des Urins sorgen. Allerdings: Laut einer Untersuchung können nur etwa 40 Prozent der Deutschen aufgrund von Genvariationen diesen schwefelartigen Geruch überhaupt wahrnehmen. Außerdem sind gar nicht alle Menschen in der Lage die riechenden Abbauprodukte zu produzieren. Grund dafür ist, dass ihnen die verstoffwechselnden Enzyme schlicht und einfach fehlen. Ob es einen Zusammenhang zwischen dem Nicht-Riechen und dem Nicht-Produzieren gibt, ist allerdings unklar.

Stand: April 2025

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