Gesundheitsförderliche Eigenschaften
Knoblauch ist gesund. Hauptwirkstoffe sind Alliin, Saponin, verschiedene Vitamine und Selen. Neben seiner antibiotischen Wirkung gegen Infektionserreger wie Bakterien, Viren oder Pilzen helfen die Knoblauchzehen auch bei schlecht heilenden Wunden. Bekannt ist zudem, dass Knoblauch in der Ernährung geeignet ist, die Blutfettwerte positiv zu beeinflussen, den Cholesterinspiegel zu senken und sich regulatorisch auf den Blutzuckerspiegel auszuwirken. Auch wird Knoblauch im Hinblick auf seine krebspräventive Wirkung hin diskutiert und scheint einen positiven Einfluss auf den Blutfluss und die Gefäße zu haben.
Die Menge macht’s
Bemerkbar sollen sich die positiven Eigenschaften bereits nach wenigen Wochen machen. Dazu ist jedoch ein Verzehr von ein bis zwei frischen Knoblauchzehen täglich notwendig, das entspricht circa neun Gramm. Die therapeutisch aktivste Form hat Knoblauch im rohen Zustand. Denn die gesunden Substanzen sind vor allem im flüchtigen Öl der Knolle zu finden, weshalb man bei der Zubereitung auf einige Aspekte achten kann.
Zubereitung
Die gesundheitsförderlichen Verbindungen im Knoblauch sind sehr flüchtig, das heißt, dass sie beim Kochvorgang bereits bei niedrigen Temperaturen verdampfen können. Knoblauch sollte daher nicht zu stark erhitzt und dem Essen am besten erst kurz vor Ende des Kochvorgangs zugegeben werden. Das ist auch aus zwei weiteren Gründen sinnvoll, denn zum einen schmeckt der Knoblauch im Gericht dann weniger penetrant, zum anderen entstehen auf diese Weise nur wenige Bitterstoffe, welche sich andernfalls im Geschmack schnell unangenehm intensiv bemerkbar machen können.
Pressen, zerdrücken oder im Ganzen zugeben?
Mehr Bitterstoffe werden auch freigesetzt, wenn der Knoblauch durch eine Presse zerkleinert den Weg in die Speise findet. Viele Köchinnen und Köche empfehlen daher, die Zehen lediglich mit dem Messerrücken anzudrücken oder sehr fein zu würfen. Auf diese Weise tritt auch weniger Flüssigkeit aus und der Knoblauch verbrennt weniger schnell. Gleichzeitig werden durch das Pressen größere Mengen der gesundheitsförderlichen Inhaltsstoffe des Knoblauchs freigesetzt, welche sich im Öl der Knolle befinden. Wer beide Aspekte berücksichtigen möchte, presst die Zehen und gibt sie den Speisen erst ganz zum Schluss zu.
Weißes oder grünes Herz der Zehe
Bei frischem Knoblauch ist die Zehe durchgehend weiß. Erst wenn der Knoblauch bereits einige Zeit in der Gewürzschublade lagert, verfärbt sich das Herz der Zehe grün. Das liegt daran, dass der Knoblauch langsam austreibt. Da das grüne Herz holzig schmecken kann, sollte es vor der Zubereitung entfernt werden. Den Rest der Zehe kann man bedenkenlos verwenden, auch wenn das Herz der Zehe schon grün war. Ganz frischen Knoblauch erkennt man an einer leichten Rosafärbung der äußeren Schale der Zehen.
Getrocknet, püriert und in Kapseln verpackt
Inzwischen findet sich Knoblauch aufgrund seiner geschmacklichen und gesundheitsförderlichen Eigenschaften in allen erdenklichen Darreichungsformen im Handel. Man kennt ihn als getrocknetes Pulver zum Würzen, püriert als Paste oder als Heilmittel in Kapselform. Die meisten Wirkeigenschaften entfaltet die Knolle in ihrer rohen Form. Es ist noch nicht sicher, ob auch bei verarbeiteten Produkten, zum Beispiel Knoblauchölkapseln, alle gesundheitsförderlichen Eigenschaften erhalten bleiben. Im Vergleich mit rohem Knoblauch wirken sie jedenfalls schwächer .
Was tun gegen schlechten Atem nach Knoblauchverzehr?
Meist riechen nicht nur die Hände nach dem Schälen und Zerkleinern der Zehen nach Knoblauch, auch im Atem macht sich Knoblauch nach dem Verzehr deutlich bemerkbar. Während sich der Geruch an Händen und Fingern durch Seife, Zitronensaft oder Kaffeesatz, der in den Händen verrieben wird, beseitigen lässt, hält sich der Knoblauch im Atem oft hartnäckiger. Doch auch hier gibt es einige Hausmittel, die Abhilfe schaffen. Helfen sollen insbesondere Petersilie, Salbei oder Minze. Die ätherischen Öle der Kräuter werden beim Kauen im Mund freigesetzt und neutralisieren den Knoblauchgeruch. Aus demselben Grund wirkt auch Ingwer gut. Aus Sorge vor schlechtem Atem muss also nicht auf den Einsatz von Knoblauch in der Küche verzichtet werden.
Knoblauch selbst ziehen – so geht’s!
Der Knoblauchanbau funktioniert sehr gut auch im eigenen Garten, auf dem Balkon oder der Fensterbank, wenn für das Lauchgewächs ein günstiger Standort gefunden wird. Der Knoblauch mag es sonnig; er wächst gerne auf warmen und lockeren Böden, da er flach wurzelt und bevorzugt ein bisschen Wind. Auf nassen, schweren oder sandigen Böden gedeiht er nicht, da er sich über das flache Wurzelwerk nicht halten und nicht genug Feuchtigkeit ziehen kann. Für den Anfang eignet sich der Frühlingsknoblauch, der zwischen Februar und April eingepflanzt werden kann. Dazu werden die Zehen mit dem Zwiebelboden nach unten etwas schräg circa drei Zentimeter tief in den Boden oder die Gemüseerde im Pflanztopf gesetzt. Bereits nach einigen Wochen treiben die grünen Zwiebelblätter aus. Im August verfärben sich die Blätter langsam gelb. Dann sind die Knollen erntereif. (Kup)
Stand: März 2021