Tomaten sind beliebt
Die Tomate ist das beliebteste Gemüse der Deutschen, denn sie ist fruchtig aromatisch und lässt sich leicht und vielfältig verarbeiten. Zudem eignen sich die kleineren Rispen- und Kirschtomaten auch gut als Snack zum direkten Verzehr. Gerade deshalb wird das Angebot an kleineren Tomaten im Handel immer vielfältiger.
Es gibt viele aromatische Sorten in unterschiedlichen Größen. Tomaten sind nicht nur klassisch rot, sondern auch orange, grün, gelb oder fast schwarz. Es gibt auch gestreifte Sorten wie Tigerella oder mit tiefen Furchen wie Ochsenherz.
Tomaten gibt es zwar ganzjährig zu kaufen, doch im Sommer schmecken sie am besten, wenn sie aus der heimischen Region reif geerntet in den Handel kommen. Wer Lust auf sonnengereifte Tomaten hat, kann sie auch leicht im Garten oder im Topf auf dem Balkon pflanzen.
Reife Tomaten sind empfindlich und werden schnell matschig. Deshalb werden die meisten Tomaten aus dem Supermarkt grün geerntet und reifen erst während des Transports zum Verkaufsort zu roten Früchten.
Tomatensorten
Das Angebot an Tomatensorten ist vielfältig. Sie unterscheiden sich nicht nur in der Form, Farbe und Größe, sondern auch im Geschmack:
- Die gängigste Sorte sind die runden Tomaten, die nicht nur in den heimischen Gärten, sondern auch in bekannten Gemüseanbauländern wie Holland oder auf den Kanaren angebaut werden. Die glatte Schale ist besonders fest. Das Fruchtfleisch hat viele leicht herauslösbare Kerne. Runde Tomaten haben ein herb säuerliches Aroma. Sie lassen sich vielfältig verwenden, vor allem aber für Salate.
- Die Kirschtomate oder Cocktailtomate wird dank ihres saftigen süßsauren Geschmacks und ihrer mundgerechten Größe immer beliebter.
- Fleischtomaten sind die größten Tomaten. Sie haben besonders viel Fruchtfleisch, aber wenig Kerne. Sie eignen sich vor allem zum Kochen, Füllen und Überbacken.
- Eier- oder Flaschentomaten haben ein dickes Fruchtfleisch und eine besondere Süße, weshalb sie gerne für Salate und Saucen verwendet werden. Auch werden sie geschält zu Dosentomaten weiterverarbeitet.
- Grüne Tomaten („Green Zebra“, „Green Grape“) sind auch in reifem Zustand grün oder gelblich-grün. Sie schmecken roh sehr gut zu Mozzarella.
- Für Rispen- oder Strauchtomaten eignen sich nur bestimmte Sorten. An der Rispe reifen alle Früchte gleichmäßig. Sie haben einen besonders intensiven Geschmack.
Einkauf von Tomaten
Tomaten werden lose und verpackt angeboten. Bereits beim Einkauf ist auf die Qualität zu achten:
- Die Tomaten sollen fest und unversehrt sein sowie frisch und saftig aussehen.
- Sehr oberflächliche Schalenfehler sind auch in der Handelsklasse Extra zulässig. In der Handelsklasse I müssen Tomaten frei von Rissen sein; leichte Form-, Farb- und Hautfehler sowie sehr leichte Druckstellen sind erlaubt. In der Handelsklasse II sind auch vernarbte Risse bis zu drei Zentimeter zulässig.
- Bei verpackten Tomaten dürfen nur Tomaten gleicher Sorte, gleicher Herkunft sowie gleicher Güte und Größe in einer Packung sein.
Aufbewahrung von Tomaten?
Nach dem Einkauf die Tomaten aus der Verpackung nehmen und an einen luftigen und schattigen Ort legen. Reife Tomaten bleiben etwa eine Woche frisch, wenn sie an einem kühlen Ort bei 12 bis 16 Grad Celsius gelagert werden. Im Kühlschrank gelagert verlieren sie an Geschmack. Unreife Tomaten können nachreifen. Dies gelingt am besten, wenn sie noch Blütenansatz und Stängel haben und an einem warmen Platz liegen. Sie erreichen dann auch noch einen ähnlich guten Geschmack wie reif geerntete Tomaten.
Aus frischen Tomaten zubereitete Soße lässt sich leicht portionsweise einfrieren. Ganze Tomaten eignen sich nicht zum Einfrieren, da sie dadurch matschig werden.
Nährwert und Gesundheit
Tomaten können reichlich verzehrt werden, denn mit 19 Kilokalorien (kcal) pro 100 Gramm (g) sind sie kalorienarm. Ihr Wassergehalt liegt bei etwa 94 Prozent Wasser. Zudem sind sie reich an Vitaminen und Mineralstoffen, vor allem an Vitamin C und Kalium. Vitamin C stärkt das Immunsystem, Kalium ist wichtig für den Nerven- und Muskelstoffwechsel. Für die Farbe der Tomaten sind gelbrote Pflanzenfarbstoffe wie Beta-Carotin und Lykopin verantwortlich, die zur Gruppe der Carotinoide gehören. Sie tragen dazu bei, das Risiko für Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu verringern.
Gesundheitliche Wirkung: Gekocht besser als roh
Der Pflanzenfarbstoff Lykopin ist vor allem in der Schale der Tomaten zu finden. Studien berichten über gesundheitsfördernde Effekte:
- Die antioxidative Eigenschaft des Lykopins ermöglicht den Abbau von schädlichen Sauerstoffverbindungen, den freien Radikalen. Dadurch wird das Risiko für Arteriosklerose und andere Gefäßerkrankungen geringer.
- Die antikanzerogene Eigenschaft des Lykopins hilft, manchen Krebsarten vorzubeugen. Es trägt dazu bei, dass in der frühen Phase der Krebsentstehung vorgeschädigte Zellen nicht in Krebszellen umgewandelt werden.
Die empfohlene Tagesdosis liegt bei 6 Milligramm (mg) Lykopin. Da Lykopin sich erst bei höheren Temperaturen voll entfalten kann, wird es aus erhitzten Produkten besser vom Körper aufgenommen als aus rohen.
Lykopingehalt verschiedener Tomatenprodukte:
Tomaten (roh): 9,3 mg Lykopin in 100 g
Ketchup: 17,2 mg
Tomatensoße: 18,0 mg
Tomatenpaste: 55,5 mg
Keine unreifen Tomaten essen
Unreife grüne Tomaten enthalten die Substanz Solanin. Da Solanin in größeren Mengen giftig wirkt, sollten unreife grüne Tomaten nicht roh verzehrt werden, ebenso nicht der grüne Stielansatz. Der Solaningehalt beträgt in unreifen Tomaten 9 bis 32 mg/100g. Da Vergiftungssymptome wie Kopfschmerzen, Übelkeit oder Krämpfe ab einer Konzentration von 1 mg pro Kilogramm Körpergewicht auftreten, sollten besonders Kinder mit ihrem geringen Körpergewicht keine unreifen Tomaten essen.
Was tun, mit unreifen Tomaten?
Sollten die Tomaten auf dem Balkon oder im Garten am Ende des Sommers nicht mehr rot werden, kann man sie auch noch in der Wohnung nachreifen lassen.
Hierfür die Tomaten gründlich waschen und in ein Tuch oder in Papier einwickeln, um sie vor Fruchtfliegen zu schützen. Dann sollten die Tomaten bei möglichst 16 bis 20 Grad gelagert werden, zum Beispiel in einem Karton. Je höher die Raumtemperatur, desto schneller reifen die Tomaten nach. Bei der Lagerung sollte darauf geachtet werden, dass sich die Tomaten nicht gegenseitig berühren.
Äpfel und Bananen geben das Reifungsgas Ethylen ab. Legt man den unreifen Tomaten zusätzlich eine dieser Früchte bei, kann der Reifeprozess beschleunigt werden. (fra/sie)
Stand: August 2022