Porreestanden auf Holzbrett

Porree – gar nicht langweilig!

Je nach Region wird Porree auch Lauch genannt. Sein würziger, leicht scharfer, zwiebeliger Geschmack verfeinert viele Speisen und macht ihn zu einem äußerst vielseitigen Wintergemüse. Dabei kann er auch problemlos eine Hauptrolle auf dem Teller bekommen.

Die ursprüngliche Herkunft des Porrees ist nicht ganz klar und wird im Mittelmeerraum vermutet. In Deutschland sind heutzutage die Hauptanbaugebiete Rheinland-Pfalz, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen. Zwischen Juni und März wird er im Freiland geerntet, ist aber ganzjährig in jedem Supermarkt, Discounter oder Bioladen in der Gemüseabteilung zu finden. Im Winter liegt der Winterporree in den Regalen, der einen kürzeren, dafür dickeren weißen Schaft und dunkelgrüne Blätter aufweist. Geschmacklich ist er etwas kräftiger, als der schlankere Sommerporree.

Viele gute Inhaltsstoffe für die kalten Tage

Wie seine botanische Verwandtschaft Zwiebeln und Knoblauch enthält Porree schwefelhaltige, ätherische Senföle und sekundäre Pflanzenstoffe, die eine entzündungshemmende Wirkung haben, gut für die Verdauung sind, die Blutgefäße schützen und so dazu beitragen, Herz-Kreislauf-Probleme zu vermeiden. Nicht zuletzt sorgen sie auch für den typischen scharfen Geschmack.

Darüber hinaus enthält Lauch viele Vitamine und Mineralstoffe, wie beispielsweise Vitamin K, das an der Bildung von Blutgerinnungsfaktoren in der Leber beteiligt ist, Vitamin C, das das Immunsystem, den Zellschutz und die Wundheilung unterstützt und das für den Knochenbau unerlässliche Calcium. Der hohe Folsäuregehalt ist besonders für Schwangere interessant, da es bei einem Mangel zu Fehlgeburten oder fehlerhaften Entwicklung von Gehirn und Rückenmark beim Kind führen kann. Auch die Spurenelemente Zink und Fluor kommen reichlich im Lauch vor und können dabei helfen, Haut, Nägel und Zähne gesund zu halten.

Porree enthält außerdem sehr viel des Ballaststoffs Inulin, der wie Futter für die guten Darmbakterien wirkt und so die Verdauung anregt.

Porree einkaufen und lagern

An der Gemüsetheke sollten nur die Porreestangen ausgewählt werden, die prall und saftig aussehen und deren Grün frisch leuchtet. Der Schaft sollte zum größten Teil weiß sein.

Zu Hause sollte der Porree dann im Gemüsefach des Kühlschranks aufbewahrt werden. Dort kann er einige Tage lagern - allerdings nicht zu lange. Ansonsten verliert er an Vitaminen. Da Porree einen intensiven Geruch aufweist, ist es sinnvoll, ihn getrennt von anderen Lebensmitteln aufzubewahren.

Die Zubereitung ist einfach

Porree sollte vor der weiteren Verarbeitung gründlich unter fließendem Wasser gewaschen werden, denn zwischen den grünen Blättern versteckt sich oft noch Erde. Danach können die Stangen trocken geschüttelt und der Wurzelansatz abgeschnitten werden. Falls die äußeren Blätter nicht mehr so gut aussehen, können diese ebenfalls abgezogen werden. Je nach Rezept kann der Porree dann entweder in Ringe oder aber halbiert, geviertelt und in kleine Stücke geschnitten werden.

Übrigens: Meist wird vom Porree der weiße Teil der Stangen genutzt, obwohl im Grün bis zu 300-mal so viel Beta-Carotin steckt. Dabei handelt es sich um eine Vorstufe des Vitamin A, die im Körper umgewandelt werden kann. Vitamin A ist zum Beispiel wichtig für die Sehleistung und die Infektabwehr und sorgt für eine gesunde Haut. Hier lohnt es sich also bewusst auch den grünen Teil des Lauchs zu verzehren.

Geschmacklich macht das auch einen Unterschied. Während der weiße Teil des Schaftes eher milder ist, schmeckt der grüne Teil kräftiger und schärfer.

Viele Ideen für Porree auf dem Teller

Klassischerweise findet man Porree häufig in Suppen und Eintöpfen, dabei kann er in der Küche vielseitig zum Einsatz kommen. Sein würziger Geschmack passt beispielsweise gut zu Pasta oder Risotto. Auch aus dem Ofen, etwa als Gratin oder in einer Quiche, ist er an Wintertagen eine Wohltat für den Gaumen. Besonders gut schmeckt er zu Fisch, hellem Fleisch, Schinken und Kartoffeln, aber auch vielen Gemüsesorten. Lauch eignet sich auch gut als Soßenbasis und für Salate. Bei Letzterem ist es allerdings ratsam, nur die zarten inneren Schichten des Schaftes zu verwenden. Dann ist er besonders mit Äpfeln eine empfehlenswerte Kombi. Wer einen empfindlichen Magen hat, sollte den Lauch lieber kurz blanchieren, dann ist er bekömmlicher.

Rezept: Porree-Quiche

250 Gramm Dinkelmehl
125 Gramm Butter
1 Teelöffel Salz
100 Milliliter Wasser
2 Stangen Porree
2 Eier
Räuchertofu/Speck
125 Gramm Gruyére-Käse
250 Milliliter saure Sahne

Salz, Pfeffer, Muskat

Für den Mürbeteig Mehl, Butter, Wasser und Salz vermengen und zu einem glatten Teig verkneten. Eine Quiche- oder Tarteform mit etwas Butter einfetten. Teig ausrollen, in der Form auslegen und am Rand etwas hochziehen. Den Backofen auf 180 Grad Ober-/Unterhitze aufheizen. Den Porree waschen, die äußeren welken Blätter entfernen und den Schaft in dünne Ringe schneiden. Räuchertofu/Speck in kleine Würfel schneiden. In einer Pfanne einen EL Butter erhitzen und den Lauch darin kurz andünsten. Danach zum Auskühlen vom Herd nehmen. Die Eier mit Saurer Sahne verrühren und mit Salz, Pfeffer und Muskat würzen. Den Käse fein reiben und zum Ei-Sahne-Gemisch hinzugeben. Den Lauch ebenfalls hinzugeben und vorsichtig verrühren. Räuchertofu/Speck in etwas Butter in einer heißen Pfanne schwenken. Ei-Sahne-Käse-Lauch-Gemisch auf den ausgerollten Teig geben und gleichmäßig verteilen. Räuchertofu/ Speck auf der Masse ausstreuen. Quiche für 40 Minuten im Backofen backen (Die Quiche sollte gold-gelb gebacken und die Ei-Sahne-Käse-Masse fest sein). (Sie)

Stand: Februar 2022

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