Mairübchen - auch Navetten genannt – gehören zum Kohlgemüse und sind nahe Verwandte der Teltower Rübchen oder der Herbstrüben.
Comeback alter Sorten
Bis zur Nachkriegszeit waren die Mairübchen in Europa ein bedeutsames Lebens- und Futtermittel. In den letzten Jahren erleben die Rüben im Zuge des Alte-Sorten-Trends ein Comeback. So werden sie mittlerweile wieder bundesweit angebaut. In den Gemüseabteilungen der Supermärkte sind sie inzwischen häufiger zu finden, ebenso auf Wochenmärkten oder in Gemüseläden. Nicht selten kommen die Rüben feldfrisch und aus regionalem Anbau direkt vom Erzeuger.
Geschmacklich wie Radieschen
Mairübchen sind etwa fünf Zentimeter dick, rund und weiß. Bei manchen Sorten sind die obersten Zentimeter der Schale lila, rot oder grünlich. Im Verkauf findet man die Rüben noch mit viel Blattgrün. Nicht nur die Form der Mairüben, auch der scharfe Geschmack beim Rohverzehr erinnert an Radieschen. Werden die Rüben gekocht, schmecken sie mild-süßlich nach Möhren oder Petersilienwurzel.
Nicht nur die Knolle ist zum Verzehr geeignet, sondern auch die Stielblätter.
Kalorienarm und voll guter Inhaltsstoffe
Wer auf seine Linie achten möchte, für den sind die kleinen Rüben genau das Richtige: Mairübchen sind mit 32 Kilokalorien pro 100 Gramm kalorienarm. Zudem punkten die Knollen mit hohen Gehalten an B-Vitaminen (vor allem Vitamin B6), Eisen, Kalium, Zink, Folsäure und Ballaststoffen. Im Grün der Blätter und der Stiele stecken Vitamin C und Carotin.
Die enthaltenen Senföle sorgen nicht nur für den würzigen Geschmack der Mairübchen, sondern verfügen auch über eine natürliche antibakterielle Wirkung.
Einkauf und Aufbewahrung
Wer Mairübchen an der Gemüsetheke oder auf dem Wochenmarkt sieht, kann auf einen Blick Frische und Qualität erkennen. Sind die Knollen schön weiß und prall sowie ohne Rillen und Furchen, sind sie frisch. Je kleiner die Knollen, desto zarter der Geschmack.
Die Blätter an den Knollen sollten nicht nach dem Einkauf abgeschnitten werden, sondern erst vor dem Zubereiten der Knolle, da diese sonst austrocknet.
Damit die Mairübchen knackig und frisch bleiben, sollten sie im Kühlschrank aufbewahrt werden - allerdings nicht länger als drei bis vier Tage, da die Rüben schnell weich und die Blätter welk werden.
Wer sie länger lagern möchte, kann die Rüben zunächst blanchieren und dann einfrieren. So behalten sie ihren Geschmack.
So gelingt die Zubereitung
Die Rüben werden vor dem Verzehr gewaschen und geschält, denn die Schale ist äußerst faserig. Dann kann man sie raspeln und als Rohkost verzehren oder aber zehn bis 15 Minuten in Salzwasser kochen, in dünne Scheiben geschnitten braten oder andünsten. Als Beilage zu Fleischgerichten wie Schnitzel, Hähnchen und Frikadellen stellen Mairüben eine kulinarische Bereicherung dar, aber auch zu Fisch und vegetarischen Bratlingen schmecken sie gut. Bekommen sie noch eine süße Note, zum Beispiel durch Ahornsirup, betont dies einmal mehr ihren Geschmack.
Mit ein bisschen mehr Aufwand eignen sich größere Rüben auch zum Füllen und Überbacken.
Die Blätter und Stiele können, ähnlich wie Spinat, ebenfalls roh oder gedünstet zubereitet werden. Frisch gewaschen und gehackt eignen sie sich gut als Topping für Salate oder Suppen. (sie/fra)
Stand: Mai 2023