Kurkumagewürz in Schale und auf einem Holzlöffel von oben, dadrüber Kurkumaknolle

Kurkuma – goldgelbes Superfood?

Das goldgelbe Gewürz wird als Superfood angepriesen, denn es soll angeblich eine Reihe von positiven Effekten auf die Gesundheit haben. Viele Patienten mit chronischen Erkrankungen erhoffen sich durch die Einnahme der Pflanzenwirkstoffe Linderung ihrer Symptome. Aber wie gesund ist Kurkuma tatsächlich?

Was ist Kurkuma?

Kurkuma wird auch Gelber Ingwer, Safran- oder Gelbwurz genannt. Kurkuma gehört zur Familie der Ingwergewächse. Ein Blick auf die Kurkumaknolle genügt, um dies zu bestätigen, denn auch äußerlich ähnelt diese der Ingwerknolle.

Ursprünglich stammt Kurkuma aus Südasien, wo es häufig in der Küche verwendet wird. Während in Thailand die Knolle frisch zum Einsatz kommt, wird sie in Indien getrocknet und fein gemahlen. In Deutschland ist Kurkuma am ehesten als eine Zutat der Curry-Gewürzmischung bekannt. Dieser verleiht Kurkuma ihre gelbe Farbe. Geschmacklich liegt Kurkuma zwischen „mild-würzig“ und „leicht bitter“.

Was steckt drin in der gelben Knolle?

Kurkumapulver enthält ätherische Öle, Harze, Eiweiße und Zuckerverbindungen sowie das für die gelbe Farbe verantwortliche Curcumin. Curcumin dient auch als Färbemittel unter der Bezeichnung E 100 für Senf, Margarine oder Wurstwaren.

Entzündungshemmend und verdauungsfördernd?

Aufgrund der ätherischen Öle und des Curcumins wird Kurkuma in der indischen und chinesischen Medizin als eine Heilpflanze eingesetzt. Sie soll zum Beispiel den Appetit anregen, das Immunsystem stimulieren und entzündungshemmend und schmerzstillend wirken.

Zumindest im Reagenzglas lassen sich einige dieser vermeintlichen Heilwirkungen bestätigen. So zeigten kleinere Untersuchungen, dass hochdosiertes Curcumin einen positiven Effekt auf die entzündliche Darmerkrankung Colitis Ulcerosa haben kann.

Tierversuche deuten darauf hin, dass Kurkuma-Extrakte das Tumorwachstum hemmen.
Dass der Pflanzenstoff außerdem die Ablagerung bestimmter Eiweiße im Gehirn verhindert, die möglicherweise in Verbindung mit Alzheimer stehen, zeigte ein anderes Experiment.

Auch wenn diese Untersuchungsergebnisse erstmal gut klingen, sollten sie nicht überbewertet werden. Denn die Ergebnisse basieren bisher nur auf Laborversuchen und tierexperimentellen Studien. Auch wenn die Verwendung von Kurkuma und insbesondere dem Curcumin hier solche Ergebnisse zeigt, sind diese nicht unbedingt übertragbar auf den menschlichen Körper.

Hier kann Kurkuma helfen…

Dass Kurkuma verdauungsfördernd ist, ist allerdings bekannt. So können leichte Beschwerden des Magen-Darm-Trakts mit Kurkuma gelindert werden, zum Beispiel Blähungen oder Völlegefühl. Das Curcumin hilft beim Fettverdauen, indem es die Gallensäureproduktion anregt. Die Gallensäuren verteilen die Nahrungsfette in kleine Tröpfchen, so dass diese besser von fettspaltenden Enzymen abgebaut werden können.

Wer gehaltvolle Speisen direkt mit Kurkuma oder Curry würzt, kann womöglich Beschwerden im Vorhinein entgegen wirken.

Wenn Kurkuma, dann mit Pfeffer oder Fett

Da das enthaltene Curcumin nicht wasserlöslich ist, ist es für unseren Körper nicht so einfach, den Pflanzenstoff aufzunehmen. Es sind kleine Hilfsmittel nötig. Daher sollten Speisen, denen Kurkuma beigegeben wird, zusätzlich Öl enthalten. So erhöhen beispielsweise Raps-, Lein- oder Olivenöl die Aufnahme des Curcumins bei der Verdauung. Auch die Verwendung von Pfeffer kann die Curcumin-Aufnahmen im Organismus verbessern.

Gibt es auch ein Zuviel an Kurkuma?

In üblichen Mengen gilt Kurkuma als ein sicheres Lebensmittel. Werden jedoch hochdosierte Curcuminextrakte in Form von zum Beispiel Nahrungsergänzungsmitteln eingenommen, sind allergische Reaktionen möglich. So kann zu viel des Curcumins auch Sodbrennen, Blähungen, Übelkeit und Schmerzen hervorrufen.

Wer Curcumin zur Behandlung von Erkrankungen nehmen möchte, sollte dies vorher unbedingt mit einem Arzt besprechen, um Sinnhaftigkeit, Produkt oder Dosierung abzusprechen.

Schon probiert: Goldene Milch?

Zeit für Neues: Kurkuma in indischen Currys oder asiatischen Wok-Gerichten ist vielen bekannt, aber als wärmendes Getränk in Milch?

Die sogenannte Goldene Milch ist ein Getränk aus der indischen Heilkunst Ayurveda und derzeit schwer im Kommen. Dabei ist neben vollfetter Milch Kurkuma, entweder frisch gerieben oder getrocknet und gemahlen, die Hauptzutat. Des Weiteren würzen noch Muskatnuss, Ingwer, Zimt, Kardamon und grüner Pfeffer das Heißgetränk. Die Milch wird traditionell zunächst warm aufgeschäumt, bevor die Gewürze hinzugegeben werden. Zum Süßen kann Agavendicksaft, Ahornsirup oder Honig verwendet werden – je nach Geschmack.

Es geht auch vegan: Goldene Milch schmeckt übrigens auch mit einem Pflanzendrink aus Soja oder Mandel lecker! Da der Fettgehalt in den Pflanzendrinks etwas niedriger ist, sollte man einen Teelöffel Öl hinzugeben, zum Beispiel Raps- oder Leinöl.

Stand: März 2020

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