Zwei Ingwerknollen, davon eine angeschnitten

Ingwer – scharfe Knolle für Küche und Gesundheit

Ingwer ist lecker, scharf und wirklich nützlich. Diese Knolle hat es in sich: Ingwer dient gleichzeitig als Küchengewürz und als medizinische Heilpflanze. Angebaut wird die Pflanze in tropischen und subtropischen Regionen und stammt möglicherweise aus Sri Lanka.

Gewürz- und Nahrungspflanze

Ingwer riecht aromatisch und schmeckt würzig, „zitronig“, leicht bitter und scharf. Diese Eigenschaften führen dazu, dass Ingwer in frischer oder getrockneter (Pulver-)Form nicht nur in der asiatischen Küche, sondern auch in vielen heimischen Backwaren, Gewürzmischungen und Getränken Verwendung findet. Die Schärfe stammt von den ätherischen Ölen, wie unter anderem Zingiberen und Geschmacksstoffen wie Gingerol und Shoagol . Außerdem enthält Ingwer Mineralstoffe wie Natrium, Kalium, Phosphor, Magnesium, Calcium und Eisen.

Dass Ingwer vielfältig in der Küche verwendet wird, hängt neben seinem ausgeprägten Aroma auch damit zusammen, dass ihm Appetit anregende und verdauungsfördernde Eigenschaften zugesprochen werden. So sollen die Magensäureproduktion angeregt sowie die Gallensaftproduktion gefördert und damit die Fettverdauung erleichtert werden. Dafür verantwortlich sind neben den schon erwähnten „Scharfmachern“ die enthaltenen Substanzen Borneol und Cineol.

Aber Ingwer kann sich in der Küche nicht nur von seiner scharfen, sondern auch von seiner milden Seite zeigen: In Sirup eingelegt oder in kandierter Form sowie als Konfitüre beweist die Knolle ihre Vielseitigkeit. Die saure – in Essig eingelegte - Variante ist vorwiegend in der japanischen Küche bekannt. Auch in der Getränkeindustrie wird die tolle Knolle verwendet: So ist das alkoholfreie Ginger Ale (Ingwerbier) recht bekannt. Auch Ingwertee hat zahlreiche Liebhaber.

Heilpflanze

Ingwer wird sowohl in der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) als auch in der europäischen und arabischen Welt als natürliches Heilmittel gegen verschiedene Erkrankungen und Beschwerden eingesetzt. Diskutiert werden positive Wirkungen auf das Immunsystem, Effekte auf die Verdauungssäfte und damit eine verbesserte Fettverdauung sowie entzündungshemmende und schmerzlindernde Eigenschaften. Deshalb wird Ingwer beispielsweise in der TCM zur Behandlung von rheumatischen Erkrankungen, Arthrose und Muskelschmerzen eingesetzt. Auch das Immunsystem soll von den Inhaltsstoffen der Ingwerknolle positiv beeinflusst werden und somit besser gegen Erkältungskrankheiten gewappnet sein. Die Ingwer nachgesagten Wirkungen gegen Übelkeit und Erbrechen sollen unter anderem Patienten helfen, die an Reiseübelkeit leiden. Eine angebliche Verbesserung der Fließeigenschaften des Blutes und eine damit verbundene geringere Anfälligkeit für Thrombosen und Schlaganfälle werden ebenfalls diskutiert.

Nebenwirkungen

Die beschriebenen erwünschten pharmakologischen Wirkungen können aber auch unerwünschte Effekte haben. So kann Ingwer möglicherweise die Blutgerinnung hemmen. Deshalb sollten sich Personen mit vermehrter Blutungsneigung von ihrem Arzt beraten lassen, ob sie Ingwer(-produkte) zu sich nehmen können. Da es Hinweise darauf gibt, dass die Einnahme von Ingwer möglicherweise frühzeitige Wehen auslösen kann, sollten Schwangere vorsichtshalber darauf verzichten. Die erwünschte Anregung der Verdauung kann bei besonders magenempfindlichen Personen oder Patienten mit Reizdarm-Problemen oder Gallensteinen zu Beschwerden führen.

Stand: März 2020

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