Aufgeschnittene Gurken

Gurken – gesund, kalorienarm und gar nicht langweilig

Das längliche Gemüse ist ein wahres Superfood: Vollgepackt mit vielen guten Inhaltsstoffen und nur wenigen Kalorien.

Die Gurke (Cucumis sativa) ist auch unter den Namen Salat-, Haus- oder Schlangengurke bekannt. Botanisch gesehen zählt sie zu den Kürbisgewächsen und ist somit eine nahe Verwandte der Kürbisse und Zucchinis.

Ursprünglich kommt die Gurke aus Nordindien. Vor über 3.000 Jahren wurden in Ägypten die ersten Gurken kultiviert und die Römer sollen die Gurken bereits in einer Art Gewächshaus angebaut haben. Seit dem 16. Jahrhundert ist die Gurke in Westeuropa ansässig. Salatgurken, wie wir sie heute kennen, werden erst seit Ende des 19. Jahrhunderts gezüchtet.

Gesunde Gurke: Wasserreich, kalorienarm und gut für die Haut

Gurken schmecken gut, sind zudem noch kalorienarm (zwölf Kilokalorien pro 100 Gramm) und sehr erfrischend. Dies liegt an ihrem hohen Wassergehalt von 97 Prozent sowie dem geringen Anteil enthaltener Kohlenhydrate, Fette und Eiweiße.

Neben dem hohen Wassergehalt weist die Gurke noch eine Vielzahl von Vitaminen und Mineralstoffen auf, wie etwa Vitamine der B-Gruppe, Vitamin C, Vitamin E, Calcium, Zink, Eisen, Magnesium, Phosphor und Kalium.

Aufgrund des im Gurkensaft enthaltenen Wirkstoffs Cucurbitacin, welcher die Durchblutung der Haut fördern soll, schwört die Kosmetik auf das längliche Gemüse. Durch das Auflegen von Gurkenscheiben auf das Gesicht ziehen sich die Poren zusammen und die Haut wird erfrischt. Außerdem kann der Wirkstoff Sommersprossen bleichen. Die Gurke nutzt das Cucurbitacin als Schutz vor Fraßfeinden, denn es sorgt für einen leicht bitteren Geschmack.

Kunterbunte Gurkenvielfalt

Die Sortenvielfalt des länglichen Gemüses ist enorm. So gibt es nicht bloß grüne Gurken, sondern weiße, gelbe und braune. Auch die Formen können je nach Sorte zwischen schlangenähnlich und walzenförmig zu kugelrund variieren.

Salatgurken sind die bekannteste und gebräuchlichste Sorte. Sie werden hauptsächlich im Treibhaus angebaut und sind länglich, gekrümmt und haben eine glatte Schale. Salatgurken aus dem Freilandanbau werden unter dem Namen „Landgurke“ im Handel angeboten.

Snackgurken sehen aus wie Schlangengurken, allerdings enthalten sie weniger Cucurbitacin. Daher ist diese Gurkenart weniger bitter als Salatgurken. Außerdem ist die Schale dünner.

Schmorgurken sind kleiner, dicker und breiter als Salat- oder Snackgurken. Hier ist der Gehalt an Cucurbitacin höher, so dass diese Gurkensorte deutlich bitterer schmecken kann. Dafür weist die Schmorgurke noch weniger Kalorien auf und ist das Gemüse der Wahl für Figurbewusste.

Olivengurken kommen aus den Anden in Peru. Aufzufinden sind sie aber überall in Südamerika, sowie in China, Japan Korea, Nepal oder in Florida. Olivengurken sind zwei bis drei Zentimeter groß und erinnern an kleine Melonen. Sie schmecken scharf bis säuerlich und werden gegart und zubereitet wie Zucchini.

Die Netzgurke wird mit fortschreitender Reife braun und bildet eine Netzstruktur auf ihrer Schale aus. Beheimatet ist die ungewöhnliche Gurke in Indien. Dort wird sie wie eine Schmorgurke zubereitet.

Ein neuer Trend hierzulande ist die sogenannte amerikanische Zitronengurke. Den Namen hat sie aufgrund ihres Aussehens erhalten: hellgelb und rund – wie eine Zitrone. Sie kann roh verzehrt werden, zum Beispiel als Salatbestandteil.

Einlegegurken: Eine Art Gurken haltbar zu machen, ist das Einlegen in Salzlösung oder in Essig. Beide Möglichkeiten konservieren die Gurken und gelten gleichzeitig als gesund, da Nährstoffe durch dieses Haltbarmachungsverfahren nicht verloren gehen. Eingelegte Gewürze wie Pfeffer, Senfkörner, Dill, Knoblauch, Wacholderbeeren oder Zwiebeln wirken zusätzlich konservierend.

Allerdings wird oft bei Essiggurken der Essigsud gezuckert. Ist dies der Fall, kann der Zuckergehalt bei bis zu 20 Gramm pro 100 Gramm Gurken liegen.

Tipps für die Küche: Verarbeitung und Lagerung

  • Der größte Anteil der Vitamine und Mineralstoffe befindet sich in der Schale. Damit diese nicht verloren gehen, sollte die Gurke daher mit Schale verzehrt werden. Vorher das Gemüse gründlich waschen!
  • Gurken können bei einer geringen Wasserversorgung Bitterstoffe entwickeln. Daher macht es Sinn, vor der weiteren Verarbeitung eine Kostprobe zu nehmen. Dabei sollte die Gurke von der Blüte zum Stiel hin geschält werden. Grund ist, dass sich die Bitterstoffe am Stielansatz anreichern.
  • Gurken mögen keine Kälte. Daher sind sie im Kühlschrank nur kurze Zeit haltbar (etwa drei bis fünf Tage).
  • Auch sollten die Gurken nicht in der Nähe von Äpfeln, Bananen oder anderem Obst gelagert werden, welches das Reifungsgas Ethylen absondert. Dies lässt die Gurken schneller altern.
  • Gurken sollten erst kurz vor dem Verzehr gesalzen werden. Andernfalls entzieht das Salz der Gurke Flüssigkeit.

Übrigens: Die Gurkenkrümmung wird nicht vorgeschrieben!

Lange Zeit gab es eine EU-Verordnung die festgelegt hat, wie stark sich Salatgurken krümmen dürfen. Das ist längst passé, doch der Mythos hält sich noch. Einzelhändler können krummes Gemüse wie Gurken und 25 weitere Gemüsesorten in ihren Geschäften anbieten. Doch häufig sortieren die Erzeuger diese Ware aus logistischen Gründen aus, denn die krummen Dinger passen nicht gut in gerade Kisten.

Wer ein Herz für das krumme Gemüse hat, kann zum Beispiel bei den Einzelhandelsketten Penny und ReweÖffnet sich in einem neuen Fenster schräges Gemüse in den Gemüsetheken finden. Internetplattformen wie Culinary MisfitsÖffnet sich in einem neuen Fenster, zaubern ein Catering aus krummen Gemüsesorten oder EtepeteteÖffnet sich in einem neuen Fenster bietet Gemüsekisten mit den ungewöhnlich geformten Bio-Lebensmitteln als Abo an. Auch bei der Solidarischen Landwirtschaft Öffnet sich in einem neuen Fensterbekommt krummes Gemüse eine Chance. Weitere Anbieter sind unter anderem RübenretterÖffnet sich in einem neuen Fenster, QuerfeldÖffnet sich in einem neuen Fenster oder The Good FoodÖffnet sich in einem neuen Fenster.

Stand: Januar 2019

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