Zucchiniblüten neben einer Zucchini auf einem Teller

Essbare Blüten - Farben und Aromen auf den Tisch

Essbare Blüten verleihen Gerichten eine besondere Note. Welche Blüten die Küche bereichern und wobei Vorsicht geboten ist: Wir geben einen farbenfrohen Überblick.

Gänseblümchen für einen Einstieg in die Blütenküche

Essbare Blüten punkten auf Salaten, belegten Broten oder Suppen nicht nur durch ihre prächtigen Farben und Muster, auch die Liste an Blüten, die kalte und warme Speisen mit ihren Aromen bereichern können, ist lang. Wer beginnen möchte, die vielfältige Welt der verzehrbaren Blüten in seine Küche einzuladen, der startet am besten mit Gänseblümchen oder Hornveilchen. Beide Blüten eignen sich zum Einstieg, da sie leicht zu beschaffen und lange haltbar sind. Zudem überzeugen sie für ein erstes Herantasten an die Blütenküche mit einem milden, blumigen Aroma.

Essbare Blüten einkaufen

Blüten, die zum Verzehr geeignet sind, werden auf dem Topf oder einem Etikett entsprechend gekennzeichnet. Für die Verwendung in der Küche sollte ausschließlich auf diese Produkte zurückgegriffen werden, da sie für eine Verzehrfähigkeit strengeren Auflagen unterliegen. Pflanzen aus dem Gartencenter oder Blumenladen, denen eine entsprechende Kennzeichnung fehlt, sollten nicht verzehrt werden, da sie oft mit Pflanzenschutzmitteln behandelt wurden.

Blütenvorrat durch Balkon und Garten

Über die Saat von Pflanzen mit essbaren Blüten bieten Balkon, Garten und auch die Fensterbank das ganze Jahr über eine Blütenvielfalt, die den Speiseplan ergänzen kann. Während sich für den Anbau von Kürbis- oder Zucchinipflanzen vor allem der Garten eignet, empfiehlt sich für das Blumenbeet im Balkonkasten die Saat einer Mischung. Robuste Pflanzen wie blaue Kornblumen und orange Ringelblumen säen sich selbst aus und wachsen im Folgejahr erneut. Wer die blühenden Pflanzen gut pflegt und verwelkte Blüten abschneidet, wird mit einer langen Blüte bis in den Herbst belohnt.

Was wächst wann?

Im Frühjahr ist die Vielfalt essbarer Blüten besonders groß. Neben den Blüten von Hornveilchen, Löwenzahn und Gänseblümchen beginnen im Frühjahr auch die Knospen von Gundermann, Veilchen sowie die Blüten von Kirsch-, Apfel-, Pflaumen- und Birnenbäumen zu blühen.

Im Sommer blühen vor allem Kräuter, die die zahlreichen Sonnenstunden der Sommermonate schätzen. Mit ihnen bringen Basilikum, Thymian und Minze sowie Oregano, Schnittlauch und Salbei frische Aromen in die Gerichte.

Bis in den Herbst hinein können blaue Kornblumen und gelbe Ringelblumen, Kürbis- und Zucchiniblüten blühen. Besonders reich können auch Rosen- und Nelkenblüten bis in den Herbst hinein geerntet werden.

Insekten, Klima und Blütenüberschuss

Blühende Pflanzen auf dem Balkon und im Garten sind Magneten für Insekten wie Bienen und Schmetterlinge. Umso wichtiger ist, die essbaren Blüten mit Bedacht zu ernten und den Hummeln, Bienen und Schmetterlingen ausreichend Blüten für die Nektarsuche übrig zu lassen.

Gerne verzehrt wurden lange auch die süßlichen Blüten der Schlüsselblume. Diese steht jedoch unter Naturschutz, sodass ein Sammeln und ernten dieser Blüten verboten ist.

Der richtige Erntezeitpunkt: Sonnige Tage

Besonders günstig ist es, die Blüten an sonnigen Tagen zu ernten, wenn diese sich gerade vollständig entfaltet haben. Geerntet werden sollten nur saubere und unbeschädigte Blüten, weil diese aromatischer sind und durch ein intensives Waschen Nektar und Blütenstaub herausgewaschen werden würden. Viele Blüten sind zudem so zart, dass sie beim Waschen zerfallen würden. Es empfiehlt sich daher, die Blüten kurz auszuschütteln und unter kaltem Wasser sehr vorsichtig und kurz abzuwaschen. Werden die Blüten anschließend behutsam trocken getupft, sollten keine kleinen Käfer oder Erdreste mehr übrig sein.

Stiele, Stempel und Kelchblätter sollten sorgfältig entfernt werden, da sie bitter schmecken können. Bei Rosen gilt das auch für den weißen Blütenansatz, weshalb dieser abgetrennt werden sollte.

Vorsicht giftig! Nicht alle Blüten sind zum Verzehr geeignet

So verlockend die bunten Blüten auch aussehen können, nicht alle eignen sich zum Verzehr. Oft ähneln sich die Blüten verzehrbarer und giftiger Pflanzen. Der Bärlauch, dessen Blüten sich hervorragend für Blütenessig eignen, sieht beispielsweise dem giftigen Maiglöckchen zum Verwechseln ähnlich. Wer unsicher ist, verzichtet daher lieber auf die Blüte im Essen und setzt auf den Einkauf für den Verzehr gekennzeichneter Blüten im Einzelhandel.

Starke Vergiftungserscheinungen können außerdem durch Goldregen, Fingerhut oder Goldlack verursacht werden. Auch die Blüten von Nachtschattengewächsen wie Kartoffeln, Tomaten, Auberginen oder Paprika sind giftig und dürfen nicht verzehrt werden.

Auf das Ernten von Blüten am Wegrand sollte verzichtet werden, wenn nicht sichergestellt werden kann, dass die Pflanzen von Tieren angefressen oder durch ihren Urin benetzt wurden.

Aromafülle von süß bis scharf

Die Einsatzmöglichkeiten der Blüten in der Küche sind grenzenlos. Persönlicher Geschmack und das jeweilige Aromamuster der Blüte geben den Ausschlag, für welche Gerichte und Zubereitungsart sich eine Blüte besonders eignet.

Während die Blüten der Kornblume oder des Vergissmeinnichts vor allem dekorativ sind und auf Salaten oder gewälzt in Frischkäse über die Farbvielfalt Lust auf das Essen machen, können andere Blüten Gerichte würzen oder intensiv aromatisieren. Die Blüten des Wiesenschaumkrauts schmecken beispielsweise pikant-scharf, während Basilikum und Borretschblüten süßlich schmecken. Ein pfeffriges Aroma haben die Blüten der Kapuzinerkresse und auch die Knospen und Blüten der Taglilien schmecken erst süßlich und entfalten kurz darauf ihr pfeffriges Aroma. Einzigartig ist das säuerliche, nahezu zitrusartige Aroma der Eisbegonie und auch die violetten Blüten des Schnittlauchs charakterisiert ein besonderes, leicht scharfes Aroma.

Bunt und gesund

Ein weiterer Pluspunkt: Die besonders in den gefärbten Teilen der Pflanze vorkommenden sekundären Pflanzenstoffe wie beispielsweise Polyphenole wirken antioxidativ und entzündungshemmend und tragen außerdem zum Zellschutz bei.

Blüten-Rezepte – Wir pflücken uns glücklich

Die bunten, essbaren Blüten machen nicht nur in Limonaden oder Wasser eine gute Figur. Sie können auch Honigen, Gelees, Tee oder Butter eine besondere Note verleihen sowie eingelegt, gedünstet oder gegart ein echter Gaumenschmaus sein. Die Liste der Blütenrezepte ist lang – da ist für jeden Geschmack etwas dabei.(Kup)

Stand: April 2022

Apfelblütensirup

Zutaten: 300 ml Wasser, 300 g Zucker, 1 TL Zitronensäure, 100 Stk. Apfelblüten (Kron- und Staubblätter, ohne Kelch)

Zubereitung:   Wasser und Zucker aufkochen und einige Minuten köcheln lassen. Die Masse in einen kalten Topf umfüllen und die Blüten unterrühren. Anschließend die Zitronensäure untermischen und 24 Stunden ziehen lassen. Die Blüten durch ein Sieb filtern und den Sirup in kleine, ausgekochte Fläschchen umfüllen.

Der Apfelblütensirup eignet sich besonders im Sommer für die Zubereitung von Eistees.

Gefüllte Zucchiniblüten

Zutaten: 10 Stk. Zucchiniblüten, 125 Gramm Frischkäse, 1 Eigelb, ½ Bund Petersilie, einige Stiele Basilikum, 1 EL Paniermehl, Salz, Pfeffer, Rapsöl

Zubereitung:    Zucchiniblüten waschen, einschneiden und Stempel und Blüte entfernen. Anschließend Frischkäse, Eigelb, Petersilie, Basilikum und Paniermehl vermischen und mit Salz und Pfeffer würzen. Nun die Zucchiniblüten mit der Frischkäsemasse befüllen. Öl in einer Pfanne erhitzen und die gefüllten Zucchiniblüten von beiden Seiten anbraten.

Blütenbutter

Zutaten: 125 g weiche Butter, etwas Orangenschalenabrieb, 2 EL essbare Blüten nach Geschmack, Salz

Zubereitung:   Die weiche Butter mit einer Gabel in einer Schüssel zerkleinern. Anschließend den Orangenabrieb hinzugeben und verrühren. Die Hälfte der essbaren Blüten unterrühren und salzen. Die Butter zu Kugeln formen und abgedeckt einige Stunden im Kühlschrank erkalten lassen. Im Anschluss die Butterkugeln in der zweiten Hälfte der Blüten wälzen und bis zum Verzehr kaltstellen.

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