Chicoree längs aufgeschnitten und ganz auf einem Holzbrett

Eine Chance für den Chicorée!

Chicorée ist in Deutschland äußerst unbeliebt! Das sollte sich dringend ändern, denn das Gemüse lässt sich zu köstlichen Gerichten verarbeiten und ist voll guter Inhaltsstoffe, die die Verdauung, den Stoffwechsel und den Kreislauf in Schwung bringen.

Zwischen Oktober und April hat Chicorée Saison und man findet das Gemüse in den Gemüseabteilungen der Supermärkte, in gut sortierten Discountern, oder auf dem Wochenmarkt. Die größten Anbauregionen für Chicorée sind die Niederlande oder Frankreich.

Botanisch gesehen ist Chicorée eine Kulturform der Zichorie, oder auch Wegwarte. Dabei handelt es sich zunächst um Rüben (Zichorienwurzeln), die geerntet und vorübergehend in Kisten oder Eimern in Kühlhäusern gelagert werden. Anschließend werden die Wurzeln sehr dicht nebeneinander wieder in die Erde gesetzt und mit einer lichtdurchlässigen Plane abgedeckt. Dann treiben die Chicorée-Sprossen aus den Zichorienwurzeln aus und können nach etwa 24 Tagen vorsichtig geerntet werden.

Chicorée  ist hierzulande seit langem bekannt. Im 19. Jahrhundert wurden die Wurzeln getrocknet und als Kaffeeersatz in Kriegszeiten – den Ziochorienkaffee, oder auch Muckefuck- verwendet.

Gut für die Verdauung

Aufgrund seiner Bitterstoffe und des hohen Ballaststoffgehalts ist Chicorée eine Wohltat für die Verdauung, wirkt sich äußerst positiv auf die Darmflora aus und hält lange satt. Das Gemüse weist eine Menge guter Inhaltstoffe auf, wie etwa Vitamin A, Vitamin C, Folat, Kalium, Calcium, Zink und Magnesium.

Einkauf und Lagerung

An der Gemüsetheke sollte nur Chicorée mitgenommen werden, der keine Makel aufweist. Welke Außenblätter oder braune Stellen sind ein Anzeichen dafür, dass das Gemüse nicht mehr ganz frisch ist. Auch wenn der Chicorée eine starke Grünfärbung aufweist, sollte er besser liegen gelassen werden – dies deutet auf einen hohen Bitterstoffanteil hin. Wer den Chicorée füllen oder überbacken möchte, sollte zu tendenziell größeren Sprossen greifen, kleinere sind etwas zarter und eignen sich daher besser für Salate oder zum Dünsten als Gemüsebeilage.

Zu Hause sollte der Chicorée möglichst dunkel und kühl gelagert werden. Am besten wird er in ein feuchtes Tuch oder Papier eingeschlagen und im Gemüsefach des Kühlschranks aufbewahrt. Dort hält er sich dann etwa zwei bis drei Tage.

Chicorée zubereiten

Bevor der Chicorée weiterverarbeitet wird, sollte zunächst der Strunk entfernt werden, da dieser häufig sehr bitter schmeckt. Hierfür einfach den Chicorée halbieren und den Strunk keilförmig herauslösen. Nach dem Waschen können die Blätter ganz oder zerkleinert weiterverarbeitet werden.

Chicorée schmeckt leicht herb bis nussig-süßlich und passt hervorragend in Salate mit Feldsalat – besonders dann, wenn zu den weiteren Zutaten Früchte wie Äpfel, Orangen, Mango oder Birnen und Nüsse, zum Beispiel Walnüsse, gehören. Ein Honig-Senf Dressing rundet den Salat perfekt ab.

Auch gegart ist Chicorée eine köstliche Alternative und verliert so etwas von seinem bitteren Geschmack. Hierfür die Sprossen in der Pfanne mit etwas Öl anbraten und anschließend mit etwas Brühe und einer Prise Zucker in einem Topf dünsten. Dann machen sich die Sprossen gut zu deftigen Wintergerichten, wie Gans oder Ente.

Besonders köstlich ist Chicorée zudem als Auflauf, zum Beispiel mit gekochtem Schinken und Käse überbacken oder in Wok-Gerichten.

Gewürze wie weißer Pfeffer, Curry oder Kardamom passen sehr gut zu den bitteren Blättern.

Wem der Chicorée zu bitter schmeckt, der kann dem roten Chicorée noch eine Chance geben. Dieser hat weniger Bitterstoffe und ist etwas milder, dafür aber deutlich würziger im Geschmack.(Sie)

Stand: März 2022

  • 3 Chicorée
  • 100 g Feldsalat
  • 2 Äpfel
  • 2 Orangen
  • 75 g Walnüsse
  • 1 EL Honig
  • 3 EL Weißer Balsamico
  • 3 EL Walnussöl
  • Spritzer Zitrone
  • Salz, Pfeffer

Äpfel schälen und in kleine Würfel schneiden. Chicorée putzen und klein schneiden. Feldsalat putzen. Zitrone auspressen und Zitronensaft mit Apfel- und Chicoréestücken vermengen. Danach die Orangen schälen, stückeln und dem Salat untermischen. Feldsalat und Walnüsse hinzugeben. In einer weiteren Schale das Dressing anrühren: 1 EL Honig, 3 EL Weißer Balsamico und 3 EL Walnussöl. Mit Salz und Pfeffer würzen und das Ganze zum Schluss über den Salat geben.

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