Was ist eine Foodcoop?
Unter dem Begriff Foodcoop versteht man einen Zusammenschluss von Menschen zu einer Einkaufsgemeinschaft, um größere Mengen an Lebensmitteln bei Großhändlern oder direkt beim Erzeuger zu beziehen. Der Name kommt von dem englischen Begriff „Food Cooperative“ und bedeutet übersetzt Lebensmittelkooperative.
Da die meisten Personen, die sich an einer Foodcoop beteiligen ein starkes Umwelt- und Sozialbewusstsein aufweisen, geht es den Zusammenschlüssen dabei vor allen Dingen um die Unterstützung von regionalen Produzenten, fair gehandelten Gütern und den Kauf von biologisch erzeugten Lebensmitteln bei kurzen Transportwegen.
Durch den Kauf im Großmarkt oder direkt beim Erzeuger kann die Einkaufsgemeinschaft Produkte zu wesentlich günstigeren Preisen erhalten, als beim Kauf im Einzelhandel. Gleichzeitig werden die Preise für die Produkte günstiger und somit der Einkauf für die Foodcoop-Teilnehmer erschwinglicher. So können auch Menschen mit einem schmaleren Geldbeutel in den Genuss von nachhaltig produzierten Produkten kommen. Zudem erhalten die Mitglieder einen direkten Kontakt zu den Erzeugern.
Eine Foodcoop ist nicht wie die andere…
Jede Foodcoop funktioniert ein bisschen anders und ist abhängig von der Mitgliederzahl oder den Bedürfnissen der Kooperative. So können nicht nur Lebensmittel auf diesem Wege bezogen werden, sondern auch zum Beispiel Ökotextilien oder Drogerieartikel. Generell wird in drei verschiedene Foodcoop-Typen unterteilt:
Bestell-Foodcoop
Bei der Bestell-Foodcoop werden die Lebensmittel nur gemeinsam bestellt. Durch die Sammelbestellung kann die Foodcoop zum Beispiel ganze Produktgebinde beim Großhändler oder Erzeuger beziehen. Nach der Lieferung trifft sich die Foodcoop an einem festen Termin und verteilt die bestellten Lebensmittel. Auf diese Weise benötigt der Zusammenschluss keine Lagerflächen.
Lager-Foodcoop
Die Lager-Foodcoop hat zusätzlich ein Warenlager angemietet. Die Bestellungen werden direkt ins Lager geliefert und können dort von den Mitgliedern in der jeweiligen gewünschten Menge eingekauft werden. Alle Mitglieder der Foodcoop besitzen einen Schlüssel zum Warenlager und haben jederzeit Zutritt. Praktisch: Die Mitglieder müssen sich nicht schon vor der Bestellung und Lieferung festlegen, welche Lebensmittel sie kaufen möchten. Nachteil: Das Lager muss von allen Mitgliedern der Kooperative mitfinanziert werden. Außerdem können Lebensmittel übrigbleiben, die niemand haben möchte und von den Mitgliedern nicht abgekauft werden.
Foodcoop mit Mitgliederladen
Einige Foodcoops haben nicht nur ein Warenlager, sondern unterhalten direkt einen Mitgliederladen. Entweder können hier lediglich Mitglieder einkaufen, oder Mitglieder erhalten die Produkte zu einem vergünstigten Preis. Anfallende Tätigkeiten im Laden, wie den Verkauf übernehmen Mitglieder oder Angestellte. Für die Mitglieder ist der finanzielle Aufwand hier deutlich höher, besonders dann, wenn sogar Mitarbeiter eingestellt werden müssen.
Einsatz für die Sache
Auch wenn es nicht gleich der Mitgliederladen sein muss, ganz ohne Teilhabe der Mitglieder funktioniert auch eine Bestell-Foodcoop nicht. Schließlich müssen die Waren ja bestellt, entgegengenommen, sortiert und verteilt werden. Wer welche Aufgaben erledigt, hängt von der jeweiligen Organisationsstruktur der Kooperative ab und ist ehrenamtlich. Daher finden regelmäßig Versammlungen der Mitglieder statt, um Interessen, Arbeitsaufteilungen oder Entscheidungen zu besprechen. Hier entscheiden die Mitglieder auch, welche Erzeuger und Großmärkte sie nutzen wollen.
Wo finde ich eine Foodcoop in meiner Nähe?
Eine Foodcoop in der Nähe findet man im Internet beispielsweise auf der WebsiteÖffnet sich in einem neuen Fenster der Bundesarbeitsgemeinschaft der Lebensmittelkooperativen e. V. Aber auch eine einfache Internetrecherche kann weiterhelfen. (sie)
Stand: Januar 2021