Die bedeutendsten Getreidearten sind bei uns Weizen, Roggen, Hafer, Gerste, Dinkel und Mais. Reis und Hirse sind ebenfalls Getreidearten, werden jedoch überwiegend in anderen Ländern angebaut. Die aus ihnen entstehenden Produkte wie beispielsweise Brot, Backwaren, Getreideflocken und Nudeln sind die Basis einer ausgewogenen Ernährung und gehören daher auf den Speiseplan. Zudem besitzt Getreide auch als Futtermittel für die Erzeugung von Fleisch, Milch und Eiern eine große Bedeutung.
Getreide liefert Energie
Getreide und Getreideprodukte liefern bedeutsame Mengen an komplexen Kohlenhydraten (Stärke). Das gibt viel Energie für Bewegung, die Tätigkeit der Organe und für das Gehirn. Denn die Stärke wird auf dem Weg der Verdauung nur langsam in die einzelnen Zuckerbausteine zerlegt und in den Blutkreislauf aufgenommen. So sorgt sie für einen gleichmäßigen Blutzuckerspiegel, verbunden mit einer ausgewogenen Leistungsfähigkeit und einer lang andauernden Sättigung.
Vitamine und Ballaststoffe
Zudem enthält Getreide wichtige Vitamine und Ballaststoffe, die die Verdauung positiv beeinflussen und das Sättigungsgefühl verstärken, sowie hochwertiges pflanzliches Eiweiß. Produkte aus vollem Korn zeichnen sich durch einen hohen Mineralstoffanteil aus. Getreideprodukte enthalten sehr wenig Fett und nur minimale Anteile an einfachen Kohlenhydraten und damit Zucker.
Die wertvollen Inhaltsstoffe befinden sich vor allem in den Randschichten sowie im Keimling des Getreidekorns. Deswegen sind Getreideprodukte auf Vollkornbasis besonders gut und gesund für den Menschen.
Die Getreidesorten
- Weizen
Weizen ist das am meisten verwendete Getreide. Weichweizen wird vor allem zu Mehl, Grieß und Vollkornerzeugnissen verarbeitet. Weichweizenmehl wird aufgrund seiner guten Backfähigkeit zur Zubereitung von Brot, Brötchen und Backwaren eingesetzt. Es ist reich an Klebereiweiß, das die Backeigenschaften günstig beeinflusst. Hartweizen wird vorwiegend in Mittelmeerländern angebaut und besonders zur Herstellung von Teigwaren verwendet.
- Roggen
Roggen hat einen geringeren Anteil an Klebereiweiß und braucht daher längere Zeit zum Quellen. Er hat einen höheren Mineralstoffgehalt als Weizen und wird aufgrund seines würzigen, kräftigen Geschmacks häufig zum Brotbacken verwendet.
- Gerste
Gerste wird zu Futterzwecken, aber auch zum Brauen von Bier verwendet. In der Küche finden öfter Gerstengraupen Einsatz. Die Graupen können als Suppeneinlage und zur Herstellung von Getreide oder Malzkaffee verwendet werden
- Hafer
Hafer weist von allen Getreidearten den höchsten Gehalt an Fett, Eiweiß und Mineralstoffen, insbesondere Eisen, auf. Als Schon- und Diätkost wird Hafer durch seinen hohen Gehalt an Schleimstoffen bei verschiedenen Erkrankungen, unter anderem bei Störungen des Magen-Darm-Traktes, eingesetzt. Haferflocken gibt es in unterschiedlicher Form im Handel. Grobe, kernige Haferflocken eignen sich besonders gut für Müsli. Die zarteren Flocken werden für Aufläufe und Gebäck verwendet. Instant Flocken dienen als Säuglingsnahrung.
- Dinkel
Dinkel ist ein Verwandter des Weichweizens. Im Unterschied zu Weizen ist das Dinkelkorn fest mit der Spelze verwachsen und muss daher nach der Ernte „ausgepackt“ (entspelzt) werden. Dinkel liefert ein wertvolles, eiweißreiches Mehl mit besonders hohem Kleberanteil und ist reich an Magnesium, Eisen, Phosphor und Kalzium. Außerdem liefert es B- Vitamine und die Vitamine A und E.
Dinkel dient vor allem als Brotgetreide, kann aber auch zum Kuchenbacken oder für die Nudelproduktion verwendet werden.
Stand: Mai 2020