Menschen stoßen mit Champagner an

Von Sekt bis Champagner: Was hinter den Schaumwein-Bezeichnungen steckt

Mit einem Glas Prickelwasser aufs neue Jahr oder zu besonderen Anlässen anzustoßen, hat für viele Tradition. Doch was unterscheidet Sekt, Cremant, Champagner und Prosecco eigentlich voneinander? Wir verraten Ihnen, wie man die Schaumweine am besten serviert und wieso sie auf keinen Fall ins Gefrierfach gehören.

Deutscher Sekt mit regionalen Unterschieden

In Deutschland ist Sekt die Bezeichnung für Qualitätsschaumwein, den es in weiß, rot oder rosé gibt und der aus verschiedenen Regionen stammen kann. Er kommt in verschiedenen Geschmackstypen daher, die von extra herb (extra brut) und herb (brut) über extra trocken (extra dry), trocken (dry) und halbtrocken (medium dry) bis hin zu mild (sweet, doux) reichen. Schaumweine zeichnen sich durch mindestens zehn Volumenprozent Alkohol und einen Kohlensäuredruck von 3,5 Bar (bei 20 Grad Celsius) aus. Letzterer sorgt für die schäumenden Eigenschaften. Als Basis für die Herstellung dienen Grundweine, – nicht selten sogar Weingemische aus unterschiedlichen Rebsorten, sogenannte Cuvées – denen Hefe und Zucker zugesetzt wird. Die im Schaumwein enthaltene Kohlensäure entsteht während der sechs- bis neunmonatigen Gärung des Weins. Während günstigere Schaumweine in großen, druckfesten Tanks gären, reifen edlere Sekte, wie beispielsweise Winzersekte, direkt in der Flasche. Eine Flaschengärung wird auf dem Etikett vermerkt.

Champagner – Das Luxusgetränk aus Frankreich

Champagner gilt als die Luxusausführung der Schaumweine. Im Unterschied zu Sekt handelt es sich bei Champagner um ein französisches Produkt, das aus der Region Champagne stammt. Er wird ausschließlich durch traditionelle Flaschengärung hergestellt und muss mindestens 15 Monate reifen, bevor er in den Handel gelangt. Das exklusive Herstellungsverfahren macht den Champagner entsprechend hochpreisig.

Der Name „Champagner“ ist geschützt und nur Schaumweine, die in dieser Region ihren Ursprung haben, dürfen als Champagner bezeichnet werden. Zu den wichtigsten Rebsorten für die Champagnerherstellung zählen Chardonnay, Pinot Meunier (Schwarzriesling) und Pinot Noir (Spätburgunder).

Der Italiener: Prosecco „Spumante“ oder „Frizzante“

Bei Prosecco handelt es sich um Schaum- (Spumante) oder Perlweine (Frizzante) aus der italienischen Region Venetien. Noch bis Ende 2009 galt die Bezeichnung Prosecco einer weißen Rebsorte, die im Nordosten Italiens in der venezianischen Provinz Treviso wächst. Seitdem ist laut EG-Verordnung Prosecco eine Herkunftsbezeichnung. Die Weinsorte trägt seither den Namen Glera. Die Traubenlese, die Verarbeitung zu Schaum- oder Perlwein und die Abfüllung darf ausschließlich in der Region Friaul-Julisch-Venetien und den Provinzen Belluno, Padova, Treviso, Venedig und Vincenza in der Region Venetien erfolgen.

Prosecco Frizzante weist weniger Kohlensäure auf und perlt daher auch nicht so stark wie andere Schaumweine. Für die Herstellung wird der Wein häufig noch nachträglich mit Kohlensäure versetzt. Lediglich beim Prosecco Spumante muss die Kohlensäure durch Gärung in der Flasche oder im Tank erfolgt sein.

Cava und Cremant – feine, sprudelige Alternativen

Je nach Herkunft gibt es noch köstliche Schaumweinalternativen, wie etwa den spanischen Cava oder den französischen Cremant. Hier müssen Verbraucher kaum qualitative Abstriche zum Champagner machen. So wird etwa Cava nach dem gleichen traditionellen Herstellungsverfahren produziert wie französischer Champagner. Für die spanische Variante gibt es zwar keine festgelegte Herkunft der Trauben, dennoch stammen die meisten verwendeten Rebsorten aus dem Anbaugebiet Penedés bei Barcelona. Die Reifezeit des Cavas beträgt mindestens neun Monate.

Cremant wird sogar inzwischen als Konkurrenz zum Champagner betitelt. Zwar stammen die Trauben nicht aus der Champagne, dennoch werden die gleichen Rebsorten verwendet wie bei der Champagnerherstellung. Auch das Herstellungsverfahren ist das Gleiche wie für den Luxusschaumwein.

Preislich liegen die Champagneralternativen zwischen Sekt und günstigem Champagner.

Sekt und Champagner richtig lagern und genießen

Für Schaumweine wie Sekt oder Champagner ist kein Mindesthaltbarkeitsdatum vorgeschrieben. Dennoch sollten sie möglichst zeitnah nach dem Kauf getrunken werden, da bei längerer Lagerung sowohl Kohlensäure als auch Geschmack nachlassen. Eine kühle und dunkle Lagerung ist empfehlenswert; serviert werden Schaumweine idealerweise bei etwa sieben Grad in Sektflöten oder Tulpengläsern. Um Qualitätsverluste zu vermeiden, sollten die Flaschen nicht länger als drei Jahre aufbewahrt werden.
Beim Einschenken ist darauf zu achten, die Gläser nur zu zwei Dritteln zu füllen, damit sich die Kohlensäure und das Aroma optimal entfalten können.

Auf keinen Fall sollte man die Flasche kurzfristig ins Eisfach legen, um den Schaumwein schneller herunter zu kühlen. Hierbei kann es zu unschönen Veränderungen von Geschmack und Geruch kommen. Stattdessen sollte man lieber auf einen Sektkühler setzen, der mit kaltem Wasser und Eis befüllt wird.

Was tun mit der angebrochenen Sektflasche?

Ist die Flasche noch nicht ganz leer, kann sie mit Sektverschluss noch ein bis zwei Tage im Kühlschrank aufbewahrt werden.

Die häufig verwendeten Silberlöffel im Flaschenhals oder das Abdecken der Öffnung mit Alufolie halten die Kohlensäure allerdings nicht länger in der Flasche. (Sie)

Stand: Dezember 2025

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