Kaffee ist das Lieblingsgetränk in Deutschland. Pro Kopf werden hierzulande 162 Liter davon im Jahr getrunken. Ohne den morgendlichen Kaffee läuft bei 80 Prozent der Deutschen buchstäblich nichts und drei von fünf Deutschen trinken ihn mehrmals täglich. Jede siebte Tasse Kaffee wird übrigens am Arbeitsplatz getrunken. Dieses hat die Studie „So trinkt Deutschland Kaffee“ aus 2018 im Auftrag des Deutschen Kaffeeverbandes ergeben. Bietet der Arbeitgeber Kaffee zur freien Verfügung an, dann steigt angeblich sogar die Arbeitszufriedenheit.
Was macht das Heißgetränk so beliebt?
Kaffee ist ein schwarzes, koffeinhaltiges Getränk, das aus gerösteten und gemahlenen Kaffeebohnen hergestellt und mit heißem Wasser aufgebrüht wird. Kaffee enthält neben Koffein auch das Vitamin Niacin. Es existieren zahlreiche Arten von Kaffee, die aus Steinfrüchten von verschiedenen Kaffeepflanzenarten gewonnen werden. Die nach Kirschen aussehenden roten Steinfrüchte enthalten Koffein von ungefähr 0,8 bis 2,5 Prozent.
Die wohl bekanntesten Sorten sind Coffea arabica, gefolgt von Robusta, einer Unterart von Coffea canephora. Bis zum fertigen Kaffee müssen die Kaffeebohnen zunächst fermentiert werden. Pilz-, Bakterien- oder Zellkulturen sowie zugesetzte Enzyme bauen die in den Kaffeebohnen enthaltenen Gerbstoffe ab. Anschließend werden die Bohnen geröstet. Unter Hitzeeinwirkung bilden sich aus Zuckerstoffen und Aminosäuren etwa 1.000 neue chemische Verbindungen, die dem Kaffee sein unverwechselbares Aroma geben. Deshalb ist Kaffee eines der aromatischsten Lebensmittel.
Kapselmaschine - ideal fürs Büro?
In vielen Büros stehen Kapselmaschinen. Diese Automaten stehen allerdings wegen des nicht wiederverwertbaren Aluminiumabfalls in der Kritik. Dennoch: Kapselmaschinenfans lieben die Vielfalt in den Sorten und Möglichkeiten der Kaffeezubereitung (Espresso, Cappuccino etc.). Und ein Aspekt ist für den Gebrauch am Arbeitsplatz nicht zu vergessen: Sie können längere Zeit gelagert werden, das Aroma bleibt in den verschlossenen Kapseln lange erhalten. Insofern sind sie für den Betrieb in Büros grundsätzlich geeignet.
Welche Kaffeeautomaten gibt es?
Im Laufe der Jahre sind die Ansprüche an besondere Formen der Zubereitung des Kaffees gestiegen. Bevorzugt werden Kaffees mit aufgeschäumter Milch wie Cappuccino oder Latte Macchiato. Auch der Espresso, der gerne nach einer üppigen Mahlzeit getrunken wird, ist ein Renner in Restaurants und Cafés. Echte Kaffeekenner trinken ihren Kaffee „schwarz“. Aber Vielen ist der herbe Geschmack doch zu bitter, und dann müssen Zucker, Süßstoff und/oder Milch Abhilfe schaffen.
Im Handel gibt es sogenannte Kaffeevollautomaten, die auf Knopfdruck und neuerdings mit Touch-Display die genannten Spezialitäten hervorzaubern. In den Kapselautomaten befindet sich das Kaffeepulver in einer Kapsel, die bislang aus hochwertigem Aluminium hergestellt wurden.
Mehrweg- und Ökokapseln – Was ist zu beachten?
Damit auch die Kapselmaschinen umweltfreundlich und ressourcenschonend einsetzbar sind, gibt es zwei Alternativen. Zum einen können wiederverwendbare Kapseln eingesetzt werden. Das ist ein sehr fummeliges Unterfangen, weil nach der Kaffeezubereitung die Mehrwegkapsel geöffnet und gereinigt werden muss. Dies ist im Arbeitsalltag schlicht zu zeitaufwendig und unpraktisch.
Dieses Dilemma sollen nun die Ökokapseln richten. Seit Kurzem sind biologisch abbaubare Kapseln auf dem Markt. Im Großmarkt finden regelmäßige Verkostungen statt, um den Verbraucher davon zu überzeugen, dass kein Geschmacksverlust durch die kompostierbare Kapsel zu befürchten ist. Beispielsweise als „Eco Caps“ kommen die neuartigen Kapseln in den Handel. Nicht alle Kapselhersteller sind bislang auf das neuartige System umgestiegen. Und wie immer liegt die Tücke im Detail. Nicht in alle Maschinen passen die neuartigen Kapseln. Wer sich also für ein Ökokapselsystem entscheidet, läuft mitunter Gefahr, auch ein neues Gerät anschaffen zu müssen.
Die Ökokapseln sollen vollständig kompostierbar sein. Bei erster Betrachtung tritt jedoch eine gewisse Skepsis auf. Die Oberfläche besteht aus Papierfilz. Das Hütchen, also der Teil, in dem sich das Pulver befindet, fühlt sich wie Plastik an und sieht auch so aus. Also doch eine Verbrauchertäuschung? Nein, denn die nach Plastik aussehenden Hüte wurden aus Zuckerrüben oder Zuckerrohr hergestellt.
Zukunft der Ökokapsel oder One-Hit-Wonder?
Kurioserweise tauchen nun auch Studien auf, die die schlechte Ökobilanz der Aluminiumkapseln widerlegen. Es wird sogar von „Öko-Vorteil“ gesprochen. Exakte Portionierung des Kaffees, genauer Einsatz der Wassermenge, geringer Stromverbrauch der Geräte und das gute Recycling der Kapseln sprächen für deren Einsatz. Negativ alleine sei der Anbau der Bohnen für die Ökobilanz. An der Studie ist nicht zu rütteln. Sie wurde nach strengen internationalen Normen durchgeführt und durch den TÜV geprüft.
Nur was bedeutet das für den Verbraucher?
Die Ökokapseln können sich nur dann wirkungsvoll durchsetzen, wenn der Verbraucher den nach Plastik aussehenden Hut als kompostierbar annimmt. Hier bedarf es viel Überzeugungsarbeit der Hersteller. Die Verunsicherung ist jedenfalls groß. Damit die Ökokapsel kein „One-Hit-Wonder“ wird, müssen die Hersteller noch viel mehr Aufklärungsarbeit leisten. Ansonsten besteht das Risiko, dass das Ökowunder zum Flop wird. (lan-ack)
Stand: Juni 2020