Zubereiteter Mate in der Kalebasse mit Bombilla. Daneben eine Kelle Messingkelle mit losem Mate Tee.

Mate – kultiger Wachmacher aus Südamerika

Haben Sie schon mal einen echten Mate getrunken? Das leicht bittere, würzige Heißgetränk ist in Südamerika nicht wegzudenken. Aber aufgepasst: Mate enthält viel Koffein und zählt, wie Kaffee, zu den Muntermachern.

  

Südamerikanische Tradition

Während man hierzulande Mate als ein alkoholfreies Erfrischungsgetränk aus der Flasche kennt, handelt es sich in Südamerika um ein Heißgetränk aus dem Sud getrockneter und kleingeschnittener Blätter, Knospen und Blüten des Mate-Strauchs „Yerba“. Dort gilt der Tee als absolutes Kultgetränk und die Zubereitung, wie auch der Genuss finden regelrecht zeremoniell statt.

Mate ist recht koffeinhaltig. So stecken etwa bis zu zwei Prozent Koffein in dem Aufguss. Wer empfindlich auf Koffein reagiert, sollte daher den Zeitpunkt des Genusses mit Bedacht abwägen.

Herstellung des Mate-Tees

Es gibt zwei verschiedenen Herstellungsarten: Grüner Mate und gerösteter Mate. Bei grünem Mate werden die Blätter, Stiele und Blüten zerkleinert und bei hohen Temperaturen um die 60 Grad Celsius für etwa einen Monat fermentiert. Anschließend werden sie getrocknet. Für den gerösteten Mate werden die Pflanzenteile in einer Drahttrommel über offenem Feuer gebacken. Dabei werden Enzyme in den Blättern und Stielen zerstört und der natürliche Fermentationsvorgang gestoppt. Auf diese Weise entsteht ein rauchiges Aroma. Anschließend werden die Pflanzenteile ebenfalls getrocknet.

Verschiedene Sorten Mate

Je nach Verarbeitungsprozess der getrockneten Pflanzenteile gibt es verschiedene Mate-Teesorten. Diese können sich im Aussehen und Geschmack unterscheiden. Zum Beispiel werden die Blätter entweder fein gemahlen, sodass sie fast pulverisiert sind oder sie enthalten gröbere Bestandteile. Bei den Mate-Sorten mit gröberen Bestandteilen wird in „Sin Palo“ und „Con Palo“ unterschieden. Bei der „Sin Palo“-Variante sind keine Stängelstücke enthalten, lediglich das Grüne des Teeblatts. Die „Con Palo“-Variante enthält hingegen auch die Stängelstücke der Blätter. Da die Stängel wenig Geschmacksstoffe enthalten, sind Con Palo-Sorten wesentlich milder im Geschmack.

Geschmacklich wird Mate als erdig, rauchig, bitter und leicht süßlich beschrieben. Besonders in Argentinien wird er zusätzlich mit speziellen Geschmacksrichtungen, wie etwa Orange, Zitrone, Zimt oder Pfefferminz, veredelt.

Traditionelle Zubereitung in der Kalebasse

Klassischerweise wird der Mate-Tee in der Kalebasse mit etwa 70 Grad heißem Wasser aufgegossen. Bei der Kalebasse handelt es sich um das bauchige Gefäß aus Holz oder sogar einem getrockneten Kürbis. Getrunken wird der Tee dann durch ein metallisches Trinkröhrchen – der Bombilla – an dem unten ein kleines Sieb befestigt ist. Dieses soll verhindern, dass beim Trinken Pflanzenteile angesaugt und mitgetrunken werden. Die Mate-Blätter werden üblicherweise einige Male aufgegossen. Danach lässt man das Getränk einige Minuten ziehen. Der erste Aufguss ist dabei meist der Bitterste und wird nicht selten sogar weggeschüttet. Wann es Zeit ist, den Tee neu aufzugießen, sieht man daran, dass einzelne Pflanzenteile an der Oberfläche schwimmen.

Um einen Mate zu trinken, ist es natürlich nicht nötig, sich eine solch traditionelle Teeausrüstung zuzulegen. Man kann das Heißgetränk auch in einer Teekanne zubereiten.

Gesundheitswirkung von Mate

Einige Studien konnten viele gesunde Stoffe in den Pflanzenblättern feststellen. Demnach soll der Tee beispielsweise einen positiven Effekt auf das Herz-Kreislauf-System haben und viele Vitamine und Mineralstoffe, wie Vitamin A, Vitamin B1 und B2, Vitamin C, Eisen, Kalium, Zink sowie einige sekundäre Pflanzenstoffe aufweisen.

Allerdings gibt es auch Untersuchungen, welche die potenziell krebserregenden Stoffe Anthrachinon, Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) und Bezoapyrene in den Tees nachgewiesen haben - besonders dann, wenn die Pflanzenbestandteile über dem offenen Feuer geröstet und unsachgemäß in Trocknungsanlagen getrocknet wurden.

Des Weiteren enthält Mate Koffein und Theobromin. Bei Theobromin handelt es sich ebenfalls um einen Stoff mit einer anregenden Wirkung. Diese ist jedoch wesentlich schwächer als bei Koffein.

Ein bedachter Genuss des Tees ist daher sinnvoll.

Koffein kann abhängig machen

Wer regelmäßig koffeinhaltige Getränke trinkt, gewöhnt sich an das Koffein und die Wirkung. Um noch einen wachmachenden Effekt zu spüren, müssen die Vieltrinker ihren Konsum daher nach und nach erhöhen.

Koffein kann demzufolge auch als eine psychoaktive Substanz bezeichnet werden, die eine gewisse Abhängigkeit auslöst. Innerhalb Europas lässt sich sogar eine Koffeinsucht nach dem Klassifizierungssystem der Weltgesundheitsorganisation (WHO), dem ICD-10Öffnet sich in einem neuen Fenster feststellen.

Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) nennt als Faustregel eine Aufnahmemenge von etwa 400 Milligramm Koffein über den Tag verteilt als unbedenklich. Das sind in etwa vier Tassen Kaffee oder etwa vier Tassen Mate, denn der Koffeingehalt von Kaffee und Mate ist in etwa gleich. Als Einzeldosis gelten laut der Behörde täglich 200 Milligramm Koffein, also zwei Tassen Kaffeeoder Mate. Für Schwangere, Stillende oder Kinder gelten diesbezüglich nochmal andere Aufnahmemengen.

Wo kann man Mate kaufen und was muss bei der Lagerung beachtet werden?

Mate bekommt man in Tee-Geschäften, Bioläden oder im Internet. Neben den klassischen grünen und gerösteten Varianten gibt es hier den Tee mittlerweile auch in verschiedene Mischungen, etwa mit Kräutertees, Gewürzen oder Früchten.

Generell sollte Tee trocken, dunkel und luftdicht verschlossen aufbewahrt werden. Am besten eignen sich Metall-, Glas- oder Porzellanbehältnisse für die Lagerung. (Sie)

Stand: Juli 2023

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