Standby-Anzeige an einem Elektrogerät leuchtet

Stromverbrauch im Standby-Modus

Viele Elektrogeräte wie Mikrowelle, Ladestation oder Drucker verbrauchen auch dann Strom, wenn sie nicht genutzt werden, sondern nur betriebsbereit sind. Wie lässt sich der Standby-Stromverbrauch senken?

Es ist bequem und praktisch, Geräte im Standby-Modus zu lassen, denn dadurch ist mit einem Knopfdruck das Geräte wieder voll betriebsbereit. Doch diese Betriebsbereitschaft verbraucht Strom und kostet damit Geld.

Was bedeutet Standby?

Befindet sich ein elektrisches Gerät im Standby-Modus, auch Bereitschaftsmodus oder Wartemodus genannt, so sind seine Nutzfunktionen zeitweise deaktiviert. Diese lassen sich jedoch ohne Wartezeiten mittels einer Fernbedienung oder einem Tastendruck am Gerät schnell wieder aktivieren.

Diese Betriebsbereitschaft bedeutet, dass das Elektrogerät Steuersignale verarbeiten können muss und deshalb deren Schaltung jederzeit aktiv ist. Daher verbraucht ein Gerät im Standby-Modus auch Strom. Deutschlandweit sollen nach Angaben von Verivox zehn bis 20 Prozent des Stromverbrauchs von im Bereitschaftsmodus befindlichen Geräte verursacht werden. Umgerechnet auf einen Dreipersonenhaushalt sind dies etwa 300 bis 500 Kilowattstunden jährlich, die bei einem Strompreis von 35 Cent pro Kilowattstunde etwa 105 bis 175 Euro kosten.

Ökodesign-Richtlinie regelt Standby-Verbrauch

Wie viel Strom Haushaltsgeräte und Unterhaltungselektronik im Bereitschaftsmodus verbrauchen dürfen, regelt die Ökodesign-Richtlinie in der Europäischen Union. Demnach dürfen Geräte ohne eine Informations- oder Statusanzeige im Standby-Modus maximal 0,5 Watt verbrauchen. Besitzen die Geräte eine Informationsanzeige wie zum Beispiel die Angabe der Uhrzeit, liegt das Limit bei einem Watt.  Für Geräte mit einer hohen Netzwerkverfügbarkeit wie Receiver beträgt der Maximalwert acht Watt.

Hoher Stromverbrauch bei alten Geräten

In den meisten Haushalten sind auch ältere Elektrogeräte zu finden, die nicht mehr auf dem Stand der Technik sind. Meist werden elektrische Geräte wie Kühlschrank, Mikrowelle, Waschmaschine oder Staubsauger erst dann ausgetauscht, wenn sie kaputtgehen und eine Reparatur sich nicht lohnt. Das ist zwar grundsätzlich sinnvoll, aber im Hinblick auf den Stromverbrauch kann es sich trotzdem lohnen, eine Neuanschaffung in Erwägung zu ziehen. Zudem gibt es noch eine Vielzahl an Kleingeräten wie Toaster, Ladekabel oder Ladestation der elektrischen Zahnbürste. Alle diese Geräte verbrauchen Strom im Standby-Betrieb. Und je älter die Geräte und je mehr davon am Stromnetz sind, desto höher sind die Standby-Kosten.

Besonders bei Geräten der Unterhaltungselektronik wie Spielekonsolen und Soundanlagen ist der Stromverbrauch im Bereitschaftsmodus hoch. Wer nur sehr wenige Stunden in der Woche die Stereoanlage nutzt, verbraucht für den Standby-Betrieb dieses Gerätes mehr Strom als für die eigentliche Nutzung. Im Büro ist die Kombination aus Drucker, Computer und Bildschirm ein echter Stromfresser.

Welche Geräte benötigen Standby, welche nicht?

Damit Geräte tatsächlich ausgeschaltet sind und keinen Strom mehr verbrauchen, sollte der Stecker gezogen werden. Auch wenn dies grundsätzlich bei allen Geräten möglich ist, so gibt es dennoch einige wenige Geräte, die im Standby-Modus bleiben sollten. Beispiel hierfür ist der Router, der Laptops und Smartphones mit dem WLAN verbindet und damit notwendige Updates ermöglicht. Auch OLED-Fernsehgeräte sollten nach der Nutzung noch eine Weile im Standby-Modus verbleiben, da im Hintergrund ein Prozess zur Bildqualität abläuft, um den Einbrenneffekt zu verhindern.

Wer sich nicht sicher ist, ob ein bestimmtes Gerät vom Netz genommen werden kann oder nicht, kann in der Bedienungsanleitung oder dem Benutzerhandbuch nachschauen. Bei neueren Geräten sind diese auch auf den Internetseiten des Herstellers zu finden.

Steckerleisten sind nützlich, aber nicht ungefährlich

Wem es zu aufwändig ist, nach der Nutzung der verschiedenen Geräte mehrere Stecker zu ziehen, kann mehrere Geräte an eine gemeinsame Steckerleiste anschließen. Nach Betätigen des roten Kippschalters können auf diese Weise gleichzeitig mehrere Geräte vom Stromnetz genommen werden. Für unzugängliche Stellen gibt es auch Mehrfachsteckdosen mit Fernbedienung.

Wer das Ausschalten leicht vergisst, kann auf Steckerleisten mit einer Zeitschaltuhr zurückgreifen, bei denen der Zeitraum zum automatischen Abschalten eingestellt werden kann, zum Beispiel täglich zwischen 22 Uhr und sechs Uhr. Diese Möglichkeit ist für OLED-Fernseher sinnvoll, da hier eingestellt werden kann, dass eine Stunde nach Nutzungsende das Gerät automatisch ausgeschaltet wird.

Beim Gebrauch von Steckerleisten darf die maximale Leistung – meist 3.500 Watt - nicht überschritten werden, da eine Überbelastung brandgefährlich ist. Zu diesem Wert kann es bereits dann schon kommen, wenn der Wasserkocher, die Mikrowelle und der Toaster gleichzeitig genutzt werden. Neue Geräte verfügen inzwischen über einen Überspannungsschutz; beim Kauf sollte auf das VDE- oder GS-Prüfzeichen geachtet werden, das Produktsicherheit garantiert.

Spartipps

  • Geräte, die nach dem Ausschalten noch Strom verbrauchen wie zum Beispiel Fernseher, Computer, Bildschirm, Waschmaschine, Geschirrspüler, Spielekonsole, am besten durch eine Steckdosenleiste mit Schalter vom Netz trennen.
  • Ladegeräte von Handy, Rasierapparat, elektrischer Zahnbürste usw. nach Gebrauch vom Netz trennen.
  • Bei längeren Abwesenheiten soweit wie möglich die Stecker der Elektrogeräte aus der Steckdose ziehen.
  • Geräte bei Neukauf wählen, die über einen Ein-Aus-Schalter und nicht nur über einen Ruhemodus verfügen.
  • Bei Neukauf von Geräten Produkte mit niedrigem Stromverbrauch sowohl bei der Nutzung als auch im Standby-Modus bevorzugen. (fra)

Stand: Oktober 2022

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