VF: Frau Yalcin, was ist das Neue an dem Programm?
Cigdem Yalcin: Neu ist die hohe Förderung: Man kann bis zu 50 Prozent der Kosten für eine energetische Sanierung vom Bund und dem Land Hessen als Zuschuss erhalten, wenn die Immobilie nach der Sanierung auf KfW-Effizienzhaus- Standard 55 ist. Dabei kommen 48.000 Euro über die KfW vom Bund und zusätzlich 12.000 Euro vom Land. Maximal sind es insgesamt also 60.000 Euro.
VF: Das Land stockt also eine KfW-Förderung auf?
Richard Ferlemann: Ja. Das ist ein weiterer Vorteil des hessischen Sonderprogramms für Eigenheime: Wenn man die Förderkriterien der KfW erfüllt und eine Förderzusage erhält, bekommt man auch zusätzlich die Förderung des Landes Hessen. Das erleichtert das Antragsverfahren.
VF: Welche Sanierungsmaßnahmen werden gefördert?
Richard Ferlemann: Die Liste ist lang. Es sind vor allem die klassischen Maßnahmen einer energetischen Sanierung. Dazu zählen beispielsweise der Austausch der Fenster in Kombination mit der Dämmung von Außenwänden, Geschossdecken oder des Dachs, so dass im Ergebnis ein bestimmtes Effizienzhaus-Niveau erreicht wird.
VF: Aber es wird doch immer wärmer. Wer braucht da noch Dämmung auf der Außenwand?
Cigdem Yalcin: Ein klassisches Missverständnis. Wärmedämmung funktioniert in beide Richtungen: Im Winter bleibt die Wärme drinnen, im Sommer die Hitze draußen.
Richard Ferlemann: Wir merken nach den letzten Hitze-Sommern in der Beratung, dass dieser Punkt den Menschen immer wichtiger wird. Dämmung bedeutet auch Wärmeschutz.