An einer Außenwand eines Backsteingebäudes unterhalb eines Fensters hängt ein Klima-Split-Gerät

Was taugen Klimaanlagen zu Hause?

Hitzetage in Deutschland nehmen zu. Für den Wohnbereich stellt sich die Frage nach der Anschaffung eines Klimagerätes. Welche Systeme gibt es?

Klimageräte für private Haushalte unterscheiden sich grob in zwei Systemarten: Splitgeräte und Monoblocks. Die erste Variante zeichnet sich dadurch aus, dass sie sowohl an der Außenwand des Gebäudes als auch an der Rauminnenwand festmontiert wird. Monoblocks hingegen integrieren beide Systembestanteile in einem kompakten Gehäuse, dass entweder an der Rauminnenwand angebracht oder als mobiles Standgerät genutzt wird.

Bauprinzip und Funktionsweise

Splitgeräte teilen die Funktionsbereiche einer Klimaanlage in zwei Komponenten auf. Außerhalb der Gebäudehülle wird die Ansaugtechnik und ein Kompresser in einem separaten Gehäuse verbaut. Über eine Verrohrung durch die Hauswand ist die Ansaugkomponente mit dem zweiten Gehäuse der Kühlung im Innenraum verbunden. Die Kühlleistung wird dadurch erreicht, dass der Geräteteil in der Wohnung der Raumluft Wärme entzieht und auf ein Kältemittel überträgt. Das Kältemittel nimmt durch seine Beschaffenheit die Wärme auf und nutzt diese, um sich von einer Flüssigkeit in ein Gas zu verwandeln. Im äußeren Teil wird dieser Vorgang durch einen Kompressor umgekehrt, sodass das Kältemittel Wärme an die Außenluft abgibt, in Folge erkaltet und sich verflüssigt. Der Kreislauf startet erneut und das Kältemittel zirkuliert. Die Technik eines Splitsystems ist komplex und die Montage aufwändig, daher ist gesetzlich vorgeschrieben, dass der Einbau nur von einem Fachbetrieb für Klimatechnik durchgeführt werden darf. Um das System zu installieren ist es notwendig die Außenhülle des Hauses mit größeren Bohrungen zu durchdringen. Mieter müssen auf jeden Fall vor der Installation die Erlaubnis des Vermieters zum Einbau der Anlage einholen.

Monoblock-Systeme unterteilen sich in Ein- und Zweischlauch-Varianten. Geräte mit separaten Zu- und Abluftschläuchen gelten aufgrund der getrennten Luftführung als effizientere Lösungen. Beide Systeme vereinen die Bestandteile eines Split-Klimagerätes in einem Gehäuse. Eine aufwändige Montage mit Wanddurchbrüchen ist meist nicht notwendig. Trotzdem müssen auch Monoblock-Geräte Wärme aus den Räumlichkeiten transportieren. Dies geschieht zumeist indem ein Schlauch aus einem geöffneten Fenster geführt wird. Diese Konstruktionsweise bringt den großen Nachteil mit sich, dass die warme Außenluft schnell wieder in den zu kühlenden Raum zurückfließen kann. Einige Hersteller bieten Manschetten für die Schlauchführung an, die den Spalt überdecken. Zweiter großer Nachteil ist, dass der Kompressor zur Verdichtung des Kühlmittels durch die „Ein-Gerät“-Bauweise mit in den zu kühlenden Räumen steht. Bis zu 65 Dezibel können die Geräte daher an Lautstärke erreichen, das kann insbesondere in Ruhezonen wie Schlafzimmern zu Problemen führen.

Auf die Wirksamkeit kommt es an

Splitgeräte gelten als deutlich effizienter als Monoblock-Varianten. Die Bauweise, den Kältekreislauf auf zwei Geräte zu verteilen, bietet die Möglichkeit Raum und Gerätesystem dicht zu bekommen, sodass nicht unnötiger Weise Kälte und damit Energie verloren geht. So erreichen Splitgeräte gute Leistungsnoten für ihre Effizienz. Die Stiftung Warentest hat 2023 einen Zwei-Schlauch-Monoblock mit einem akzeptablen Ergebnis getestet. Nachteil ist auch hier, dass das Gerät als Zwei-Schlauch-Modell zur Wandmontage ausgeführt ist. Daher muss es wie Splitgeräte auch über extra Bohrungen durch die Hauswand mit der Außenluft verbunden werden.

Unabhängig vom Gerätetyp ist entscheidend, ein Klimagerät in seiner Leistung auf den zu kühlenden Raum auszurichten. Die Dimensionierung sollte so gewählt sein, dass ein gewisser Leistungspuffer vorhanden ist. Wechselnde Sonneneinstrahlung durch Fenster, Beschattung der Außenwände, vorhandene Dämmungen oder die Raum-Symmetrie und Größe oder Höhe haben großen Einfluss auf das angepeilte Kühlungsergebnis.

Alternative zu Klimaanlagen

Wer den Einsatz einer Klimaanlage scheut, kann auf klassische Ventilatoren zurückgreifen. Diese kühlen zwar nicht die Raumluft, aber sorgen durch die Luftbewegung für einen als Kühlung wahrgenommenen Effekt. Grundsätzlich empfiehlt es sich, an heißen Tagen abends und vor allem in den frühen Morgenstunden gründlich durchzulüften, danach die Fenster zu schließen und von außen zu beschatten. (eck)

 

Stand: Juni 2023

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