Einfach gestrickte Betrugsmasche
Seitdem man Dinge über das Internet kaufen kann, seitdem gibt es auch betrügerische Online-Shops – sogenannte Fakeshops. Die Kunden werden auf diesen Seiten betrogen, indem sich die Angebote entweder als gefälschte Markenware entpuppen, die Ware minderwertig ist oder eine Lieferung komplett ausbleibt. Besonders in den letzten Jahren ist die Anzahl an Fakeshops stark gestiegen.
Die Betrugsmasche scheint sehr lukrativ zu sein, denn es gibt mittlerweile Anbieter, die sich darauf spezialisiert haben, komplette Fakeshop-Programmierungen als Dienstleistung für Betrüger anzubieten. Vor allem Branchen wie Elektronik, Kosmetik, Mode- und Schmuckwaren, Möbel und Freizeitartikel sind betroffen und Kunden werden hier gezielt durch begehrte Produkte und besonders günstige Angebote gelockt.
Was führt dazu, dass Konsumenten Fakeshops nutzen?
Die Gründe, weshalb Verbraucherinnen und Verbraucher Fakeshops nutzen, sind vielfältig. Oftmals ist es ein Zusammenspiel aus der Verlockung, ein besonders günstiges Produkt zu ergattern, und der Überforderung durch die zunehmend komplexer werdende Onlinewelt. Nicht wenige Verbraucher verlieren in der glitzernden Shoppingwelt des Internets den Überblick und prüfen Angebote, Preise und Shops nicht eingehend. Auch der weiterhin verbreitete Glaube an vermeintlich neutrale Bewertungen angeblicher anderer User, macht Käufer schnell zu Opfern. Stets nach dem Motto: wenn andere dort gekauft haben, muss es ja sicher sein. Zudem wird insbesondere im Social-Media-Umfeld zu häufig und zu schnell auf Anzeigen oder Links zu vermeintlichen Schnäppchen oder besonders begehrter Ware geklickt. Letztendlich ist es eine Kombination aus Begehren, Unwissenheit und digitalen Fallstricken, die Fakeshops so erfolgreich machen.
Was können Verbraucher tun, um sich vor Fakeshops zu schützen?
- Grundsätzlich gilt: immer dann, wenn ein Angebot zu schön ist, um wahr zu sein, sollte man besonders misstrauisch werden und lieber die Finger davonlassen. Auch wenn seitens des Shops versucht wird, zeitlichen Druck mit einem kurzfristigen Angebot aufzubauen, sollte der Kaufprozess sofort abgebrochen werden.
- Eine Bezahlung per Vorkasse ist immer genauestens zu prüfen und im Zweifel lieber zu unterlassen – auch wenn angebliche Zahlungsrabatte dadurch vielleicht nicht mitgenommen werden können. Die Bezahlung per SEPA-Lastschrift oder mit einer Kreditkarte gibt die Möglichkeit, ungerechtfertigte Zahlungen zurück zu holen. Käuferschutzangebote von Handelsplattformen oder Zahlungsdienstleistern sollen Betrugsversuche dahingehend abmildern, dass sie Zahlungen bei nachgewiesenem Betrug erstatten.
- Eine Zahlung auf Rechnung ist die sicherste Variante beim Online-Shopping. Sie lässt die unverbindliche Prüfung der gekauften Ware zu und gibt auch erstmal keine persönlichen Zahlungsdaten an einen Verkäufer weiter. So werden viele Betrugsversuche schon im Vorfeld verhindert. Aber auch hier gilt: wer im Zahlungsprozess einen Zahlungsdienstleister mit dem Angebot „Kauf auf Rechnung“ wählt, sollte auch die Geschäftsbedingungen des Zahlungsanbieters genauestens lesen.
- Während früher Fakeshop-Seiten häufig schon alleine durch Schreibfehler in den Beschreibungstexten der Ware zu entlarven waren, sind die betrügerischen Shops heute durch deren professionelle Gestaltung schwieriger zu erkennen. Es bedarf schon eines gewissen detektivischen Spürsinns, um im Impressum unglaubwürdige Kontaktdaten zu identifizieren oder in der URL des Shops verdächtige Domainbezeichnungen zu erkennen.