Öffentliche WLAN-Netzwerke gibt es unzählige. Ob im Café, im Fastfood-Restaurant oder im Hotel. Die Freude ist vorerst groß, wenn man kein Passwort eingeben muss, um online zu sein. Das spart zum Beispiel Datenvolumen, wenn man große Dateien verschicken möchte oder die Lieblingsserie schauen will. Diese Einfachheit geht aber auf Kosten der Sicherheit. Denn kein Netzwerkschlüssel bedeutet keine Verschlüsselung – eine Einladung für Hacker, die es auf sensible Daten abgesehen haben. Auch wenn eine veraltete Verschlüsselungstechnik zum Einsatz kommt, ist Vorsicht geboten. Seriöse Hotspots nutzen die aktuell übliche WPA2-Verschlüsselung. Ungeschützte Netzwerke oder mit einer veralteten Verschlüsselung (WEP) sollten nur im Notfall und für unsensible Daten genutzt werden.
Anonym und sicher mit einem virtuellen privaten Netzwerk?
VPN steht für Virtual Private Network (Deutsch: virtuelles privates Netzwerk). Diese Verbindung kann man sich als eine Art Tunnel vorstellen. Am Eingang des Tunnels steht das Endgerät des Nutzers, am Ausgang befindet sich das Internet. Dazwischen liegen die Server des VPN-Anbieters, die das Endgerät des Nutzers anonymisieren. Der Clou dabei: Für Dritte ist nur der Tunnel von außen sichtbar, aber nicht die Daten, die innerhalb des Tunnels ausgetauscht werden. Diese sind nämlich verschlüsselt.
Häufig werden daher auch im Homeoffice VPN-Verbindungen zum Arbeitgeber aufgebaut. Das ermöglicht den Zugriff auf die Netzwerkumgebung am Firmenstandort und die Daten sind abgesichert.
Wie kann man eine VPN-Verbindung aufbauen?
Eine VPN-Verbindung kann immer erst aufgebaut werden, wenn bereits eine Verbindung zum Internet hergestellt wurde. Für VPN-Dienste gibt es eine Vielzahl von Anbietern auf dem Markt. Die Kernleistungen sind meist identisch: Mittels einer VPN-Software kann ein Server in einem anderen Land ausgewählt werden, über den der eigene Datenverkehr geleitet wird. Unterschiede gibt es bei den Anbietern vor allem in der Auswahl an Ländern, der Anzahl verfügbarer Server und der Geschwindigkeit.
Stiftung Warentest – Anbieter nicht besser als „befriedigend“
Die Stiftung Warentest hat 14 VPN-Dienste unter die Lupe genommen ("test"-Ausgabe 6/21). Dabei schneidet keiner gut ab, was an Mängeln in den allgemeinen Geschäftsbedingungen sowie in der Datenschutzerklärung liegt. Technisch überzeugen im Vergleich aber mehrere Anbieter, deren Dienste ab rund zwei bis vier Euro im Monat zu haben sind. Dazu zählen auf den ersten drei Plätzen NordVPN (Gesamtnote 2,9), Surfshark VPN (3,0) und Windscribe (3,1). Insgesamt schnitten nur fünf Anbieter ausreichend ab, einer sogar mangelhaft
Alternative - eigenes VPN einrichten
Der eigene Router zu Hause kann auch als VPN-Schnittstelle genutzt werden. Das VPN ist dann sogar kostenlos. Schauen Sie in die Bedienungsanleitung des Routers oder suchen Sie im Netz nach der Anleitung für die Konfiguration. Durch diese Funktion sind Ihre Daten grundsätzlich verschlüsselt und Sie können bedenkenlos surfen. (schl)
Stand: April 2022