Besonders auf Reisen, aber auch zu Hause, sind E-Book-Reader sehr praktisch. Auf den Geräten lassen sich zahlreiche Bücher speichern, sie können überall hin mitgenommen werden und eine verstellbare Schriftgröße garantiert Lesbarkeit. Mittlerweile gibt es eine Vielzahl an Anbietern mit unterschiedlichen Ansätzen.
Welche Systeme gibt es?
Es gibt zwei verschiedene Systeme: Das komfortable, dafür aber geschlossene System von Amazon, mit dem man Bücher ausschließlich über den Amazon-Store kaufen kann. Oder das flexible und offene System epub von Tolino, Pocketbook und anderen, mit dem man auch in Bibliotheken und über verschiedene Händler an seine gewünschten E-Books kommt. Vor der Kaufentscheidung sollte geprüft werden, ob der Reader die gängigen Systeme für die Kontrolle der Nutzungsrechte unterstützt. Damit wird von den Verlagen sichergestellt, dass gekaufte E-Books nicht massenweise kopiert und weitergegeben werden können.
E-Books können auch ohne spezielle E-Book-Reader genutzt werden. Die Bücher können per Smartphone- oder Tablet-App aufgerufen werden. Ob ein Lesegenuss auf den kleinen Bildschirmen und der dauerhaften Hintergrundbeleuchtung des Bildschirms aufkommt, muss jeder für sich individuell erfahren.
Praktische Funktionen
E-Book Reader bringen ein paar technische Details mit sich, die herkömmliche Bücher nicht bieten können. So lässt sich die Größe der Schrift und die Schriftart bei den meisten Geräten individuell auf das eigene Sehvermögen einstellen. Wer gerne parallel mehrere Bücher liest wird es begrüßen, dass in einem E-Book mit Lesezeichen die zuletzt gelesene Stelle schnell aufgefunden werden kann. Je nach Ausstattungsdetails gehören auch die Möglichkeit den Bildschirm zu beleuchten oder sich den Text vorlesen zu lassen zu den Merkmalen von E-Book-Readern. Das Schmökern am Pool oder See ist bei manchen Geräten ebenso möglich, denn die Geräte sind staub- und wassergeschützt. Je mehr Komfortfunktionen verbaut werden, desto höher ist der Preis. Nicht jedes technische Detail ist dabei unbedingt notwendig. Wer einfach nur auf dem Gerät lesen möchte, kann auch mit günstigen Geräten einen guten Kauf machen.
Nutzwert eines Readers
Für Leseratten lohnt sich die Anschaffung eines E-Book-Readers auf jeden Fall. Die Geräte sind sehr leicht und haben lange Akkulaufzeiten. Außerdem sind sie speziell für das Lesen konzipiert und verwenden im Gegensatz zu Tablets keine permanente Hintergrundbeleuchtung. Das wirkt sich positiv auf das Leseempfinden aus und schont die Augen. Wer nur gelegentlich einen E-Book-Reader nutzen möchte, sollte sich mit den Geräten aus dem unteren Preissegment beschäftigen. Günstige Geräte können in den Kernfunktionen ausreichend gut in der Nutzung sein, ohne viel Geld für nicht genutzte Detailfunktionen ausgeben zu müssen. Mit einem zusätzlichen Stift (Stylus) lassen sich Notizen machen, Zeichnungen erstellen und PDFs redigieren. Wer häufiger seinen Lesestoff mit eigenen Anmerkungen versehen möchte, erhält mit dieser Technik die Möglichkeit dazu.
Wie kommen die Texte aufs Endgerät?
Die Bücher können direkt über das Internet auf die Geräte übertragen werden. Sollte kein WLAN vorhanden sein, ist ein Umweg über den Computer notwendig: Nutzer müssen dann die E-Books aus dem Internet auf den Desktop laden und sie anschließend auf das Lesegerät übertragen. Dazu benötigt man eine Verwaltungssoftware für E-Books, zum Beispiel das Open-Source Angebot Calibre. Mit diesen Programmen lassen sich die E-Books verwalten und auch an die Reader übertragen. Im geschlossenen System von Amazon muss ein eigener Account beim Anbieter erstellt werden. Die Übertragung und spätere Verwaltung der erworbenen Titel erfolgt dann von der Webseite von Amazon aus.
Wie kommt man an E-Books?
Eine gute Möglichkeit zum Ausleihen sind die Onleihen der öffentlichen Bibliotheken. Kostenlose Klassiker findet man in vielen Shops, die auch E-Books verkaufen. Einfach das Wort "Klassiker" in das Suchfeld eingeben. Ebenfalls kostenlos kommt man an Lesestoff, wenn man Werbung im Buch akzeptiert, das geht bei readfy.com. Der Anbieter bookboon hat sich auf Bücher fürs Studium und für den Beruf spezialisiert. Dort findet man auch kostenlose Texte und kann sich für Probeabos anmelden. Nicht alle E-Reader unterstützen den Zugang zu öffentlichen Angeboten. Es ist daher wichtig vor dem Kauf zu prüfen, welche Ausleihangebote auf dem Gerät möglich sind.
Lassen sich E-Books weiterverkaufen?
Verbraucher sollten sich darauf einstellen, dass sie die von ihnen einmal käuflich erworbenen E-Books nicht mehr weiterveräußern können. Der EuGH hat in einem Urteil am 19.12.2019 (AZ C-263/18) entschieden: Gebrauchte Exemplare dürfen nicht ohne Weiteres über eine Online-Seite weiterverkauft werden. Dies gehe nur, wenn der Rechteinhaber des Buches dem Weiterverkauf zustimmt. Somit sollten sich die Verbraucher bereits vor dem Kauf eines E-Books überlegen, ob sie mittel- oder langfristig ein Interesse daran haben.
Zugang zu E-Books kann begrenzt sein
E-Book-Käufe können an einen bestimmten Verlag oder Händler gebunden sein. Wer einen Account-Zugang löschen möchte, der noch „gekaufte“ Titel beinhaltet, sollte sicherstellen, ob auf die erworbenen Inhalte noch zugegriffen werden kann. Je nach kaufvertraglicher Grundlage können die Inhalte vor der Löschung heruntergeladen und weiter genutzt werden oder sind im schlechteren Fall nicht mehr zugänglich. (schl/eck)
Stand: August 2023