Ein Mann steuert mit seinem Smartphone seine Smart Home Geräte. Die Geräte werde durch kleine Bildchen symbolisiert

Zukunft mit Risiko?

Der Begriff „Smart Home“ ist in aller Munde, doch was bedeutet er genau? Wie funktioniert die Vernetzung der verschiedenen Geräte und welche Risiken können durch ein intelligentes Zuhause entstehen? Erfahren Sie mehr.

Ob smarte Heizkörperthermostate, Staubsaugerroboter oder vernetze Sicherheitssysteme – die Menschen in Deutschland setzen zunehmend auf Smart Home Geräte. Laut einer Studie von Bitkom nutzen fast vier von zehn Verbrauchern (37 Prozent) Smart Home Anwendungen, Tendenz steigend.

Was bedeutet Smart Home?

Der Begriff Smart Home beschreibt die Digitalisierung und Automatisierung von Haustechnik. Die Geräte werden in einem einheitlichen System vernetzt und können so beispielsweise per Sprachsteuerung oder Smartphone gesteuert und aufeinander abgestimmt werden. So kann man zum Beispiel die Wohnung per Smartphone temperieren, per Sprachbefehl die Jalousien herunterfahren oder die Raumbeleuchtung verändern. Im Urlaub wird außerdem die Überwachungskamera am Tablet gecheckt.

Einige Geräte können sich sogar untereinander vernetzen und miteinander kommunizieren. So senden zum Beispiel smarte Wetterstationen Informationen an die Heizung oder schalten den Rasensprenger ein.

Welche Vorteile bietet Smart Home?

Zu den Hauptgründen der Nutzung von Smart Home Geräten zählen laut Bitkom mehr Komfort und Lebensqualität (72 Prozent), mehr Sicherheit (65 Prozent) sowie der Wunsch, energieeffizienter zu leben (52 Prozent). Schon mit geringen Investitionen und mit wenig Aufwand lassen sich viele Abläufe bequem über ein Smartphone steuern.

Die Geräte kommunizieren immer über eine zentrale Steuereinheit. So können Handlungen und Prozesse miteinander verknüpft werden. Macht sich jemand unerlaubt an der Terrassen- oder Balkontür zu schaffen, wird die Garten- und Innenbeleuchtung oder der Fernseher eingeschaltet. Gleichzeitig erhält man eine Push-Benachrichtigung auf seinem Smartphone und wird vor dem Einbruchversuch gewarnt.

Welche Risiken drohen im Smart Home?

Die vier häufigsten Risiken bei Smart Home Geräten sind technische Defekte, Bedienungsfehler, Hackerangriffe und das Ausspähen von persönlichen Daten.

Technische Defekte

Wasserrohrbruch, Feuer oder Blitzeinschläge können die Smart Home Geräte zerstören. Die Kosten für die Neuanschaffung können schnell teuer werden. Man sollte daher vor der Installation mit der Versicherung abklären, ob die Geräte versichert sind und welche Versicherung welche Geräte abdeckt. Fest verbaute Geräte werden über die Wohngebäudeversicherung versichert, Ausstattungsgeräte wiederum über eine Hausratversicherung.

Sicherheitsrisiko durch Bedienungsfehler

Laut Hersteller ist die Bedienung kinderleicht und man benötigt keine technischen Vorkenntnisse. Verbraucherinnen und Verbraucher haben allerdings bei der Einrichtung von Smart Home Geräten immer wieder Probleme mit der Bedienung. Kleine Bedienungsfehler können dabei schon fatale Folgen haben, wenn sich zum Beispiel die Fenster öffnen, während der Hausbesitzer im Urlaub ist.

Hackerangriffe durch Updates vermeiden

Damit Smart Home Geräte von überall gesteuert werden können, sind sie ständig mit dem Internet verbunden. Das lockt Cyberkriminelle an, die versuchen mit Schadsoftware in das Smart Home System einzudringen und sich den Zugriff auf sämtliche Geräte zu ermöglichen.

Nach dem Kauf müssen die Herstellerkennwörter („123456“ „000000“ „abcdef“) in sichere Kennwörter geändert werden. Außerdem muss unbedingt die Gerätesoftware auf dem aktuellen Stand sein. Man sollte daher in zeitlichen Abständen überprüfen, ob Updates zur Verfügung stehen.

Ausspähen von persönlichen Daten

  • Wer sein Zuhause in ein Smart Home umwandelt, wird zwangsläufig mit dem Thema Datenschutz und Datensicherheit konfrontiert. Die im Mai 2018 in Kraft getretene EU-Datenschutzgrundverordnung (EU-DGSVO) steckt hier einen grundsätzlichen Rahmen auch für die Hersteller von Smart Home Produkten ab. Vor dem Kauf der Geräte sollte man folgende Punkte überprüfen:
  • Welche Daten werden gesammelt und werden diese nach den europäischen Standards erhoben?
  • Gibt es in der Software die Möglichkeit die Datenschutzeinstellungen zu verändern?
  • Gibt es eine Benutzerautorisierung und Zugriffskontrolle für die Geräte?
  • Gibt es die Möglichkeit Daten zu verschlüsseln?
  • Gibt es für die Geräte regelmäßige Updates?

Die Risiken, die durch Bedienungsfehler oder Hackerangriffe entstehen können, sind enorm. Verbraucherinnen und Verbraucher, die ein Smart Home einrichten wollen oder besitzen, sollten sich daher genau informieren. (schl)

Stand: Dezember 2020