Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten Gartengeräte in Bewegung zu bringen: Entweder man legt selbst Hand an und setzt seine Körperkraft ein oder ein Motor übernimmt den Antrieb der Geräte. Bei den motorgetriebenen Geräten kann man zwischen elektro- oder kraftstoffgetriebenen Geräten wählen. Bei elektrogetriebenen Geräten mit Akku hat sich in den letzten Jahren mit Blick auf die Leistungsfähigkeit und Ausdauer der Akkus viel getan.
Akkugeräte bieten einige Vorteile gegenüber ihren Konkurrenten mit Verbrennungsmotor oder Kabel:
- Elektromotoren sind deutlich leiser im Betrieb als Geräte mit Verbrennungsmotor.
- Akkugeräte bringen weniger Gewicht auf die Waage und entlasten so Rücken und Gelenke beim Einsatz im Garten.
- Akkugeräte können mit Strom aus erneuerbaren Energien betrieben werden, benötigen kein Benzin und entlasten damit die persönliche CO2-Bilanz.
- Beim Verbrennen von Benzin entstehen störende Gerüche, bei Akkugeräten hingegen nicht.
- Wartungsarbeiten, wie Zündkerzen- oder Ölwechsel, entfallen bei Akkugeräten und sparen damit Folgekosten.
- Akkugeräte ermöglichen freies Arbeiten an allen Stellen im Garten, da kein Kabel den Bewegungsradius einschränkt – auch das Unfallrisiko durch Kabel entfällt.
Für den herkömmlichen privaten Einsatz spricht eigentlich nichts dagegen, Gartengeräte mit Akkus einzusetzen. Wer im Fachhandel kauft, hat den Vorteil, sich zum ausgeguckten Gerät beraten lassen zu können und Herstellerangaben erfragen zu können. So lassen sich konkrete Fragen zum Gerät klären, zum Beispiel was die Reichweite des Gerätes angeht. Diese sollte dem zu erwartenden Arbeitsumfang mit einem ausreichenden Sicherheitspolster entsprechen. Und ist das zu mähende Rasenstück besonders groß oder die zu schneidende Hecke zieht sich um das gesamte Grundstück, dann bietet sich immer noch ein Zweit-Akku als Reserve an.
Herzstück Akku
Ein großer Nachteil der Vergangenheit in der Akkutechnologie konnte mit der heutzutage weit verbreitenten Lithium-Ionen-Technik ausgeräumt werden. Akkus sind mit dieser Technologie wesentlich leichter geworden - bei deutlich gestiegener Leistungsfähigkeit. Somit können auch beim Einsatz in Gartengeräten die nötigen Kraftreserven mobilisiert werden, um ein sinnvolles Arbeiten zu ermöglichen. Zudem weisen diese Akkus keinen klassischen Memory-Effekt mehr auf, der dafür sorgte, dass Akkus - sollten sie nicht vollständig entladen werden - ihre Kapazität verlieren.
Durch die wechselnde Be- und Entladung werden Akkus belastet. Je nach Herstellungsqualität führt dies zu einem Alterungsprozess des Akkus. Allerdings bedarf es mehrere Jahre des Einsatzes bevor dieser Kapazitätseffekt spürbar wird. Wirkt sich der Alterungseffekt nach und nach immer mehr auf die Einsatzfähigkeit des betreffenden Gerätes aus, kann ein Akkutausch die alte Leistungsfähigkeit wieder herstellen. Daher bietet es sich an, bei der Auswahl des Gerätes darauf zu achten, dass der Akku auswechselbar und nicht fest mit dem Gerät verbaut ist.
Wem ein zweiter Akku zu teuer ist und wer etwas Zeit bei der Gartenarbeit mitbringt, der kann auch den Erwerb eines Schnellladegerätes in Betracht ziehen. So ließe sich nach einer überschaubaren Wartezeit während des Ladens die Gartenarbeit wieder aufnehmen. Wer sich für diese Form der Kapazitätserweiterung entscheidet, sollte aber bedenken, dass eine Schnellladung den Akku stresst. Daher ist es ratsam, nur solche Ladegeräte einzusetzen, die vom Hersteller für den betreffende Akku vorgesehen und freigegeben sind.
Einer für alle
Viele Hersteller bieten ihre Geräte mit Elektroantrieb auch ohne Akku an. Wer plant, seine Sammlung an Gartengeräten zu Hause nach und nach mit Akkugeräten zu bestücken, sollte beim Kauf des ersten Gerätes darauf achten, dass der verwendete Akku auch in anderen Geräten eingesetzt werden kann. Schließlich bestimmt der Akku maßgeblich die Höhe des Anschaffungspreises. Um diese Möglichkeit anzubieten, haben sich Hersteller in zwei Akku-Initiativen zusammengeschlossen:
- Power for all Alliance
- Cordless Alliance System
Beide SystemeÖffnet sich in einem neuen Fenster ermöglichen es, dass innerhalb der jeweiligen Initiative Akkus beliebig zwischen den Geräten - auch über Markengrenzen hinweg - verwendet werden können.
Akkus richtig und sicher nutzen
Hitze und Kälte können Akkus zusetzen. Akkus sollten daher niemals in die pralle Sonne gelegt werden oder im Gartenhaus überwintern. Denn bewahrt man sie bei Temperaturen unter null Grad auf, sinkt ihre Leistung und sie müssen häufiger geladen werden.
Selbst wenn Akkus nicht benutzt werden, benötigen sie eine gewisse Pflege. Denn sie entladen sich auch langsam und altern, wenn sie nicht aktiv im Einsatz sind. Um Akkus zu schonen, empfiehlt es sich, sie regelmäßig nachzuladen - allerdings nicht auf 100 Prozent. Am längsten halten Akkus, wenn sie immer nur zu etwa 80 Prozent geladen und nicht unter 20 Prozent ihrer Kapazität entladen werden.
Bei Akkus handelt es sich um komplexe chemisch-technische Produkte. Defekte am oder im Akku können dazu führen, dass sie in Brand geraten. Sie sollten deshalb niemals unbeaufsichtigt geladen Öffnet sich in einem neuen Fensterwerden und während des Ladens auf einer nicht-brennbaren Unterlage platziert sein. (eck/schl)
Stand: April 2025