Das Miethuhn im Garten
Während einige Anbieter – meist Biohöfe - Hühner nur auf dem eigenen Hof vermieten, gibt es seit einigen Jahren die Möglichkeit, Hühner zur Unterbringung im eigenen Garten mit einem „Rundum-Sorglospaket“ zu mieten. Damit die Hühner sich wohlfühlen, bekommen die Mieter die notwendige Ausrüstung gleich mitgeliefert. Hierzu gehören Futtertrog und Tränke sowie Futter. Auch ein flexibel aufstellbarer Zaun ist dabei. Die Anbieter liefern nicht nur sämtliche Utensilien, sie unterweisen die Mieter auch in die Pflege der Tiere.
Der Hühnerstall wird mitgeliefert
Der Hühnerstall besteht aus einem Kunststoffgehäuse, das leicht zu reinigen und zu desinfizieren ist, und einem Auslaufgehege. Weiterhin gibt es ein Sandbad zum Wälzen und zum Reinigen des Gefieders. Der Stall ist auch mit einer Schutzvorrichtung versehen. So sind die Hühner sicher untergebracht und können Fressfeinden wie Marder und Fuchs nicht zum Opfer zu fallen.
Im Inneren des Stalles befindet sich ein Nest aus Stroh. Dort legen die Hühner ihre Eier. Genau wie in einem konventionellen Hühnerstall gelangen die Hühner über eine Hühnerleiter in den Stall beziehungsweise aus ihm hinaus.
Ist die Mietzeit abgelaufen, wird der Hühnerstall vom Vermieter wieder abgebaut und gereinigt.
Für wen sind Miethühner interessant?
Für Kindergärten, Schulen oder Seniorenheime sind Miethühner geeignete Weggefährten. In Kindergärten erfahren die Kinder spielerisch, woher eigentlich das Ei kommt. In Schulen können die Miethühner für Projektwochen genutzt werden, in denen die Schüler das Leben auf einem Bauernhof und den sorgsamen Umgang mit dem Thema „Lebensmittel“ sowie die spezifischen Verhaltensweisen des Huhnes kennenlernen. Die Kinder erlernen darüber hinaus Verantwortung für die Pflege, die Fütterung und die Tränkung von Tieren zu übernehmen.
Viele Senioren kennen das Landleben von früher. Für sie ist die Begegnung mit diesen Tieren ein Exkurs in die Vergangenheit und eine willkommene Abwechslung im Tagesablauf. Aber auch für alle anderen kann die zeitweise Hühnerhaltung interessant sein, da viele Hühnermieter das Leben mit Hühnern als entschleunigend und bereichernd empfunden haben.
Doch das „eigene Huhn auf Zeit“ bietet noch viel mehr. So erhält der Mieter regelmäßig frische Eier, deren Herkunft nicht anonym ist.
Wie teuer ist das Mieten?
Was kostet so etwas? Sämtliche Zielgruppen können durch das Mieten die Haltung von Landtieren risikofrei „erproben“. Für etwa 90 Euro pro Woche erhalten Mieter in der Regel fünf Hühner, Zaun, Futter, Tränke, Sandbad und den transportablen Stall. Nur ein einziges Huhn zu mieten, geht nicht. Denn die Einzelhaltung von Hühnern ist tierschutzwidrig und deshalb nicht zulässig. Die Vermieter stehen den Mietern jederzeit beratend zur Seite.
Und wie komme ich nun an ein Miethuhn? Gibt es Voraussetzungen?
Seit dem Beginn der Hühnervermietung im Jahr 2013 haben sich immer mehr Hühnervermieter für diese gute Idee begeistern können. Deshalb gibt es dieses tierische Angebot in vielen Regionen Deutschlands. Im Internet können interessierte „Hühner-Mieter“ mittels der Suchfunktion und der Eingabe von „Miethuhn“ und der Regions- oder Bundeslandbezeichnung einen Hühnervermieter finden. Dabei ist zu beachten, dass die Hühnervermieter bestimmte Kriterien vorgeben. So werden die Hühner nur in einem bestimmten Umkreis vermietet, um den Hennen den Stress einer langen An- und Abreise zu ersparen. Wichtig ist auch, dass genügend Platz im Garten zur Verfügung steht. Mindestens 25 Quadratmeter Grünfläche sollten den Hennen zur Verfügung stehen. Hühner auf dem Balkon zu halten geht demzufolge nicht.
Deshalb gilt: Vor der Miete mit den Vermietern Kontakt aufnehmen und die kostenlose Beratung nutzen. Dann picken vielleicht schon bald ein paar Hühner frisches Gras in Ihrem Garten und versorgen Sie mit superfrischen Frühstückseiern. (fra)
Stand: Mai 2024