Hand mit Phacelia-Samen und Beet mit blühender Phacelia im Hintergrund

Gründüngung – Nährstoffkick für das Beet

Nach Spinat, Kartoffeln, Tomaten und Erdbeeren – wie wäre es mal mit Bienenfreund, Gelbsenf oder Winterraps auf dem Gemüsebeet? Warum sich das lohnen kann, weiß das Verbraucherfenster.

Die Aufzucht von Obst- oder Gemüsesorten in den eigenen Beeten ist das größte Glück eines jeden Gartenbesitzers. Im Verlauf des Gartenjahres entziehen Erdbeeren, Salate, Bohnen, Gurken und Kartoffeln dem Boden viele Nährstoffe, die sie für das Wachstum und zur Ausbildung von Früchten benötigen. Damit die Gemüsepflanzen auch im folgenden Jahr wieder kräftig sprießen, kann eine Gründüngung der Beete hilfreich sein. Diese gibt den im Spätsommer ausgelaugten Böden Nährstoffe zurück.

Was ist eine Gründüngung?

Unter Gründüngung versteht man den gezielten Anbau einer sogenannten Zwischenfrucht auf den im Spätsommer oder Herbst abgeernteten Beeten. Anders als beispielsweise Spargel, Tomaten oder Kürbis werden diese Pflanzen jedoch nicht geerntet, sondern frisch oder angewelkt als Mulchmaterial verwendet oder zur Humusbildung unter die Erde gepflügt. Auf diese Weise wird der Boden über die Wintermonate geschützt, bekommt Nährstoffe zurück und kann sich bis zum nächsten Frühjahr regenerieren. Das ausgebildete Wurzelwerk der Pflanzen lockert zudem das Erdreich auf und ermöglicht eine verbesserte Wasserspeicherung. Unkräuter haben durch das Ausbringen einer Zwischenfrucht kaum Chancen zur Ausbreitung.

Gründüngung ist eine Methode der natürlichen Gartenbewirtschaftung und der ökologischen Landwirtschaft.

Bienenfreund, Lupine, Gelbsenf

Der Vorteil an den für die Gründüngung genutzten Pflanzen ist, dass sie schnell wachsen, die Erde nahezu vollständig abdecken und ein langes Wurzelwerk ausbilden.

Man kann sie fast das ganze Jahr aufs Beet ausbringen, entscheidend sind – wie bei allen Pflanzen – unter anderem Jahreszeit und Standort. Auch im Frühjahr ist daher eine Gründüngung möglich.

Ab Spätsommer eignen sich besonders Phacelia (Bienenfreund), Blaue Lupine, Pannonische Wicke, Rotklee, Gelbsenf, Weißklee oder Winterraps.

Phacelia wird übrigens nicht ohne Grund auch Bienenfreund oder Bienenweide genannt, denn ihre lila Blüten ziehen nektarsammelnde Insekten an.

Gründüngung im Spätsommer und Herbst ausbringen

Beete säubern

Nach der letzten Ernte werden die Beete von störenden Unkräutern, Pflanzenüberresten und Wurzeln befreit und die Erde mit einer Harke aufgelockert.

Samen ausbringen

Danach werden die Samen der Gründüngungspflanzen breitwürfig auf dem Beet verteilt, leicht eingeharkt und bis zum Keimen (circa nach 14 Tagen) Erde feucht gehalten.

Mulchen

Bei winterharten Sorten sollte das Grün vor der Samenreife abgemäht werden und zum Trocknen auf dem Beet liegen bleiben, um Fäulnis vorzubeugen. Anschließend kann es mit dem Spaten kleingehackt und in den Boden eingearbeitet werden.

Sorten, die den Winter nicht überstehen oder aber erst sehr spät ausgesät wurden, können auch bis zum Frühjahr auf den Beeten stehen bleiben. Bei den frostigen Temperauren frieren die Samen noch vor der Reife ab. Im Februar oder März kann das Grün dann in die Erde eingearbeitet und das Beet nach etwa vier Wochen neu bestellt werden.

Kleinlebewesen und Mikroorganismen übernehmen den Rest

Die Pflanzenreste dienen für Regenwürmer und weitere Bodenlebewesen als Futter. Diese kleinen Helfer setzen die Grünmasse zu Humus um. Hierbei entstehen Nährstoffe, die im nächsten Gartenjahr als Dünger für die ausgesäten Pflanzen dienen.

Fruchtfolge beachten

So einfach das Aufbringen und Mulchen ist, es gibt eine wichtige Regel bei der Pflanzenauswahl für die Gründüngung: Fruchtfolge beachten! Das bedeutet, dass keine Vertreter derselben Pflanzenfamilie nacheinander auf der Beetfläche angebaut werden sollten. Andernfalls steigt das Risiko für Schaderreger im Boden, die sich negativ auf die nachfolgende Ernte auswirken können. Sollte also bereits als Gründüngungen eine Hülsenfrucht verwendet worden sein, wie etwa Lupine, Rotklee oder Wicke, sind Bohnen oder Erbsen keine guten Nachfolger auf dem Beet. Ähnliches gilt für abgeerntete Kohlfelder. Hier sollten Gelbsenf oder Winterraps aufgrund der Verwandtschaftsverhältnisse nicht als Gründüngung folgen.

Ein Allrounder ist die hübsche Bienenweide, sie kann auf alle Beete ausgesät werden. (Sie)

Stand: August 2024

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