Bei bestimmten Wetterlagen können immer wieder Sturzfluten entstehen. Da dieses Risiko von vielen Menschen grob unterschätzt wird, hat das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) ein Handbuch zu den Risiken Starkregen und Sturzfluten herausgegeben. Zudem sind auf der Homepage des BBK Informationsfilme zu den Themen Schutz vor Starkregen und Hochwasser abrufbar.
Einfache Sicherheitsmaßnahmen für Mieter und Hausbesitzer
Schließen und sichern Sie bei drohendem Unwetter alle Türen und Fenster, und lassen Sie – falls vorhanden – die Rollläden herunter. Vergessen Sie dabei Dach- und Kellerfenster nicht! Schützen Sie sich, Ihr Hab und Gut, Ihre Wohnung bzw. Ihr Haus sowie Personen und Gebäude in der Nachbarschaft vor herumfliegenden Gegenständen. Gewitter und Starkregen werden nicht selten von teilweise extrem heftigem Wind, gelegentlich sogar von Tornados, begleitet. Deshalb sollten sämtliche mobilen Gegenstände (Terrassen- sowie Gartenmöbel, -geräte und -zelte, Sportgeräte, Fahrräder, Topfpflanzen – soweit beweglich – und Fußmatten etc.) in Sicherheit gebracht oder fest gemacht werden. Falls mit Überflutungen bzw. Hochwasser zu rechnen ist, sollten vorsorglich wertvolle Möbel, Gemälde und andere Wertgegenstände aus dem Keller in höher gelegene Stockwerke geräumt werden.
Rückstauklappe prüfen
Eine der effektivsten Schutzmaßnahmen gegen Kellerüberflutungen bietet eine Rückstauklappe. Diese ist – sofern vorhanden - Bestandteil der Hausinstallation und sollte regelmäßig überprüft werden. Die Rückstauklappe schützt tief liegende Gebäudebereiche wie Kellerräume oder Hauseingänge vor eindringendem Wasser, das von der überfluteten Kanalisation durch die Abflussrohre des Hauses nach oben gedrückt wird. Existiert eine solche Klappe nicht oder funktioniert sie nicht ordnungsgemäß, werden durch das eindringende Wasser oft große Schäden verursacht, für die unter Umständen die Versicherungen nicht aufkommen. Hausbesitzer, die ihr Haus rückstausicher machen und/oder die Rückstauklappe prüfen oder warten lassen wollen, sollten sicherheitshalber und nicht nur aus Gründen der Nachweisbarkeit gegenüber der Versicherung Rat und Hilfe von Fachbetrieben in Anspruch nehmen.
Strom abstellen
Für den Fall, dass durch Kanalisation oder Kellerfenster Wasser in untere Geschosse eindringt, kann es zu einem lebensgefährlichen Kurzschluss kommen. Deshalb sollte bei Gefahr einer Überflutung vorsorglich der Strom abgestellt werden. Falls sich der Stromkasten im Keller befindet und bereits Wasser eindringt oder eingedrungen ist: Kein Risiko eingehen, den Keller nicht betreten und die Feuerwehr rufen.
Elektrogeräte vom Netz nehmen
Durch Blitzschläge in näherer oder auch weiterer Umgebung können Schäden an elektrischen und elektronischen Geräten durch höhere Spannungen - so genannte Überspannungen - entstehen. Diese können nicht nur über das Stromnetz, sondern über alle weiteren Leitungen (Breitband, Telefon, Wasser etc.) ins Haus gelangen und große Schäden anrichten. Zum Schutz vor Überspannungen gibt es zwar verschiedene Überspannungsschutzgeräte, die jedoch lediglich eingeschränkten Schutz bieten. Sicherheitshalber sollten alle elektrischen und elektronischen Geräte physikalisch vom Netz getrennt werden. Das heißt: alle vorhandenen Stecker ziehen.
Gefahrgut sichern
Zum Gefahrgut zählen vorhandene Heizöltanks, die aufschwimmen können und deshalb an der Wand zu verankern sind oder beschwert werden müssen. Die Ölheizung sollte bei einer Überflutungsgefahr abgestellt werden. Befindet sich eine Gastherme im Keller, sollte diese ebenfalls vorsorglich außer Betrieb genommen und der Gaskugelhahn (Hauptabsperrhahn) zugedreht werden. Behälter, die gefährliche Stoffe oder Chemikalien enthalten, sollten vom Wasser unerreichbar gelagert werden. (fra)
Stand: Juli 2024