Jemand in Nitrilhandschuhen putzt mit einer Zahnbürste den Wasserhahn eines Waschbeckens, um den Kalk zu entfernen

Wasserhahn, Brause und Wasserkocher entkalken

Welche umweltfreundlichen Entkalkungsmittel gibt es, die biologisch abbaubar sind und keine schädlichen Chemikalien enthalten?

Armaturen

Die Hersteller von verchromten Armaturen warnen vor der Verwendung von groben Mikrofasertüchern und Reinigungsmitteln mit Salz- oder Ameisensäure oder Chlorreinigern, da diese Mittel die Armaturen angreifen können. Die meisten Armaturen haben einen empfindlichen, weichen und nicht korrosionsbeständigen Messingkern, der nur sehr dünn vernickelt und verchromt ist.

Für die Reinigung und Entkalkung empfiehlt sich folgende Vorgehensweise:

  • Reste von Seifen, Kosmetika und Reinigungsmitteln immer mit klarem Wasser abspülen und mit einem Baumwolltuch oder Fensterleder nachtrocknen. So wird Verkalkungen vorgebeugt.
  • Leichte Kalkschleier lassen sich mit einem zitronensäurehaltigen Spülmaschinenklarspüler abreiben.
  • Bei Kalkschichten empfiehlt sich ein zitronensäurehaltiger Bad- oder Sanitärreiniger. Bei Reinigungssprays sollte nie direkt auf die Armatur gesprüht, sondern immer auf das Reinigungstuch, damit der Sprühnebel nicht durch die Öffnungen eindringen und dem Messing schaden kann.
  • Dicke Kalkschichten sollten zunächst mit einem Bims- oder Lavastein vorsichtig angeraut werden, damit das Entkalkungsmittel besser eindringen kann.
  • Essig und Essigessenz sind wegen der enthaltenen Säure beliebte Reinigungsmittel im Haushalt. Doch Essig kann die Oberflächen angreifen und sollte deshalb nicht unverdünnt eingesetzt werden. Kommt Essig in Berührung mit Kupfer oder Messing (oft in Leitungen von Küchengeräten enthalten) kann es zu Grünspanbildung kommen. Dichtungen aus Gummi und Fugen aus Silikon werden bei der Verwendung von Essig leicht spröde.
  • Zitronensäure ist die bessere Alternative zu Essig, da sie Kalkablagerungen sehr zuverlässig löst und auf vielen Oberflächen verträglicher ist. Warmes Wasser beschleunigt das Auflösen des Kalkes. Aber Achtung: Die Temperatur des Wassers muss unter 40°C liegen, da sich sonst in Kombination mit dem Kalk Kalziumcitrat bilden kann, das zu weißen Ablagerungen führt und sich nur sehr schwer wieder entfernen lässt.
  • Ein bewährtes Hausmittel, um Armaturen zu entkalken, ist die Zitrone. Man mischt dazu einfach den Saft von einer Zitrone im Verhältnis 1:1 mit Wasser. Man tränkt ein sauberes Tuch mit dieser Lösung und legt es eng um den Wasserhahn. Nach zehn Minuten Einwirkzeit lässt sich der Kalkbelag leicht entfernen. Bei hartnäckigen Kalkbelägen muss der Vorgang wiederholt werden.
  • Ist der Perlator verkalkt, sollte man diesen abschrauben und über Nacht in ein Schälchen mit Zitronensäurelösung legen. Lässt sich der Perlator nicht abschrauben, kann man die Entkalkerlösung mit Hilfe eines Luftballons an den Perlator bringen. Dazu füllt man einen kleinen Luftballon mit der Entkalkerlösung und stülpt diesen über den Kopf des Wasserhahns, sodass der Perlator in der Wasserlösung schwimmt. Nach dem Einweichen über Nacht hat sich der Kalk gelöst.

Duschbrause

Wenn das Wasser bei der Dusche immer langsamer fließt oder in alle Richtungen spritzt, ist es Zeit zum Entkalken. Besonders in Gegenden mit hoher Wasserhärte ist dies in regelmäßigen Abständen nötig. Auch bei selbstentkalkenden Teilen ist die Verkalkung nur gemindert. Je mehr Kalk sich im Duschkopf ansammelt, desto eher baut sich ein problematischer Biofilm aus Mikroorganismen auf.

  • Der Duschkopf sollte abgeschraubt und in eine Entkalkerlösung eingelegt werden. Wie oben beim Perlator beschrieben, ist eine Zitronensäurelösung sehr effektiv. Essig sollte beim Brausekopf auf keinen Fall verwendet werden, weil er die Dichtungen angreift.
  • Schnellentkalker, die auch bei der Kaffeemaschine verwendet werden, bringen ebenfalls gute Resultate in kürzerer Zeit. Hier muss der Duschkopf nur ungefähr zehn Minuten in der Entkalkerlösung liegen.
  • Bei fest eingebauten Brauseköpfen (Regenschauerduschen) kann man die Entkalkerlösung (hier empfiehlt sich der Schnellentkalker) mit einem Schwamm oder Pinsel auf den Brausekopf auftragen und nach zehn Minuten mit einer weichen Bürste den Kalk abreiben.

Wasserkocher

Bei richtiger Verwendung sind Wasserkocher die energetisch günstigste Methode, um Wasser zu erwärmen. Wasserkocher sind sparsamer als Induktion und selbst beim Vergleich mit der Mikrowelle verbrauchen Wasserkocher für kleine Mengen weniger Energie. Hat sich aber im Wasserkocher eine Kalkschicht gebildet, verlangsamt sich die Wärmeübertragung und es wird mehr Energie verbraucht. Deshalb ist regelmäßiges Entkalken, besonders bei hartem Wasser, unbedingt erforderlich.

  • Um Kalkablagerungen im Vorfeld zu verhindern oder zu minimieren, empfiehlt es sich, nur so viel Wasser zu erhitzen, wie man tatsächlich braucht und eventuelle Reste immer auszukippen.
  • Der Wasserkocher sollte immer wieder kräftig mit etwas klarem Wasser durchgeschüttelt werden, damit lose aufliegender Kalk ausgespült werden kann.
  • Bei hartnäckigen Verkalkungen hilft Zitronensäure in flüssiger oder in Pulverform. Dazu wird der Wasserkocher bis oben hin mit Wasser gefüllt. Dazu kommen drei bis vier Esslöffel Zitronensäure, die gut verrührt wird. Das Ganze sollte jetzt mindestens eine Stunde lang einwirken. Ist der Kalkbelag danach verschwunden, wird mit klarem Wasser gründlich nachgespült, ansonsten muss der Vorgang wiederholt werden. Achtung: Die Zitronensäure-Wasser-Mischung darf nicht aufgekocht werden! Dabei kann Calciumcitrat entstehen – ein weißer Belag, der noch hartnäckiger ist als Kalk. Daher ist es besonders wichtig, die Zitronensäure auszuspülen, bevor der Wasserkocher wieder wie gewohnt zum Einsatz kommt.
  • Wasserkocher können auch preisgünstig mit Essig entkalkt werden. Zunächst sollte das Wasser im Wasserkocher erhitzt werden, dann kommen 50–80 ml Essigessenz dazu. So entwickeln sich nicht so starke Essigsäuredämpfe, die beim Einatmen für die Lunge und die Schleimhäute schädlich sind. Nach einer Stunde Einwirkzeit den Wasserkocher mit klarem Wasser ausspülen und nochmals mit klarem Wasser erhitzen. Während des Entkalkungsvorgangs immer die Fenster geöffnet halten!

Verfasser: DHB-Netzwerk Haushalt, Landesverband Hessen e.V.Öffnet sich in einem neuen Fenster

Stand: März 2024