Wäsche hängt im Winter bei Schnee im Garten auf der Leine. Teilweise liegt Schnee auf der Wäsche.

Wäsche auch im Winter energiesparend trocknen

Ein Wäschetrockner muss heutzutage sein? Weit gefehlt, das Trocknen von Wäsche funktioniert auch im Winter!

Wer die Möglichkeit hat, seine Wäsche draußen zu trocknen, kann dies sogar bei eisigen Temperaturen im Winter machen. „Gefriergetrocknete“ Wäsche wird draußen trocken und sogar locker und weich, wenn sie lange genug in der kalten Luft auf der Leine oder dem Wäscheständer hängt.

Zwei Bedingungen für das Trocknen an der Luft im Winter sind allerdings unerlässlich: leichte Minus Grade und trockene Luft. Der physikalische Vorgang der Sublimation ist der Grund für das erfolgreiche Trocknen bei Minusgraden. Hierbei geht das Wasser direkt vom festen Zustand (Eis) in den gasförmigen (Wasserdampf) über, ohne zwischendurch wieder flüssig zu werden. Wenn die feuchte Wäsche bei Minusgraden draußen getrocknet wird, gefriert zunächst das in der Kleidung enthaltene Wasser. Anschließend verdunstet dann das Eis zu Wasserdampf und die Wäsche ist getrocknet. Als positiver Nebeneffekt ist die Wäsche auch schon leicht geglättet und hat einen lockeren und weichen Griff.

Die Wäschestücke sollten nicht zu nahe beieinander aufgehängt werden, denn sonst dauert es länger, bis sie trocken werden. Außerdem sollte die Kleidung erst abgenommen werden, wenn sie vollständig getrocknet ist - ansonsten können die Fasern irreparable Schäden bekommen.

Ist die Luftfeuchtigkeit aber zu hoch, funktioniert das Trocknen im Freien nicht, denn: Je feuchter die Luft, desto mehr Wasserdampf liegt darin vor und desto weniger Feuchtigkeit kann sie aus der nassen Wäsche aufnehmen.

Das Aufhängen der Wäsche beeinflusst das Trocknen

Deshalb sollten folgende Tipps beherzigt werden:

  • Wäscheteile gleich nach dem Waschen in Form ziehen, so trocknen sie leichter und bleiben schön glatt.
  • Wäscheklammern zum Aufhängen der Wäsche nutzen, so werden Doppellagen beim Stoff vermieden und die Wäsche trocknet schneller.
  • Textilien möglichst nicht doppellagig oder überlappend aufhängen.
  • Kleider, Hemden und Shirts auf Kleiderbügeln trocknen, das erhält die Form und beschleunigt den Trockenvorgang.
  • Socken und Unterwäsche trocknen schneller, wenn sie nicht zwischen Sweatshirts und Jeans gehängt werden.
  • Je besser die Wäsche in der Maschine geschleudert wird, desto schneller trocknet sie im Nachgang.
  • Wäschestücke ausschlagen, möglichst gerade aufhängen und glattstreichen. So werden Falten vermieden, in denen sich die Nässe staut.
  • Wird die Wäsche schon relativ glatt aufgehängt, verringert sich die Bügelzeit.

Aber auch, wenn die Wäsche nicht draußen getrocknet werden kann, gibt es Möglichkeiten, diese energiesparend im Haus oder in der Wohnung zu trocknen. Wer keinen Balkon, Garten oder Innenhof hat, hat keine andere Möglichkeit, als seine Wäsche in der Wohnung zu trocknen. Hier gilt es aber, Fehler zu vermeiden, um nicht unnötig Energie zu verschwenden oder die Bildung von gesundheitsschädlichem Schimmel zu riskieren.

Welche Räume sind zum Wäschetrocknen ungeeignet?

 Optimal für das Trocknen der Wäsche in der Wohnung ist ein möglichst großer, beheizter Raum, der sich gut belüften lässt. Nicht gut geeignet sind Küche und Bad, da hier die Luftfeuchtigkeit durch Kochen und Duschen in den meisten Fällen sowieso schon relativ hoch ist. Auch das Schlafzimmer ist zum Wäschetrocknen meistens ungeeignet. Durch Atmen und Schwitzen entsteht hier jede Menge Feuchtigkeit, der Raum ist anfällig für Schimmelbildung und muss gut gelüftet werden. Ein fensterloser Raum ist auch keine Option, da hier nicht gelüftet werden kann. Die besten Räume zum Trocknen der Wäsche sind meistens das Wohnzimmer, ein gut zu lüftender Dachboden, oder ein warmer Heizungskeller.

Eine Ladung frisch gewaschener Wäsche enthält noch zwischen zwei und vier Litern Wasser. Wird diese Wäsche in einem geschlossenen Raum aufgehängt, erhöht sich die Luftfeuchtigkeit um ungefähr 30 Prozent. Damit sich diese Feuchtigkeit nicht an den Wänden niederschlägt und zu Schimmelbildung führt, muss oft gelüftet werden.

Die Luftfeuchtigkeit sollte zwischen 40 und 60 Prozent liegen, hier ist ein Hygrometer sehr  hilfreich. Im Winter sollte deshalb stündlich stoßgelüftet werden, um die feuchte Luft gegen trockene auszutauschen. Dazu die Heizung herunterdrehen und die Fenster komplett für ungefähr zehn Minuten öffnen.

Gut geschleuderte Wäsche trocknet schneller

 Um die Restfeuchte in der Wäsche so gering wie möglich zu halten, empfiehlt es sich, nach dem Ende des Waschprogramms noch einen Extra-Schleudergang mit maximaler Leistung durchzuführen. Wenn dann noch ein trockenes Badetuch zur feuchten Wäsche in die Trommel gelegt wird, verringert sich die Restfeuchte nochmals und die Trocknung der Wäsche in der Wohnung geht wesentlich schneller.

Wann macht ein Wäschetrockner Sinn?

 Der Wäschetrockner gehört zwar zu den größten Stromfressern im Haushalt, ist aber in vielen Fällen eine gute Alternative. Wenn die Wäsche im Winter in der Wohnung getrocknet werden muss, ist es unverzichtbar, dass mehr als normalerweise üblich gelüftet wird und deshalb bei kalten Außentemperaturen mit der Heizung gegengesteuert wird. Durch das Trocknen sinkt die Raumtemperatur, sodass die Heizung stärker gefordert ist. Das kann insgesamt so viel Energie kosten, dass der Einsatz eines modernen, energieeffizienten Wäschetrockners durchaus sinnvoll sein kann.

Verfasser: DHB-Netzwerk Haushalt, Landesverband Hessen e.V.Öffnet sich in einem neuen Fenster

Stand: November 2022