Das schadet jedem Teppich
- Scharfkantige Tisch- und Stuhlbeine
- Schwere Möbel, die statisch an einer Stelle verbleiben
- Feuchtigkeit, die nicht sofort entfernt wird. Häufig werden zurückgeschlagene Teppiche zum Nasswischen des darunterliegenden Bodens zu früh wieder ausgelegt. Die sich noch unter dem Teppich befindliche Feuchtigkeit kann nicht richtig abtrocknen und es kommt zu unangenehmen Gerüchen oder sogar zu Schäden am Grundgewebe.
- Blumenvasen oder -schalen sollten nicht direkt auf den Teppich gestellt werden, da sich unter ihnen Schwitzwasser bilden kann, was Schimmelschäden zur Folge haben kann.
Lose Teppiche
- Es empfiehlt sich, unter jeden losen Teppich eine passende, rutschfeste Unterlage zu legen, damit der Teppich nicht „wandert“. Auch wenn der Teppich auf einem textilen Unterboden liegt, lohnt sich der Einsatz einer speziellen Unterlage aus nicht rutschendem Vlies, denn so wird der Flor des Unterteppichs geschont.
- Von Zeit zu Zeit sollte der Teppich um 180° gedreht werden, damit eine ungleichmäßige Abnutzung und Ausbleichung durch Lichteinflüsse vermieden werden.
- Treppenläufer sollten gelegentlich etwas nach oben oder unten verschoben werden, damit sie sich an den Kanten gleichmäßig abnutzen.
Reinigung bei Teppichen und Teppichböden
- Alle Teppiche und Teppichböden sollten regelmäßig abgesaugt werden, um lose aufliegenden Staub und Schmutz zu entfernen, da dieser die Fasern schädigen kann. Dabei empfiehlt es sich möglichst wenig gegen den Strich zu saugen, damit die Fasern geschont werden.
- Bei kurzflorigen Teppichen kann ab und zu ein Bürststaubsauger benutzt werden. Dieser entfernt durch gleichmäßiges Bürsten und Saugen auch tiefsitzenden Schmutz. Ungeeignet für den Einsatz von Bürstsaugern sind Hochflorböden, Böden mit grober Schlinge, Kräuselverlours und Nadelvlies.
- Dunkle Kanten an Fußleisten oder Übergängen lassen sich nicht vermeiden, weil hier der Staub angesammelt wird. Diese Stellen sollten mit einer kleinen Staubsaugerdüse sorgfältig abgesaugt werden und zwischendurch mit einem feuchten Mikrofasertuch abgerieben werden.
- Alle Flecken sollten möglichst sofort entfernt werden! Verschüttete Flüssigkeiten, wie zum Beispiel Rotwein, werden am besten mit saugfähigen Tüchern aufgenommen. Hierbei darf auf keinen Fall gerieben werden, da sonst der Fleck im Gewebe nach unten wandert, aber nach dem Trocknen wieder erscheint. Mineralwasser ist zum Lösen von Rotwein-Flecken sehr gut geeignet.
- Lebensmittel und Getränkeflecken sollten immer besonders sorgfältig entfernt werden. Die enthaltenen Aminosäuren und Zucker bilden braune Verbindungen, die aber erst nach einigen Tagen als Flecken sichtbar werden.
- Oft gibt es auf Teppichen scheinbar grundlose kleine schwarze Flecken. Hier sind in den meisten Fällen farblose, zuckerhaltige Flüssigkeiten wie Limonade, Weißwein oder Sekt auf den Teppich getropft und nicht entfernt worden. Diese Flecken werden nach dem Trocknen durch den enthaltenen Zucker klebrig und binden dann Staub und Schmutz.
- Bei robusten Teppichen aus synthetischen Materialien können die festen Flecken mit einem Messerrücken abgeschabt und anschließend mit einem angefeuchteten Schmutzradierer bearbeitet werden.
- Bei sehr feuchtigkeitsempfindlichen Teppichen empfiehlt sich der Einsatz eines Teppichschaums oder Fleckenentferners zur Beseitigung hartnäckiger Flecken. Die im Schaum enthaltenen speziellen Tenside umhüllen den Schmutz, werden beim Trocknen kristallin und können dann abgesaugt werden.
- Da Naturfasern tierischen Ursprungs, wie Wolle und Seide, nicht mit Enzymen bearbeitet werden dürfen, muss bei der Wahl des Reinigungsproduktes darauf geachtet werden, dass der pH-Wert des Produktes geeignet ist und keine Enzyme enthalten sind, damit der Teppich keine Schäden nimmt.
- Ungeeignet zur Fleckentfernung sind alkalische Seifen, Waschmittel, Rasierschaum, Glasreiniger oder Geschirrspülmittel, da diese aus dem Teppich oder Teppichboden nicht vollständig wieder ausgespült werden können. Die Reste der Mittel bleiben im Teppich als klebrige Masse zurück und bewirken eine schnellere und stärkere Wiederverschmutzung.
- Eine jährliche bis zweijährliche gründlichere Zwischenreinigung entfernt sichtbaren Schmutz von der Oberfläche und vermindert Laufstraßen etwas. Da es sich bei den Laufstraßen nicht nur um eine Ansammlung von Schmutz handelt, sondern auch um einen stärkeren mechanischen Verschleiß, können diese Laufstraßen nicht komplett entfernt werden.
- Eine altbewährte und immer noch erfolgreiche Reinigungsmethode ist die Schneereinigung. Bei dieser traditionellen Reinigung handelt es sich um eine ideale, nachhaltige, aber relativ aufwändige Methode. Der Teppich sollte zunächst abgesaugt, dann in aufgerolltem Zustand, zur Anpassung an die Außentemperatur, für einige Stunden nach draußen gestellt werden. Auf einem warmen Teppich würde zu viel Schnee schmelzen und er würde zu nass. Dann den Teppich mit der Florseite durch den Schnee ziehen oder in den Schnee legen und leicht von links ausklopfen. Der Teppich sollte dann im Haus flachliegend trocknen. Statt mit Schnee kann der Teppich auch mit einer stark verdünnten Essig-Essenz Lösung (40 ml Essig Essenz auf 1 Liter destilliertes Wasser) ganzflächig abgerieben werden.
- Eine einfache Methode den Teppich gründlich zu reinigen ist die Verwendung von Teppichreinigungspulver. Dieses Granulat aus Cellulose und Holzspänen, getränkt mit Reinigungsmitteln, wird auf den Teppich gestreut und mit einer Bürste, einem Schrubber oder einer Scheibenmaschine mit rotierenden Bürsten (Leihgerät) in den Teppich eingearbeitet. Das Pulver saugt den Schmutz auf und kann nach einer Stunde wieder abgesaugt werden. Diese Methode eignet sich nicht für hochflorige Veloursböden und Grobschlingenware, da das Pulver aus diesen Teppichen nicht vollständig entfernt werden kann. Auch für Allergiker ist diese Methode nicht anzuraten, da das Pulver die Staubbelastung im Raum für längere Zeit erhöht.
- Eine Reinigung mit Trockenschaum ist für alle Böden geeignet. Der trockene Schaum wird in den Boden eingearbeitet, dabei wird der Schmutz vom Schaum ummantelt und kann nach einigen Stunden abgesaugt werden.
- Die Reinigung mit einem Sprühextraktionsgerät ist gründlicher als eine Schamponierung, hat eine kürzere Trocknungszeit und kann auch bei langflorigen und empfindlichen Teppichen eingesetzt werden. Die Methode ist schonender, weil nicht gebürstet wird. Das Sprühextraktionsgerät (Leihgerät) sprüht die Reinigungslösung unter Druck auf den Boden. Wenige Zentimeter hinter der Sprühdüse liegende Saugdüsen nehmen das Schmutzwasser direkt wieder auf und leiten es in einen Schmutzwassertank. Damit im Teppich verbleibende Reinigungsmittelreste entfernt werden, empfiehlt sich ein zweiter Arbeitsgang nur mit klarem Wasser. Hierfür eignet sich das destillierte Wasser aus dem Kondensationstrockner hervorragend. Bevor der Boden wieder betreten wird, sollte er gründlich trocknen.
Professionelle Teppichreinigung
Bei sehr empfindlichen Teppichen ist eine Zwischenreinigung durch eine Teppichreinigungsfirma empfehlenswert. Viele Firmen bieten hierfür eine Padreinigung an, bei der mit tensidfreien Reinigungsmitteln angefeuchtete Pads aus Mikrofaser über den Teppichboden rotieren. Der Boden ist anschließend sofort wieder begehbar.
Immer wieder sind aber gerade im Bereich Teppich- und Polsterreinigung unseriöse Unternehmen unterwegs, bei denen extrem hohe Kosten für minderwertige Arbeit gezahlt werden müssen. Wer seinen Teppich reinigen lassen möchte, sollte vorab mehrere Angebote bei seriösen Teppichreinigungsfirmen einholen und sich beraten lassen. Auf den Seiten des Deutschen Textilreinigungsverbandes (DTV) finden sich nicht nur Adressen von Mitgliedsunternehmen, sondern auch Hinweise zu Preisen.
Waschbare Teppiche – eine gute Alternative?
Bei waschbaren Teppichen handelt es sich in der Regel um einen Teppich bestehend aus zwei Teilen - einer Teppichmatte und einer Teppichauflage. Durch die Matte ist der Teppich rutschfest und hat eine gute Bodenhaftung. Die Teppichauflage ist flach gearbeitet und passt daher problemlos in eine herkömmliche Waschmaschine. Diese Art von Teppichen ist sicher eine gute Alternative für Haushalte mit Tieren und mit Kleinkindern.
Verfasser:
DHB-Netzwerk Haushalt, Landesverband Hessen e.V.Öffnet sich in einem neuen Fenster
Stand: Oktober 2024