Mann füllt altes Speiseöl aus einer Pfanne in eine durchsichtige Plastikflasche. Im Hintergrund sieht man ein Küchenspülbecken.

Speiseöle richtig entsorgen

Wohin mit dem Öl und Fett, das nach dem Anbraten oder Frittieren übrigbleibt? Werden Reste nicht richtig entsorgt, können sie nicht nur die Umwelt schädigen, sondern auch ernsthafte Spuren an den häuslichen Rohrleitungen hinterlassen.

Ausguss und Toilette sind tabu

Egal ob altes Pflanzenöl oder sonstige nicht mehr zu verarbeitende Fette, beides darf auf keinen Fall über den Ausguss oder die Toilette entsorgt werden. Speiseöle und Fette können in den häuslichen und kommunalen Rohrleitungen zu Ablagerung führen, welche im schlimmsten Fall Verstopfungen verursachen können. Eine professionelle Rohrreinigung kann dann schnell hohe Kosten verursachen.

Nicht sachgemäß entsorgte Ölreste ziehen Ratten und anderes Ungeziefer an. Die entstandenen Ablagerungen dienen den Tieren als reichhaltige Nahrungsquelle und können damit ihre weitere Vermehrung fördern.

Werden große Mengen an Ölen und Fetten über den Ausguss entsorgt, führt dies zu ernsthaften Problemen in der Kläranlage. Durch die falsche Entsorgung entsteht „Blähschlamm“ im Klärbecken, welcher nur mit einem erhöhten Aufwand behandelt werden kann. Durch diesen Mehraufwand steigen in weiterer Folge auch die Betriebskosten der Anlage und werden letztendlich auf die Bürger umgelegt.

Kleine Mengen richtig entsorgen

Beim Anbraten bleiben meist nur kleinere Mengen an Speiseölen oder Fetten zurück. Diese können zum Beispiel ganz einfach mit etwas Küchenpapier aus der Pfanne oder dem Topf gewischt werden und im Anschluss über den Restmüll entsorgt werden. Um Verbrennungen zu vermeiden, sollte das verwendete Kochgeschirr aber zuerst ausreichend abgekühlt sein.

Wohin mit größeren Mengen?

Fallen zum Beispiel nach dem Frittieren größere Mengen an Ölresten an, können diese in eine pfandfreie Kunststoffflasche umgefüllt werden. Diese Flasche sollte danach gut verschlossen werden und dann über den Restmüll entsorgt werden. Diese Art der Entsorgung hat den Vorteil, dass zumindest noch das hohe Energiepotenzial der Öle genutzt werden kann. Zusammen mit den anderen Restmüllbestandteilen landen sie in einer Müllverbrennungsanlage und werden so energetisch verwertet. Wichtig ist die ausreichende Abkühlung des Öls. Wird zu heißes Öl eingefüllt, können Plastikflaschen sehr schnell schmelzen und das austretende Öl zu schweren Verletzungen führen.

Glasbehälter sollten bei der Entsorgung über den Restmüll nicht zum Einsatz kommen. Wenn sich ein nicht mehr verwendbares Öl noch in einer Glasflasche befindet, sollte es vor der Entsorgung umgefüllt und anschließend getrennt voneinander entsorgt werden.

In einigen Gemeinden können Speiseölreste auch über die Biotonne entsorgt werden. Bei Wahl der richtigen Entsorgungsmethode kann deswegen die Abfallsatzung der jeweils zuständigen Kommune helfen. Der eigene Komposthaufen im Garten ist allerdings in keinem Fall der richtige Entsorgungsort, da das Öl im Boden versickert und so ins Grundwasser gelangen kann.

Fallen im Haushalt große Mengen an zu entsorgenden Speiseölen und Fetten an, können diese bei einem Wertstoffhof abgegeben werden. An einigen Orten gibt es eigene Annahmestellen für altes Speiseöl, welche sich um eine sinnvolle Weiterverwendung kümmern. Es ist daher empfehlenswert, einen Blick auf die Website der eigenen Stadt oder der Kommune zu werfen.

Längere Haltbarkeit durch optimale Lagerung

Werden Speiseöle nach dem Kauf falsch gelagert, wirkt sich dies negativ auf ihre Haltbarkeitsdauer aus. Um unnötige Abfälle zu vermeiden, sollten bei der Lagerung folgende Punkte beachtet werden:

  • Speiseöle sollten nach dem Kauf möglichst dunkel gelagert werden. Die dunkle Lagerung schützt sie vor der Sonneneinstrahlung, die das Öl schneller verderben lässt.
  • Neben dem Schutz vor Sonnenlicht ist bei der Lagerung auch die Temperatur entscheidend. Deswegen sollten Speiseöle kühl gelagert werden, zum Beispiel in einer Vorratskammer. Dies ist besonders bei bereits angebrochenen Ölflaschen wichtig.
  • Da kaltgepresste Öle mit vielen ungesättigten Fettsäuren (zum Beispiel Leinöl, Walnussöl oder Kürbiskernöl) besonders schnell ranzig werden, sollten sie nach Anbruch im Kühlschrank aufbewahrt werden.
  • Damit ein Speiseöl nicht zu schnell oxidiert, sollte darauf geachtet werden, dass die Flasche nach der Verwendung immer gut verschlossen wird.
  • Weil Speiseöl in verschlossenen Flaschen deutlich länger haltbar ist, kann es hilfreich sein, nicht zu viele Ölflaschen gleichzeitig anzubrechen.

Verdorbene Speiseöle erkennen

Wie andere Lebensmittel kann auch Speiseöl schlecht werden und sollte dann natürlich auch nicht mehr verzehrt werden. Nicht mehr genießbares Öl lässt sich durch eine trübe Farbe und durch einen muffigen oder säuerlichen Geruch erkennen. Wenn trotz eines unauffälligen Geruchs dennoch Bedenken bestehen, kann das Öl pur gekostet werden. Besteht ein Öl eine dieser Sinnesproben nicht, sollte es nicht mehr zur Zubereitung von Speisen verwendet und wie oben beschrieben entsorgt werden.

Damit der Geruchstest bei der Beurteilung eines Speiseöls wirklich hilfreich sein kann, ist es wichtig, den Hals der Flasche immer sauber zu halten. Bleiben nach der Verwendung Öltropfen am Flaschenhals zurück, können diese schnell ranzig werden und einen muffigen Geruch verursachen. Dadurch kann der Eindruck entstehen, das gesamte Öl sei bereits verdorben.

Werden kaltgepresste Öle im Kühlschrank gelagert, können sich kleine Flocken oder Schlieren bilden. Dieser Prozess ist allerdings undenklich und stellt keine Qualitätsminderung dar. Sofern das Öl wie gewohnt riecht und schmeckt, kann es trotzdem bedenkenlos verwendet werden.

Verfasser:DHB-Netzwerk Haushalt, Landesverband Hessen e.V.Öffnet sich in einem neuen Fenster

Stand: Februar 2024