Drei Kinder, zwei Jungen und ein Mädchen, mit Partyhüten und Partytröten im Mund stehen neben einander.

So gelingt ein nachhaltiger Kindergeburtstag

Bunte Luftballons, Pappteller, Geschenkpapier und Plastikspielzeug: Bei einem Kindergeburtstag können schnell große Mengen an Müll anfallen. Doch es geht auch anders. Schon ein paar kleine Veränderungen können dafür sorgen, dass die nächste Feier umweltfreundlich und trotzdem unvergesslich wird.

Nachhaltig dekorieren

Luftballons gehören zwar zu den Deko-Klassikern, nachhaltig sind sie aber leider nicht. Lässt man sie am Ende der Feier einfach in den Himmel steigen, können sie sogar zu einer echten Gefahr werden. Die Reste der Ballons können von Tieren mit Nahrung verwechselt und gefressen werden. An den Ballonschnüren können sich Tiere außerdem strangulieren. Trotzdem muss bei einem nachhaltigen Kindergeburtstag nicht auf Dekorationen verzichtet werden. Statt Ballons können die Kinder zum Beispiel Drachen oder Seifenblasen in den Himmel steigen lassen. Wollen die Kinder dagegen mit Luftballons spielen, können diese auch durch weiche Stoffbälle ersetzt werden.

Auch wiederverwendbare Dekorationen wie Girlanden aus Stoff oder anderen Naturmaterialien können eine gute Alternative sein, um Müll zu vermeiden. Aus Zweigen und Blüten lassen sich tolle Verzierungen basteln: Dabei sollte darauf geachtet werden, dass ausschließlich ungiftige Pflanzen verwendet werden.

Bei Konfetti sollte ein Blick auf die verwendeten Materialen geworfen werden. Plastik-Konfetti ist nur schwer biologisch abbaubar und kann dadurch die Umwelt belasten. Nachhaltiger sind stattdessen frische oder getrocknete Blütenblätter oder selbst gestanztes Konfetti aus Recyclingpapier. Zudem gibt es im Handel mittlerweile auch kompostierbares Konfetti, welches teilweise sogar mit bienenfreundlichen Blumensamen gefüllt ist.

Recycelte Geschenkverpackungen

Buntes Geschenkpapier sieht hübsch aus, hat bei einem Kindergeburtstag aber nur eine sehr kurze Lebensdauer. Nachhaltiger ist es dagegen, die Geschenke in alte Poster oder Zeitungspapier einzuwickeln. Letzteres kann sogar noch mit Buntstiften bemalt werden.

Verzicht auf Einweg-Geschirr

Die Benutzung von Einweg-Geschirr kann zwar durchaus verlockend sein, verursacht aber gleichzeitig viel vermeidbaren Müll. Umweltfreundlicher ist es, wenn bei der Feier normales Geschirr verwendet wird. Insbesondere bei Geburtstagen mit kleineren Kindern empfehlen sich wiederverwendbare Teller und Becher aus Metall oder Kunststoff, da diese im Gegensatz zu Keramik oder Glas nicht zerbrechlich sind.

Wer noch einen Schritt weitergehen möchte, kann außerdem Papierservietten durch Stoffservietten ersetzen. Diese erfüllen nicht nur den gleichen Zweck, sondern können nach der Benutzung gewaschen und anschließend wiederverwendet werden.

Wiederverwendbare Trinkhalme

Den meisten Kindern bereitet es einen großen Spaß ihre Getränke aus Strohhalmen zu trinken. Dafür können beispielsweise Trinkhalme aus Edelstahl oder Silikon nach der Benutzung einfach ausgespült werden.

Eine preiswerte Alternative können außerdem dicke Makkaroni-Nudeln sein. Diese können in den meisten Supermärkten erworben werden und eignen sich für kalte Getränke. Bei warmen Getränken wie Tee oder Kakao sollten sie aber besser nicht eingesetzt werden, da die Nudeln in warmen Flüssigkeiten deutlich schneller aufquellen und dadurch unbrauchbar werden.

Selbst kochen statt Fast Food

Viele beliebte Kindergerichte lassen sich mit geringem Aufwand selbst zubereiten. Das spart nicht nur Verpackungsmüll, sondern kann auch noch um einiges günstiger sein. Sind die Kinder schon etwas älter, können sie aktiv bei der Zubereitung helfen. So wird aus dem Kochen ganz einfach ein weiterer spaßiger Programmpunkt. Besonders gut eignet sich hierfür unter anderem Pizza, wobei die Kinder den Teig selbst ausrollen und anschließend nach ihren eigenen Wünschen belegen können.

Damit zum Ende der Geburtstagesfeier nicht Berge an Essensresten übrig bleiben, empfiehlt es sich, die Mengen genau an die Anzahl der Gäste anzupassen. Dennoch kommt es in der Praxis eher selten vor, dass vom Kuchen bis zur Hauptmahlzeit alles komplett verzehrt wird. Umso wichtiger ist es, dass die anfallenden Reste sofort abgedeckt und gekühlt werden. So können sie auch am nächsten Tag noch gegessen werden und es landen keine Lebensmittel in der Mülltonne.

Plastikfrei spielen und naschen

Es muss nicht unbedingt Luftballontanz oder Mumien wickeln sein. Es gibt viele lustige Geburtstagspiele und Aktionen, die ohne zusätzlichen Müll auskommen. Klassiker wie Stopptanz, Stille Post oder Topfschlagen machen viel Spaß und sind für die Wohnung geeignet. Je nach Wetterlage kann der Geburtstag aber auch nach draußen verlegt werden. Bei einer spannenden Natur-Rallye können die Kinder so gleichzeitig noch ganz viel Neues entdecken und lernen. Mit dabei gefundenen Naturmaterialien wie Ästen oder Steinen können im Anschluss noch Traumfänger, Kränze oder Ähnliches gebastelt werden.

Überdies lässt sich auch bei den Snacks einiges an Verpackungsmüll einsparen. Das muss nicht bedeuten, dass komplett auf jegliche Süßigkeiten verzichtet wird. Es kann schon hilfreich sein, die Menge an verpackten Süßigkeiten zu begrenzen und stattdessen saisonales Obst, Gemüsesticks mit Dip oder selbstgebackene Muffins anzubieten. Damit die Vorbereitungen aber nicht in Stress ausarten, können Familienmitglieder oder Freunde gebeten werden, zusätzlich selbst gemachte Snacks oder Kuchen mitzubringen.

Sinnvolle Gastgeschenke

Kleine Tütchen mit Gastgeschenken gehören auf Kindergeburtstagen mittlerweile einfach dazu. Häufig landen in diesen Tütchen dann einzeln verpackte Süßigkeiten oder Plastikspielzeug. Letzteres ist meist nach ein paar Tagen wieder uninteressant und wandert somit in den Müll. Am besten macht man sich bereits im Voraus Gedanken über sinnvolle Gastgeschenke , welche bestenfalls auch noch ohne Plastik auskommen. Insbesondere selbstgebastelte Kleinigkeiten eignen sich hierfür hervorragend. Wie wäre es zum Beispiel mit einem Armband, bunt bemalten Steinen, kleinen Salzteig-Figuren oder einem Mini-Blumentopf mit eingepflanzten Blumensamen? Doch auch ganz ohne zusätzliche Bastelarbeit lassen sich die Geschenktütchen nachhaltiger gestalten. Hierbei gilt ebenfalls das „Weniger ist mehr“-Prinzip. Es ist daher sinnvoll ein paar wenige hochwertige Kleinigkeiten aus Naturmaterialen zu verwenden, als eine große Anzahl an günstigen Plastikspielzeugen.

Verfasser: DHB-Netzwerk Haushalt, Landesverband Hessen e.V.Öffnet sich in einem neuen Fenster

Stand: März 2024