Vater und Mutter liegen mit ihren zwei Kindern im Kreis auf einem Parkettboden

Reinigung und Pflege von Parkett, Laminat, PVC und Natursteinböden

Fußböden werden besonders strapaziert: Schmutz, Feuchtigkeit, scharfkantige Gegenstände wie Steinchen oder Schuhabdrücke können je nach Material zu Schäden führen. Wie pflegt man die unterschiedlichen Bodenbeläge am besten?

Parkettboden

Als Parkett wird ein Holzboden mit einer Echtholznutzschicht von über zwei Millimetern Stärke bezeichnet. Unerlässlich für einen Parkettboden ist eine schützende Oberflächenbehandlung. Lange Zeit waren Lackierungen als Versiegelung das Mittel der Wahl. Mittlerweile erfreuen sich aber geölte und gewachste Parkettböden zunehmender Beliebtheit.

Es erleichtert die Reinigung und Pflege, wenn darauf geachtet wird, dass:

  • Fußabtreter vor die Tür gelegt werden, um möglichst wenig Schmutz in Haus oder Wohnung zu tragen.
  • der Parkettboden nicht mit schmutzigen Schuhen betreten wird.
  • Staub, Schmutz, Sand und Steinchen rasch entfernt werden.
  • Der Boden nur barfuß oder mit Hausschuhen benutzt wird.
  • Filzgleiter an Möbeln, Stühlen und Tischen angebracht werden, um Kratzern und Druckstellen vorzubeugen.
  • Pflanzen in wasserdichte Übertöpfe gestellt werden, um den Boden vor Wasser zu schützen.
  • verschüttete Flüssigkeiten sofort aufgewischt werden, damit sie über Fugen nicht in die Oberfläche eindringen können und den Boden aufquellen lassen.
  • auf ein konstant ausgeglichenes Raumklima geachtet wird (optimal ist eine Temperatur zwischen 20 und 22 Grad Celsius und eine relative Luftfeuchtigkeit zwischen 40 bis 55 Prozent).

Bei versiegeltem Parkett sind regelmäßiges Saugen und Moppen die wichtigsten Methoden bei der Reinigung. Wichtig ist, dass der Staubsauger mit holzbodengeeigneten Aufsätzen verwendet wird, damit keine Kratzer und Schrammen im Parkett entstehen.

Der Bezug des Bodenwischers sollte aus Baumwolle oder Viskose bestehen mit kurzen, schonenden Schlingen. Lange Fransenmopps aus Baumwolle sind weniger geeignet, da sie zu viel Feuchtigkeit mitbringen. Der Bezug des Bodenwischers darf nur nebelfeucht verwendet werden, da das Wasser in Fugen oder tiefe Kratzer eindringen und das Holz aufquellen und den Lack absplittern lassen kann.

Fettflecken, Absatzstriche und andere festhaftende Verschmutzungen können mit unverdünntem Neutralreiniger und einem kratzfreien Reinigungspad entfernt werden. Dabei ist darauf zu achten, dass immer in Richtung der Holzfaser gerieben wird. Anschließend den gereinigten Bereich mit klarem Wasser nachreinigen und trockenreiben.

Geölte und gewachste Parkettböden werden immer beliebter, da die Optik durch Öle und Wachse sehr natürlich bleibt, das Raumklima verbessert ist und die elektrostatische Aufladung vermindert wird. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass Flecken, Kratzer oder auch tiefere Kerben einfach repariert werden können, weil man sie selbst gut abschleifen kann.

Bei der Auswahl der Pflegeprodukte empfiehlt es sich, eine sorgfältige Abstimmung zwischen Holzart und Öl/Wachs vorzunehmen. Wachs kann aufpoliert werden und ist pflegeleicht, aber nur, wenn es optimal aushärtet und nicht zu dick aufgetragen wird. Ein schlecht geeignetes oder zu reichlich aufgetragenes Wachs macht den Boden schmutzanfälliger.

Öl bietet bei breiten Fugen mehr Schutz, weil es tiefer eindringt. Ein geölter Boden muss weniger poliert werden, er wirkt samtig bis matt glänzend.

Rasch aushärtende Hartwachsöle (2-Komponentenöle) werden inzwischen bevorzugt. Sie können einen mit einer Versiegelung vergleichbaren Schutz aufbauen.

Bei der Reinigung von geölten oder gewachsten Parkettböden sind regelmäßiges Saugen und Moppen die geeigneten Mittel. Die Böden sollten so selten wie möglich mit Wasser gereinigt werden und auf keinen Fall mit alkalischen Reinigern, wie Allzweckreiniger. Alkalische Reinigungsmittel entfernen zu viel Pflegemittel vom Boden. Flecken, Wasserschäden und andere Beschädigungen können mit extrafeiner Stahlwolle oder grünen Schleifpads entfernt und dann punktuell neu gewachst oder geölt werden.

Laminatboden

Laminate bestehen aus verdichteten Holzfaserplatten auf denen ein Dekorpapier liegt. Darüber liegt eine Melaminharzschicht, die das Ganze schützt. Diese Deckschicht ist außerordentlich stabil und braucht deshalb keine zusätzliche Versiegelung.

  • Laminatböden sollten regelmäßig mit dem Staubsauger oder trockenen Wischmopp vom Staub befreit werden.
  • Dringt beim Laminat Feuchtigkeit in die Fugen, quillt der Boden auf und es bilden sich Dellen. Deshalb empfiehlt es sich, nur nebelfeucht zu wischen. Je besser das Bodentuch ausgewrungen ist, desto weniger Streifen bilden sich beim Wischen. Nachwischen mit einem trockenen Bodentuch oder Wischmopp bringt das beste Ergebnis. Ist der Boden stärker verschmutzt, kann etwas Neutral- oder Alkoholreiniger ins Wischwasser gegeben werden.
  • Auf seifenhaltige Reiniger sollte verzichtet werden, da diese Schichten aus Kalkseifen aufbauen können und das Wischergebnis nicht zufriedenstellend wird.
  • Flecken können mit Spiritus oder einem Schmutzradierer entfern werden.
  • Bei Laminatböden sollten keine Wachse oder Poliermittel verwendet werden, da diese auf der Kunstharzoberfläche liegen bleiben und Schlieren und Laufstraßen bilden.

PVC und Vinylboden

Vinylböden nennt man diejenigen Bodenbeläge, deren Basismaterial aus dem Kunststoff PVC (Polyvinylchlorid) besteht. Vinylböden zeichnen sich vor allem dadurch aus, dass sie pflegeleicht, preiswert und robust sind. Es gibt verschiedene Arten von Vinylböden, welche unterschiedlich angewendet werden können. Dadurch lässt sich der Vinylboden in fast jedem Raum verlegen. Es gibt sogar feuchtigkeitsbeständige Modelle, wodurch Vinyl in einem Feuchtraum, zum Beispiel im Badezimmer, eingesetzt werden kann. Vinylböden sind leicht zu reinigen und zu pflegen und sehr strapazierfähig.

Auch bei diesen Bodenbelägen gelten die gleichen Reinigungsregeln wie beim Parkett und Laminat. Zur feuchten Reinigung kann eine Neutralreinigerlösung verwendet werden. Bei verklebtem Vinylbodenbelag darf der Boden mäßig nass gewischt werden; auch hier bringt ein zweistufiges Wischverfahren (zuerst nass mit Reinigungslösung, danach nebelfeucht mit klarem Wasser) die besten Ergebnisse. Flecken lassen sich auf Vinylböden am besten mit Natron und einem weichen Tuch entfernen. Dazu das Natron mit wenig Wasser zu einer pastösen Masse vermischen und mit dem Tuch auf den Fleck auftragen, einwirken lassen und anschließend mit klarem Wasser nachwischen. Bei Stifte- oder Tintenflecken hilft ein Reinigungsalkohol. Wichtig ist, dass kein kratzender Schwamm oder ein Reinigungsmittel mit Polierkörpern verwendet wird.

Natursteinböden und Feinsteinzeug

Böden aus Feinsteinzeug werden zwar gerne als besonders pflegeleicht angepriesen, sind das aber nur bei konsequent richtiger Reinigung und Pflege von Anfang an. Feinsteinzeug besteht aus besonders fein gemahlenen Tonen und nach dem Brennen entsteht eine harte, dichte und wasserundurchlässige Platte.

  • Es empfiehlt sich, beim Kauf eine Pflegeanleitung des Herstellers für die speziellen Fliesen zu verlangen.
  • Nach dem Verlegen muss darauf geachtet werden, dass die Zementschleier sorgfältig und vollständig entfernt werden. Einige Hersteller bringen im Werk eine Wachs-Silikonschicht auf, die nach dem Verlegen als grauer Schleier erscheint. Auch dieser Transport- und Verarbeitungsschutz muss sorgfältig entfernt werden.
  • Glanz-, seifen-, öl- oder wachshaltige Reiniger und Pflegemittel dürfen nicht verwendet werden, da sie Streifen und Schlieren auf den Fliesen hinterlassen.
  • Im Privathaushalt ist es normalerweise ausreichend, wenn das Feinsteinzeug nach dem Absaugen beziehungsweise Moppen mit einem groben Mikrofasermopp nur mit Wasser gut feucht bis nass gewischt wird. Hierfür ist das Wasser des Kondenstrockners ideal, weil es keine Kalkrückstände enthält.
  • Bei großen Flächen löhnt sich die Anschaffung eines Igel- oder Schrubbmopps mit einer Kombination aus feinen und grob scheuernden Mikrofasern.
  • Das Wischwasser sollte oft gewechselt werden, damit kein Schmutz aus dem Wischwasser in den Poren eingelagert werden kann.
  • Poliertes Feinsteinzeug wird am schönsten, wenn es trocken nachgewischt wird.
  • Ein spezielles Reinigungsmittel für Feinsteinzeug ist nicht erforderlich, ein Glas- oder Alkoholreiniger, sehr gering dosiert, leistet gute Dienste.


Verfasser:DHB-Netzwerk Haushalt, Landesverband Hessen e.V.Öffnet sich in einem neuen Fenster
Stand: Juli 2024