EIne Person putzt schwarze Glattledersteifel mit einem fusselfreien Tuch.

Nässe, Matsch und Salzränder: Wie werden Schuhe einfach wieder sauber?

In der kalten Jahreszeit werden unsere Schuhe stark in Mitleidenschaft gezogen. Deswegen ist es gerade dann besonders wichtig, ihnen eine Extraportion Pflege zukommen zu lassen. So erscheinen sie nicht nur in neuem Glanz, sondern halten auch noch deutlich länger.

Schuhe richtig putzen und pflegen

Braucht es eine spezielle Bürste und besondere Pflegeprodukte oder genügt vielleicht sogar ein simpler Lappen mit etwas warmem Wasser? Bei der Wahl der richtigen Reinigungsmethode für das eigene Schuhwerk ist nicht nur die Art der Verschmutzung, sondern vor allem das Material entscheidend.

Lederschuhe 

Schuhe aus Glattleder sollten mit einer weichen Bürste oder einem fusselfreien Tuch gründlich von Schmutz befreit werden. Danach kann zur Pflege dünn Schuhcreme oder Wachspaste aufgetragen werden.

Schuhe aus Rauleder vertragen dagegen keine Schuhcreme. Vor der eigentlichen Pflege sollten aber auch sie zunächst gereinigt werden. Hierfür eigenen sich spezielle Raulederbürsten mit Borsten aus Messing oder Gummi. Mithilfe dieser Bürsten lassen sich Verschmutzungen in der Regel gut entfernen. Im Anschluss können die Schuhe noch mit für Rauleder geeigneten Pflegeprodukten wie Lederspray behandelt werden.

Schuhwerk aus Lackleder ist besonders anfällig für Kratzer und sollte daher besser nicht mit Bürsten gereinigt werden. Um das empfindliche Material zu schonen, sollte die Reinigung mit einem weichen Tuch erfolgen. Für die weitere Pflege können dann spezielle Lacklederöle und -lotionen verwendet werden.

Sneaker und Turnschuhe

Auch Sneaker und Turnschuhe müssen in den nasskalten Monaten einiges aushalten. Um sie von groben Verschmutzungen wie getrocknetem Matsch zu befreien, können weiche Schuhbürsten und feuchte Lappen eingesetzt werden. Wer keine geeignete Schuhbürste zur Hand hat, kann zum Beispiel auch einfach eine Zahnbürste zur Reinigung verwenden. Als Reinigungsmittel bei hartnäckigen Flecken kann etwas mildes Spülmittel mit warmem Wasser gemischt werden. Mit diesem Gemisch können die Flecken anschließend abgewaschen werden.

Oft können dreckige Sneaker und Turnschuhe in der Waschmaschine gereinigt werden. Hierfür sollte ein sanftes Programm mit niedrigen Temperaturen und geringer Schleuderzahl gewählt werden. Manche Waschmaschinen haben mittlerweile sogar spezielle Programme für die Reinigung von Schuhen. Falls die eigene Waschmaschine jedoch nicht über ein solches Programm verfügt, kann zum Beispiel das Feinwaschprogramm eingestellt werden. Um böse Überraschungen nach dem Waschen zu vermeiden, sollte man sich aber am besten schon beim Kauf der Schuhe informieren, ob diese wirklich in der Waschmaschine gereinigt werden dürfen.

Schuhe trocknen: Heizung oder Zeitungspapier?

Egal ob Turn- oder Lederschuhe: Im Herbst und Winter werden Schuhe häufig nass. Um die durchnässten Schuhe möglichst schnell wieder zu trocknen, werden diese dann gerne einfach auf die warme Heizung oder vor den Kamin gestellt. Doch was sich erstmal nach einer durchaus praktischen Lösung anhört, ist leider keine gute Idee. Insbesondere Leder trocknet durch die Wärme rasch aus und wird dabei im schlimmsten Fall brüchig.

Turnschuhe aus Stoff sind gegenüber Wärme zwar meist etwas weniger empfindlich, aber auch sie sollten besser nicht auf der Heizung getrocknet werden. Denn bei ihnen kann es ebenfalls passieren, dass die verwendeten Kunststoffe und der Kleber nachhaltig Schaden nehmen.

Statt das durchnässte Schuhwerk auf die Heizung zu stellen, sollte es mit Zeitungspapier ausgestopft und anschließend bei Zimmertemperatur getrocknet werden. Das Papier sollte dabei regelmäßig gewechselt werden, bis die Schuhe vollständig getrocknet sind.

Salzränder einfach entfernen

Nicht nur Regen und Schnee kann Schuhwerk im Winter zusetzen. Gerade Streusalz hinterlässt unschöne Salzränder, welche am besten zeitnah behandelt werden sollten. Dies funktioniert zum Beispiel mithilfe etwas warmen Wassers und einem weichen Tuch. Hiermit können die Flecken einfach mit kreisenden Bewegungen entfernt werden. Im Anschluss an die Reinigung können die Schuhe wie bereits oben beschrieben mit etwas Zeitungspapier getrocknet werden.

Bei besonders hartnäckigen Salzrändern kann es helfen, sie mit etwas Zitronensaft oder stark verdünnter Essigessenz einzureiben. Da die Säure aber auch die Farbe der Schuhe angreifen kann, sollte vorher an einer unauffälligen Stelle unbedingt getestet werden, ob das Material des Schuhs diese Behandlung wirklich verträgt.

Sicher Imprägnieren

Damit Schuhe widerstandsfähiger gegenüber Regen, Matsch und Schnee sind, können sie mithilfe eines Imprägniermittels behandelt werden. Dies sogt bei richtiger Anwendung dafür, dass Feuchtigkeit und Schmutz schlechter in das Material eindringen können. Doch leider gibt es hierbei auch einen Haken: Einige der im Handel erhältlichen Imprägniersprays enthalten umweltschädliche Stoffe. Hierzu gehören beispielsweise Per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen, kurz PFAS genannt. Gelangen sie in die Umwelt können sie dort nicht vollständig abgebaut werden, sondern reichern sich in Böden, Wasser und sogar Pflanzen und Tieren an. Beim Kauf von Imprägniersprays sollte daher auf Produkte zurückgegriffen werden, welche frei von derartigen Substanzen sind. Entsprechende Produkte werden unter anderem mit der Aufschrift „frei von PFAS“, „frei von PFC“ oder „frei von Fluorcarbonen" gekennzeichnet.

Aber auch Produkte ohne PFAS sind leider nicht automatisch unbedenklich. Neben diesen Stoffen gibt es nämlich noch eine Vielzahl anderer Substanzen, welche sich bei unsachgemäßem Gebrauch negativ auf die Umwelt und die Gesundheit auswirken können. So sollte etwa die Anwendung von Imprägniermittel aus Spraydosen immer im Freien erfolgen, da das Einatmen der beim Sprühen erzeugten Aerosole zu Lungenschäden führen kann. Für eine sichere Anwendung sollten auch immer die Angaben der Hersteller beachtet werden.

Vor dem Imprägnieren sollte das Schuhwerk von Schmutz befreit werden. Außerdem ist es sinnvoll, anstatt einer dicken Schicht lieber zwei bis drei dünne Schichten aufzusprühen. Zwischen den einzelnen Schichten sollte der Schuh allerdings genug Zeit zum Trocknen bekommen.

Wie oft ein Schuh imprägniert werden sollte, ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Wird ein Schuh zum Beispiel selten und ausschließlich bei schönem Wetter getragen, muss dieser auch deutlich seltener imprägniert werden, als ein Schuh, der täglich Nässe trotzen muss. Um sicher zu gehen, dass eine erneute Imprägnierung wirklich notwendig ist, kann der folgende Test herangezogen werden: Einfach einen Tropfen Wasser auf den Schuh geben. Dringt der Wassertropfen in das Material ein, ist es Zeit für eine neue Imprägnierung. Bleibt der Tropfen dagegen an der Oberfläche, ohne dabei seine Form zu verändern, besteht nach wie vor ein ausreichender Schutz.

Verfasser:DHB-Netzwerk Haushalt, Landesverband Hessen e.V.Öffnet sich in einem neuen Fenster

Stand: Dezember 2024