Messer schärfen: Welche Möglichkeiten gibt es?
Mit einem stumpfen Messer machen Schneidarbeiten in der Küche nicht nur weniger Spaß, sondern können sogar gefährlicher sein. Beim Schneiden mit einem stumpfen Messer muss in der Regel nämlich deutlich mehr Kraft aufgewendet werden. Dadurch kann das Messer leider auch schneller abrutschen, was wiederum die Verletzungsgefahr erhöht.
Um ein stumpfes Messer wieder scharf zu bekommen, gibt es aber zum Glück verschiedene Möglichkeiten:
Wetzstahl
Die Klinge normaler europäischer Küchenmesser kann zum Beispiel mit einem Wetzstahl wieder geschärft werden. Hierfür sollte das Messer zunächst mit der dominanten Hand festgehalten werden. Der Wetzstahl kann dann in die andere Hand genommen werden. Nun sollte die Klinge im Winkel von etwa 20 Grad und leichtem Druck vom Klingenansatz bis zur Spitze über den gesamten Wetzstahl hinweggezogen werden. Ist dabei ein sanftes, körniges Geräusch zu hören, wurde der richtige Winkel getroffen. Je nach Dicke der Klinge ist das Messer nach fünf bis acht Zügen wieder scharf. Bei dünnen Klingen können auch schon zwei Züge ausreichend sein. Die korrekte Durchführung dieser Methode erfordert etwas Übung, sorgt dafür aber für gute Ergebnisse.
Wichtig für das Gelingen dieser Methode ist allerdings, dass die Härte des Wetzstahls höher ist als die des Messers und der Wetzstahl länger als die Klinge ist. Ersteres spielt zum Beispiel bei Messern mit besonders harten Klingen, wie zum Beispiel japanischen Messern, eine entscheidende Rolle. Um sie zu schärfen, reichen klassische Wetzstähle häufig nicht aus. Stattdessen sollte auf Schärfstäbe aus Keramik oder Schärfstäbe mit speziellen Beschichtungen zurückgegriffen werden.
Wasserstein
Wenn das Schärfen mit dem Wetzstahl nicht mehr genügt, kann es notwendig sein den Grundschliff des Messers zu erneuern. Dies kann zum Beispiel mit Hilfe eines Wassersteins erfolgen. Diese Steine verfügen normalerweise über eine feine und eine grobe Seite. Beim Schleifen wird die Klinge dabei zuerst auf der groben Seite bearbeitet. Die feine Seite hilft anschließend dabei den Schliff nochmal zu verfeinern.
Bevor mit dem Schleifen begonnen werden kann, muss der Schleifstein zunächst einige Zeit in Wasser eingelegt werden, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen. Das ist wichtig, da das Wasser später ähnlich wie ein Schmiermittel auf dem Stein wirken soll.
Ebenso wie der Umgang mit dem Wetzstahl wird auch für das Schleifen mit einem Wasserstein etwas Übung benötigt. Insbesondere das Einhalten des korrekten Schleifwinkels kann zu Beginn Schwierigkeiten bereiten. In diesem Punk können allerdings Schleifhilfen Abhilfe verschaffen. Das sind kleine Keile, welche beim Schleifen den passenden Winkel vorgeben.
Da es verschiedene Varianten von Wassersteinen mit unterschiedlichen Körnungen gibt, sollte man sich am besten direkt beim Kauf des Messers informieren, mit welchem Stein das Messer bei Bedarf geschliffen werden sollte. Bei dieser Beratung kann man sich überdies gleich die richtige Schleiftechnik zeigen lassen.
Richtige Benutzung und Lagerung: So bleiben Messer länger scharf
Damit Küchenmesser nach dem Schärfen nicht sofort wieder stumpf werden, sollten bei der Benutzung, Reinigung und anschließenden Lagerung einige Punkte beachtet werden:
Messer nicht in der Spülmaschine reinigen
Nach der Benutzung sollten Küchenmesser am besten rasch wieder gereinigt werden. Das gilt insbesondere dann, wenn zuvor säurehaltige Lebensmittel wie Zitrusfrüchte oder Tomaten geschnitten wurden. Die Spülmaschine ist aber nicht der richtige Ort hierfür. Die scharfen Reinigungsmittel und die Hitze können die empfindlichen Klingen schnell angreifen und gleichzeitig abstumpfen lassen.
Besser ist es, Küchenmesser von Hand abzuspülen. Hierbei können ein mildes Spülmittel und ein weicher Schwamm oder Spültuch zu Hilfe genommen werden. Nach dem Spülen sollten die Messer außerdem umgehend abgetrocknet werden.
Geeignete Schneidunterlagen verwenden
Das Schneiden auf zu harten Unterlagen kann dazu führen, dass Messer deutlich schneller stumpf werden. Hierzu gehören unter anderem Schneidunterlagen aus Materialien wie Glas, Granit, Marmor, Metall oder Keramik. Um die Klingen möglichst lange scharf zu halten, sollte besser auf weichere Schneidbretter aus Holz oder Kunststoff zurückgegriffen werden.
Geschnittene Lebensmittel nicht mit dem Messer vom Brett schaben
Auch wenn ist praktisch ist, sollten die frisch geschnittenen Lebensmittel nicht mit der Klinge vom Schneidbrett geschabt werden. Um die Klinge zu schonen ist es besser, das Messer einfach umzudrehen und zum Schaben die stumpfe Seite zu verwenden. Das funktioniert ebenso schnell und schont gleichzeitig die Klinge.
Sicher aufbewahren
Küchenmesser sollten nicht lose in einer Schublade aufbewahrt werden, da die Klingen hierbei beschädigt werden können. Die Lagerung in der Schublade kann außerdem nicht nur dem Messer schaden, sondern auch noch das Risiko für Verletzungen erhöhen. Stattdessen sollten die Messer in einem Messerblock oder an einer Magnetleiste an der Wand gelagert werden. Das sorgt nicht nur für mehr Sicherheit, sondern verhindert auch, dass die Klingen der Messer ständig aneinanderschlagen und dabei Schaden nehmen.
Keine zu harten Lebensmittel schneiden
Die Klinge normaler Küchenmesser ist nicht dafür geeignet besonders harte Lebensmittel wie zum Beispiel Fleisch mit Knochen zu schneiden. Um Knochen zu durchtrennen kann man beispielsweise auf Hackmesser und-beile oder Geflügelscheren zurückgreifen. .
Verfasser: DHB-Netzwerk Haushalt, Landesverband Hessen e.V.Öffnet sich in einem neuen Fenster
Stand: Dezember 2024