Eine Person mit Putzschürze, Putzhandschuhen, Sprühflasche und Lappen in den Händen zeigt einen Daumen hoch.

Hautschutz bei der Hausarbeit

Die einen schwören auf gute Handschuhe beim Putzen, die anderen fühlen sich damit unwohl. Worauf sollte man achten und welche Schutzhandschuhe gibt es?

Die wichtigsten Werkzeuge unseres Körpers -  und besonders auch bei der Hausarbeit – sind unsere Hände. Die Haut der Hände wird aber durch häufiges Händewaschen, durch langen Kontakt mit Wasser und Reinigungsmitteln und durch das Tragen von wasserdichten Handschuhen strapaziert. Dadurch wird ihre Barriere- Funktion stark gestört und es kann zu rissiger, geröteter Haut und im schlimmsten Fall zu Ekzemen und Kontaktallergien führen. Oberste Priorität hat also der Schutz der Haut.

Welche Schutzhandschuhe gibt es?

 Schutzhandschuhe werden aus verschiedenen Materialien hergestellt, je nach dem beabsichtigten Verwendungszweck und den erforderlichen Schutzmaßnahmen.

  • Nitril

Nitril-Handschuhe sind bekannt für ihre Beständigkeit gegen Chemikalien, Öle und Fette. Sie sind häufig in medizinischen Einrichtungen, in der Lebensmittelverarbeitung und in der Industrie im Einsatz.

  • Latex

Latex-Handschuhe bieten eine gute Elastizität, Passform und Tastsensibilität. Sie werden häufig in medizinischen und labortechnischen Umgebungen verwendet. Allerdings reagieren manche Menschen auf Latex allergisch, deshalb werden inzwischen bei der Produktion die Enzyme aus dem Naturlatex ausgewaschen.

  • Vinyl

Vinyl-Handschuhe sind kostengünstig und werden häufig in Umgebungen eingesetzt, in denen eine geringe Schutzwirkung erforderlich ist, beispielsweise im Umgang mit leichten Reinigungsmitteln.

  • Kautschuk

Kautschuk-Handschuhe sind widerstandsfähig gegenüber vielen Chemikalien und können in industriellen Umgebungen, in denen mit aggressiven Substanzen gearbeitet wird, verwendet werden.

  • Neopren

Neopren-Handschuhe sind beständig gegen Chemikalien, Öle und Fette sowie gegen Abrieb. Sie finden Anwendung in verschiedenen Industriezweigen wie Chemie, Reinigung oder Wartung.

  • Leder

Leder-Handschuhe bieten einen hohen Schutz vor mechanischen Risiken, wie Schnittverletzungen, Abrieb und Stichen. Sie werden überwiegend in der Schwerindustrie, bei Arbeiten im Garten- und Landschaftsbau und in anderen rauen Umgebungen eingesetzt.

  • Kevlar

Handschuhe aus Kevlar schützen gegen Schnitte, Abrieb, Risse oder Stiche, was beispielsweise eine Gefahrenlage beim Arbeiten mit Holz oder Metall darstellt. Diese Schutzhandschuhe werden oft von Einsatzkräften der Feuerwehr, bei der Glasverarbeitung und in der Metallverarbeitung getragen.

  • Polyethylen

Einweg-Handschuhe aus Polyethylen werden häufig in der Lebensmittelverarbeitung, Reinigung und in der medizinischen Industrie eingesetzt.

  • Baumwolle

Handschuhe aus Baumwolle oder Baumwollmischung werden überwiegend als Innenhandschuhe verwendet, um den Tragekomfort bei längerem Gebrauch zu verbessern.

Für die Hausarbeit am besten geeignet sind ungepuderte Latexhandschuhe. Sie sind auch am nachhaltigsten, da mehrfach verwendbar. Auch latexfreie Handschuhe aus PVC oder Nitrilkautschuk sollten ungepudert sein. Puder wirkt austrocknend, bildet Krümel und erzeugt in Verbindung mit Schweiß einen veränderten Haut-pH-Wert.

Bei allen Handschuharten gilt: Die Hände müssen vor dem Anziehen sauber und trocken sein. Bei besonders empfindlicher Haut oder bei Handschuhen ohne Innenbeschichtung empfiehlt es sich, feine Baumwollhandschuhe darunter zu ziehen.

Die Schutzhandschuhe sollten nur so lange wie nötig getragen werden, da sich darin Feuchtigkeit und Wärme bilden können und die Haut dadurch aufquellen kann. Ein Wechsel der Handschuhe sollte spätestens dann erfolgen, wenn diese innen feucht geworden sind.

Nach dem Tragen die Handschuhe auf links ziehen und gut trocknen lassen.

Tipp: Die Manschetten der Handschuhe immer nach außen umstülpen, damit nichts auf die Unterarme tropft.

Vorbeugender Hautschutz durch Hautschutzcreme

Hautschutzcremes dienen der Vorbeugung, denn es handelt sich hierbei nicht um Hautpflegecremes, sondern um stark wasserabweisende Salben, die auf der Haut einen Schutzfilm bilden und so die Hände vor Wasser, Schmutz und vielen Chemikalien schützen. Gerbstoffhaltige Schutzcremes haben sich besonders bewährt, denn sie verzögern das Aufquellen der Haut und vermindern durch ihre adstringierende Wirkung das unangenehme Schwitzen unter den Haushaltshandschuhen.

Wichtig ist es, vor dem Auftragen der Schutzcreme, den Schmuck abzulegen. Unter Ringen und Armbändern staut sich die Feuchtigkeit und es sammeln sich Keime, Chemikalien und Seifenreste an. Außerdem kann die Schutzcreme nicht gleichmäßig aufgetragen werden.

Eine preiswerte Alternative ist weiße Vaseline. Diese Paste hat allerdings den Nachteil, dass sie nicht in die Haut einzieht und man daher mit den Händen eher Schmierspuren hinterlässt.

Handpflege

Für die regenerierende Pflege der Hände nach der Hausarbeit eignet sich eine gehaltvolle Handcreme. Ist die Creme sehr fetthaltig, kann das als unangenehm empfunden werden. Eine gute Handcreme enthält deshalb meistens weniger Fett und mehr Feuchthaltemittel wie Glycerin. Diese Pflege der beanspruchten Haut nach der Hausarbeit sollte auf keinen Fall vernachlässigt werden, da trockene Hände nicht nur unansehnlich sind, sondern auch leichter Bakterien, Viren oder Allergene eindringen lassen können. Von Zeit zu Zeit empfiehlt sich ein Handbad in Buttermilch.

Verfasser: DHB-Netzwerk Haushalt, Landesverband Hessen e.V.Öffnet sich in einem neuen Fenster

Stand: Dezember 2023

Zutaten:

  • 500 ml Buttermilch
  • 3 Esslöffel Oliven- oder Weizenkeimöl

Zubereitung:

Die Buttermilch und das Öl in einen Topf geben und unter Rühren leicht erwärmen.

Mit einem Schneebesen gut verquirlen, in eine Schüssel oder Schale geben und die Hände für fünf bis zehn Minuten darin baden. Anschließend die Hände mit wenig warmem Wasser abspülen und abtrocknen.

Das warme Buttermilchbad macht rissige, spröde und trockene Hände schön geschmeidig.