Eine Frau hält ihr beflecktes T-Shirt in die Kamera. Im Vordergrund sieht man eine weiße Kaffeetasse.

Der Fleck muss weg!

Bei der Fleckenentfernung gibt es verschiedene Mittel und Techniken, die je nach Art des Flecks und des betroffenen Materials wirksam sein können.

Grundsätzlich gilt bei der Fleckenentfernung: so schnell wie möglich behandeln!

Je älter ein Fleck ist, und je tiefer er in das Gewebe eingedrungen ist, desto schwerer ist er zu entfernen. Ein frischer Fleck sollte umgehend mit Küchenpapier oder einem saugfähigen Baumwolltuch vorsichtig abgetupft werden, damit sich die Schmutzteile nicht zu größeren Flecken verbinden und mit dem Stoff eine chemische Wechselwirkung eingehen können. Das Abtupfen möglichst immer von außen nach innen vornehmen, damit sich der Fleck nicht noch vergrößert. Reiben ist unbedingt zu vermeiden, da der Schmutz sonst noch stärker in das Gewebe eindringt und durch die Reibung eventuell Schäden am Gewebe entstehen können.

Der abgetupfte Fleck sollte anschließend sofort mit kaltem Wasser verdünnt werden. Hierfür eignet sich am besten kohlensäurehaltiges Mineralwasser.  Bei kleinen Flecken spannt man das Textil über eine Schüssel und lässt das Mineralwasser über den Fleck laufen. Das entfernt in der Regel schon den meisten Schmutz. Danach wie gewohnt in der Waschmaschine waschen. Handelt es sich um großflächigere Verschmutzungen, lohnt es sich, das Textil über Nacht in Mineralwasser einzuweichen.

Fleckenarten und nachhaltige Mittel und Methoden, um sie zu entfernen

Öl- und Fettflecken (von Speiseöl, Butter, Sauce)

Nachdem das Fett abgetupft wurde, kann man es bei kleineren Flecken mit Geschirrspülmittel behandeln. Danach mit klarem Wasser nachspülen und wie gewohnt waschen. Bei alten Flecken und größeren Verschmutzungen ist Soda (Natriumcarbonat) ein kraftvolles Mittel zur Fleckentfernung. In Verbindung mit Wasser bildet das natürlich vorkommende Salzmineral eine Lauge, deren alkalische Wirkung sehr fett- und eiweißlösend ist. Weil Soda eine bleichende Wirkung hat, ist es nur für weiße Baumwolltextilien zur Fleckentfernung geeignet.

Gallseife entfernt auch hartnäckige Fettflecken. Gallseife wird als kompaktes, festes Stück und in flüssiger Form angeboten. Hauptbestandteil von Gallseife ist Kernseife. Die fleckenlösende Wirkung geht auf die enthaltene Rindergalle zurück. Die Inhaltsstoffe sind biologisch abbaubar und auch bei farbigen Textilien anwendbar. Am nachhaltigsten und umweltfreundlichsten in der Verwendung ist das kompakte Stück, da es am ergiebigsten ist und in einer Pappschachtel angeboten wird. Die flüssige Gallseife wird in einer Kunststoffverpackung angeboten und ihr müssen für die Haltbarkeit Konservierungsstoffe zugesetzt werden. Aus dem kompakten Seifenstück lässt sich eine flüssige Lösung herstellen, indem man mit dem Sparschäler einige Streifen von dem Stück abschabt und diese in lauwarmem Wasser auflöst.

Natron eignet sich ebenfalls sehr gut zur Entfernung von Ölflecken. Dafür einfach den Fleck nach dem Abtupfen mit Natron bestreuen und einwirken lassen, bis das Öl aufgesogen ist. Danach so heiß wie möglich waschen.

Kaffeeflecken

Bei frischen Kaffeeflecken sollte schon das Ausspülen mit Mineralwasser ausreichen. Wenn Milch im Kaffee war, empfiehlt es sich, etwas Geschirrspülmittel dazu zu geben. Auch eine Lösung aus Natron und lauwarmem Wasser, aufgetragen und einige Zeit einwirken lassen, bringt gute Erfolge. Die Behandlung mit Gallseife ist auch bei Kaffeeflecken ein gutes Mittel der Wahl.

Rotweinflecken

Auch bei frischen Rotweinflecken ist kohlensäurehaltiges Mineralwasser das erste Mittel der Wahl. Dazu den Fleck mehrmals großzügig mit Mineralwasser befeuchten und so lange mit frischen Tüchern abtupfen, bis der Fleck nicht mehr zu sehen ist. Bei älteren Flecken empfiehlt sich wieder der Einsatz einer Wasser-Natron Paste (siehe Kaffeeflecken). Bei der anschließenden Wäsche des Textils kann der Einsatz eines Waschadditivs, wie Fleckensalz oder Oxi Produkte die Waschkraft des Waschmittels erhöhen und so zur fleckenfreien Reinheit beitragen.

Obstflecken

Hier ist sofortiges Handeln angesagt. Legt man das befleckte Textil sofort für längere Zeit in Wasser, besser noch Mineralwasser ein, lassen sich Obstflecken wieder lösen. Ist das Ergebnis noch nicht zufriedenstellend, kann es helfen, das Textil über Nacht in einer Seifenlauge einzuweichen. Als Waschkraftverstärker kann bei der anschließenden Wäsche 20-30 ml flüssige Gallseife zugegeben werden.

Sonnencreme

Sonnencremeflecken gehören zu den hartnäckigsten Flecken überhaupt. Je früher die Flecken entfernt werden und das Textil gewaschen wird, desto besser, denn durch Alterung wird die Entfernung erheblich erschwert. Es empfiehlt sich, die Dosierung des Waschmittels für stärker verschmutzte Wäsche zu wählen und das Textil so heiß wie möglich zu waschen. Bei hartnäckigen Flecken ist es ratsam, eine Fleckenvorbehandlung mit Handspülmittel oder Waschbenzin vorzunehmen.

Ruß- oder Graphitflecken

Diese Art von Flecken muss ausgebürstet, abgesaugt oder mit dem Schmutzradierer bearbeitet werden. Eventuelle Reste können dann mit Gallseife bearbeitet und im Anschluss gewaschen werden.

Kugelschreiber, Filzstifte

Kugelschreiberstriche lassen sich mit Spiritus und einem Wattestäbchen gut entfernen. Der vielfach gegebene Tipp, diese Flecken mit Haarspray zu entfernen, funktioniert nur mit treibmittelhaltigen Haarsprays, da nur diese verschiedene Lösemittel enthalten, die Farbstoffe anlösen können. Anschließend müssen die Haarsprayreste ausgebürstet werden. Größere Probleme bei der Fleckentfernung bereiten aber dokumentenechte Kugelschreiber und Filzstifte. Hier hilft der Versuch, den Fleck mit Spiritus und Wattestäbchen zu entfernen vielleicht nicht sofort. Im zweiten Schritt könnte eine Behandlung mit Oxidationsbleiche erfolgreicher sein. Wenn auch danach noch Flecken zu sehen sind, kann ein Versuch mit Gallseife vorgenommen werden. Falls auch dieser Versuch noch nicht zum Erfolg führt, kann ein handelsüblicher Haushaltsentfärber eingesetzt werden. Bei diesen Produkten ist aber besondere Vorsicht geboten, weil sie nicht nur den Fleck entfärben, sondern eventuell auch die Farbe des Textils angreifen.

Kerzenwachs

Bei der Entfernung von Kerzenwachs auf Textilien hält sich hartnäckig der Tipp, den Fleck mit Löschpapier zu bügeln. Viel bessere Ergebnisse, besonders bei farbigen, synthetischen Textilien, erzielt aber die einfache Kühlmethode. Durch die Hitze beim Bügeln werden das Wachs und die Farben auf der Faser fixiert. Wenn das verfleckte Teil in das Kühlfach gelegt oder mit Kühlakkus gekühlt wird, wird durch die Kälte das Wachs hart und bröckelig und lässt sich anschließend leicht vom Untergrund abrubbeln.

Bügeln mit Löschpapier oder Küchentüchern liefert nur bei Baumwolle und weißem Kerzenwachs gute Ergebnisse. Die Einstellung „Synthetik“ reicht aus, da Wachs schon unter 70°Celsius schmilzt. Es empfiehlt sich, nur mit der Spitze des Bügeleisens zu bügeln, damit das Wachs nicht verläuft, und die Unterlage mehrfach zu wechseln. Restflecken können gut mit Gallseife entfernt werden.

Unbekannte Flecken

Bei hochwertiger Bekleidung empfiehlt es sich, eine chemische Reinigung aufzusuchen. Die professionellen Betriebe sind spezialisiert und können mit anderen Lösemitteln und Vorrichtungen für die Fleckentfernung sorgen.

Verfasser: DHB-Netzwerk Haushalt, Landesverband Hessen e.V.Öffnet sich in einem neuen Fenster

Stand: März 2024