Grüner Eimer mit Schrubber, Lappen, Handschuhen und Putzschwämmen

Clever Putzen mit System

Für die meisten Menschen ist Putzen die unbeliebteste Arbeit im Haushalt. Dazu kommt: Alltagskompetenzen wie eine hygienische Wohnungsreinigung sind heute nicht mehr selbstverständlich – viele Menschen haben es verlernt oder noch nicht gelernt, für Sauberkeit zu sorgen. Mit Plan und System lassen sich nicht nur Zeit und Ressourcen sparen, die ungeliebte Aufgabe kann dann sogar Spaß machen.

Putzen muss sein

Eine regelmäßige Reinigung dient dem Gesundheitsschutz, da durch die Reinigung Keime vermindert werden und durch die Entfernung von Verunreinigungen Unfälle vermieden werden können. Ein wichtiger Aspekt bei der Reinigung ist auch der persönliche Wohlfühlfaktor. Die meisten Menschen fühlen sich in einer sauberen und aufgeräumten Umgebung wohler als in einer schmutzigen Wohnung. Auch die Werterhaltung und Schutzfunktion von Flächen und Gegenständen spielt eine Rolle. Küchengeräte, die nicht oder zu selten gereinigt werden, können in ihrer Funktionalität beeinträchtigt werden.

Die Reinigung sollte wirtschaftlich sinnvoll, umweltschonend und effektiv sein – also nachhaltig.

Reinigungsmittel und -geräte

In einem deutschen Durchschnittshaushalt befinden sich im Schnitt 15 verschiedene Putz- und Reinigungsmittel. Es geht aber auch einfacher und preiswerter.

Denn für die Reinigung eines normalen Haushalts sind gerade mal vier Mittel notwendig:

  • Ein neutraler Allzweckreiniger
    • für viele Flächen einsetzbar (Arbeitsflächen, Fliesen, Parkett, Laminat)
  • Ein säurehaltiger Reiniger auf Zitronensäurebasis
    • gegen alle kalkhaltigen Flecken
  • Spülmittel und Soda
    • gegen fetthaltige Verschmutzungen
  • Eine milde Scheuermilch
    • für stärkere Verschmutzungen

Dosierung

„Viel hilft viel“ – das gilt nicht für Putz- und Reinigungsmittel, im Gegenteil, eine Überdosierung bringt meist nicht das gewünschte Ergebnis, sondern hinterlässt Streifen und Schlieren und baut mit der Zeit einen Film auf, der sich dann immer schlechter entfernen lässt.

Wichtig sind die Anwendungshinweise des Herstellers und die richtige Dosierung. Der vielfach verwendete „Spritzer“ ist in der Regel überdosiert. Macht man sich einmal die Mühe und wiegt oder misst die vom Hersteller empfohlene Menge des Reinigungsmittels richtig ab,  kann man dieses Maß zukünftig immer wieder verwenden.

Arbeitstechnik mit Reinigungstüchern

Empfohlen für eine gute Reinigung werden Mikrofasertücher, da diese ganz ohne oder mit sehr wenig Reinigungsmittel verwendet werden können. Mikrofasertücher sollten nicht mit anderen Textilien zusammen gewaschen werden. Durch die spezielle Beschaffenheit der Oberflächenstruktur nehmen Mikrofasertücher den Abrieb der mitgewaschenen anderen Textilien auf und werden so mit der Zeit unbrauchbar. Es empfiehlt sich daher, die Mikrofasertücher in ein Wäschesäckchen zu füllen, dann können sie mit anderen Textilien zusammen gewaschen werden.

Eine wirtschaftliche Oberflächenreinigung wird mit einer speziellen Falttechnik der Reinigungstücher erreicht. Dazu faltet man das Tuch (je nach Größe) so, dass man acht bzw. 16 Flächen erhält (siehe Foto). Zuerst wird mit der ersten flachen Seite gereinigt, dann mit der zweiten flachen Seite. Danach wird das Tuch aufgefaltet und die verschmutzten Seiten zueinander gelegt. Danach folgen Fläche 3 und 4 und so weiter… Durch die Verwendung dieser Technik können bis zu 16 Flächen für die Reinigung genutzt werden ohne ständiges Auswaschen und Auswringen der Tücher. Hygienisch ist diese Methode trotzdem, weil für jede Oberfläche eine neue saubere Tuchfläche verwendet wird. Sie kann man mit einem nebelfeuchten Tuch zum Beispiel alle Treppenstufen in einem Zug abwischen.

Reinigungstuch mit acht Putzflächen
Tipp: Ein nebelfeuchtes Tuch erhält man, wenn man die Reinigungslösung mit einer Sprühflasche aufträgt oder mit zwei Tüchern arbeitet. Dafür das erste Tuch nass machen und gut auswringen, anschließend das zweite Tuch mit dem ersten Tuch zusammen auswringen, dadurch entstehen zwei nebelfeuchte Tücher. Wenn Mikrofasertücher zu nass verwendet werden, verringert das die Reinigungsleistung, weil durch die Nässe ein Aquaplaning-Effekt entsteht und der Schmutz nicht richtig aufgenommen werden kann.

Aus hygienischen Gründen ist die Farbtrennung der Reinigungstücher und –schwämme in der professionellen Reinigung eingeführt worden.

Auch im privaten Haushalt ist diese Farbtrennung sinnvoll, um Fäkalkeime nicht in der Wohnung zu verteilen.

Die am meisten gebräuchliche Regel ist:

Rot                   Toilette/Urinal

Gelb                  Waschbecken/Spiegel

Blau                  Mobiliar/Patientenzimmer

Grün                 Küche/Übriges Mobiliar

Küchenreinigung

Einer der reinigungsintensivsten Räume ist die Küche. Die meisten Keimschleudern finden sich hier. Spülbecken, Spülschwamm, Spültuch und zu lange benutzte Geschirrtücher sind wahre Brutstätten für Keime. Aus hygienischen Gründen empfiehlt es sich, benutzte Tücher oft zu wechseln, den Spüllappen am besten täglich.

Schimmelpilze und Bakterien wachsen und vermehren sich überall dort, wo sie ausreichend Feuchtigkeit und einen geeigneten Nährboden vorfinden. So vermehren sich Keime sehr gut in feuchten Schwämmen und Tüchern, mit denen zuvor Verschmutzungen von Oberflächen entfernt wurden. Verschmutzte Putztücher gehören zu den häufigsten Überträgern von Keimen. Die Reinigungsschwämme/-tücher sollen nach der Nutzung aus hygienischen Gründen immer sofort getrocknet werden. Schwämme und Putztücher oder Spüllappen müssen bei 60 Grad Celsius mit einem pulverförmigen Vollwaschmittel gewaschen werden.

Reinigung von Oberflächen in der Küche:

  • Entfernen von Grobverschmutzungen - Zuerst alle Reste, Krümel etc. auf Arbeitsflächen entfernen
  • Flächen nass mit einer fettlösenden Reinigungslösung (Allzweckreiniger/Küchenreiniger) anfeuchten
  • Mit trockenem oder nebelfeuchtem Tuch aufwischen
  • Bei starkem Fettfilm zusätzlich mit mehr Mechanik arbeiten oder die Fläche mit einer Sodalösung benetzen und einwirken lassen

Soda sorgt für Sauberkeit

Waschsoda ist in vielen Bereichen des Haushalts einsetzbar, aber besonders in der Küche leistet es gute Dienste. Soda ist alkalisch und dank seiner stark fettlösenden Wirkung ist es gerade bei starker Fettverschmutzung, wie haftenden Fettfilmen auf Oberschränken, eine wahre Wunderwaffe. Die Lauge tötet Bakterien, hilft gegen Schimmel und Gerüche und ist ein idealer Abflussreiniger. Da sich in Spüle und Abfluss viele Keime tummeln, ist es sinnvoll, immer mal wieder eine heiße Sodalösung (1-2 Liter heißes Wasser und zwei Esslöffel Soda) in den Abfluss zu gießen.

Auch für angebrannte Töpfe und verschmutzte Backöfen ist eine Reinigung mit Soda empfehlenswert. Man kann das Pulver einfach mit Wasser anrühren, einwirken lassen (Dauer der Einwirkzeit richtet sich nach der Stärke der Verschmutzung – am besten über Nacht einwirken lassen) und anschließend auswischen. Mit klarem Wasser nachwischen und schon strahlt der Backofen oder Topf im alten Glanz.

Wichtig ist es bei der Arbeit mit Soda Handschuhe zu tragen, da Soda auch die Haut entfettet.

Den Kühlschrank nicht vernachlässigen

Der Kühlschrank ist ein besonders sensibler Bereich in Puncto Hygiene und Reinigung. Der Innenraum und die Fächereinteilungen sollten regelmäßig (mindestens alle sechs Wochen) mit einem milden Reinigungsmittel ausgewaschen werden. Zur Vermeidung von Schimmelbildung und schlechten Gerüchen mit einer Zitronensäurelösung auswischen.

Der Vorteil von Zitronensäure ist der geringe Eigengeruch. Essigessenz hat einen intensiven bis stechenden Geruch.

Oberflächen aus Edelstahl

Edelstahlflächen lassen sich außer mit Spezialmittel für die Edelstahlreinigung optimal mit einer Mischung aus Wasser und Spiritus im Verhältnis 3 zu 1 reinigen. In einem Sprühbehälter vorbereitet hat man so ein schnelles, preiswertes und effektives Reinigungsmittel für alle Edelstahloberflächen. Bei gewalzten Edelstahlflächen immer in Walzrichtung nachreiben.

Badezimmer Reinigung

Täglich drei Minuten Zeit für die Badreinigung -  dieser Kurzeinsatz lohnt sich, denn Seifenreste, Zahnpasta-Spuren, Kalk- und Urinstein können sich bei regelmäßiger Entfernung gar nicht erst festsetzen und das Bad sieht immer frisch und ordentlich aus. Eine Grundreinigung ist dann nur noch selten nötig.

So wird’s gemacht: Im Bad eine Sprühflasche mit verdünnter Badreinigerlösung (2-3 Esslöffel Allzweckreiniger auf eine Sprühflasche – wenn vorhanden, das Wasser aus dem Kondenstrockner benutzen, das enthält keinen Kalk und ist für die Reinigung optimal geeignet) vorhalten

sowie zwei Mikrofasertücher und einen Handstaubsauger mit Akku.

  • Haare und Flusen mit dem Handstaubsauger entfernen
  • Toilette, Waschbecken und Armaturen mit Reinigungslösung einsprühen
  • Waschbecken und Armaturen abwischen und trockenreiben
  • Toilette mit der Toilettenbürste reinigen und mit dem Mikrofasertuch von außen abwischen
  • Mit einem gebrauchten Handtuch oder Mikrofasertuch die Dusche trockenreiben

Tipp: Für einen guten Duft im Badezimmer die Innenseite der Toilettenpapierrolle mit dem Lieblingsparfum besprühen!

Verfasser: DHB-Netzwerk Haushalt Landesverband Hessen e.VÖffnet sich in einem neuen Fenster.

Stand: März 2024