5G ist ein neuer Mobilfunkstandard, der die Vorgängernetze LTE (4G) und UMTS (3G) ablösen wird. Mit dem neuen Netz lassen sich die Daten wesentlich schneller drahtlos übertragen. Gerade im Zuge der Digitalisierung ist dies von enormer Bedeutung. In Fachkreisen wird 5G sogar als Schlüsseltechnologie der digitalen Transformation bezeichnet.
Welche Unterschiede gibt es zu den bisherigen Standards?
Für Verbraucher ist aktuell hauptsächlich die Stabilität der mobilen Verbindung sowie die Geschwindigkeit von Bedeutung. Mit 5G sind Datenraten bis zu 10.000 Mbit/s möglich. Das ist eine hundertfach höhere Geschwindigkeit als mit LTE. Die Unterschiede werden allerdings nur bei großen Datenmengen, zum Beispiel beim Streamen oder Downloaden deutlich.
Relevant ist 5G vor allem für Unternehmen und Zukunftstechnologien. Die Latenz, auch als Reaktionszeit bezeichnet, liegt bei dem neuen Standard bei unter einer Millisekunde. Das könnte für autonomes Fahren hilfreich sein, wenn das Auto Steuerbefehle aus dem Netz empfängt. Auch die Steuerung und Vernetzung von Robotern, Maschinen und anderen Geräten ist mit 5G deutlich flexibler. So lassen sich Millionen Geräte miteinander verbinden. Anwendungsfälle könnten smarte Anwendungen in Städten oder Industrieanlagen sein, bei denen verschiedene Geräte und Sensoren miteinander vernetzt werden müssen.
Ab wann wird das 5G-Netz verfügbar sein?
5G ist in Deutschland bereits angekommen und die 5G-Mobilfunknetze werden stetig ausgebaut. Die Netzanbieter Telekom, Vodafone, O2/Telefónica haben bereits Tarife mit 5G in ihrem Portfolio aufgenommen. 1&1 Drillisch will Anfang 2021 mit einem eigenen Netz nachziehen. Fachleute rechnen weiterhin mit positiven Folgen für Verbraucher, denn durch den Einstieg von Drillisch als viertem Netzbetreiber gibt es mehr Wettbewerb.
Karten für die 5G-Netzabdeckungen findet man bei Telekom, Vodafone und Telefonica O2.
Was passiert mit den alten Standards?
Die alten Standards werden nicht abgeschaltet. Die Technologie wird weiterhin genutzt und auch noch weiterentwickelt. So könnte es später möglich sein, dass 5G-Dienstleistungen über ein 4G-Netzwerk abgerufen werden. Selbst 2G-Netzwerke sollen weiterhin existieren, solange es Bedarf dafür gibt.
Ist das 5G-Netz gefährlich für unsere Gesundheit?
Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) prüft als zuständige deutsche Fachbehörde die nationalen und internationalen Forschungsergebnisse und bewertet die Risiken. Zu berücksichtigen ist bei der gesundheitlichen Betrachtung der neuen Mobilfunkgeneration die erforderliche Sendetechnik. Eine Reihe von technischen Aspekten von 5G sind mit denen bisheriger Mobilfunkstandards vergleichbar. Daher können Erkenntnisse aus Studien, in denen mögliche Gesundheitswirkungen elektromagnetischer Felder des Mobilfunks untersucht wurden, zu einem Teil auf 5G übertragen werden. Bei den 5G-Frequenzen ist die Gefahr von Gesundheitsbeeinträchtigungen nach den Erkenntnissen des BfS eher gering.
Beim Ausbau von 5G muss allerdings sichergestellt werden, dass keine schädlichen gesundheitlichen Auswirkungen auftreten. Daher sind die in Deutschland geltenden Anforderungen zum Schutz der Allgemeinheit und der Nachbarschaft (Verordnung über elektromagnetische Felder) in jedem Fall einzuhalten und wenn möglich deutlich zu unterschreiten.
SAR-Wert – Strahlenschutz ein wichtiges Kriterium
SAR steht für "Spezifische Absorptionsrate" und ist ein Maß für die vom Körpergewebe aufgenommene Hochfrequenzenergie bei der Nutzung von Smartphones. Sie wird in Watt pro Kilogramm angegeben. Um Gesundheitsschäden zu vermeiden, sollte dieser Wert nicht mehr als zwei Watt pro Kilogramm betragen. Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) hat eine Liste mit über 3.500 Handymodellen veröffentlicht. Man sollte sich daher vor dem Kauf eines Smartphones genauestens über das Gerät und den SAR-Wert informieren.
Fazit
Zwar ist der Datenhunger der Verbraucher in den vergangenen Jahren immer weiter angestiegen, doch der LTE-Standard (4G) sollte für den privaten Gebrauch weiterhin völlig ausreichend sein. Abzuwarten bleibt auch noch die Netzabdeckung, denn ländliche Teile in Deutschland sind bis heute nicht einmal mit LTE versorgt. (schl)
Stand: Dezember 2020