So wird das Wasser prickelig
Bei einem Wassersprudler handelt es sich um ein System, das Kohlendioxid (CO2) aus einer austauschbaren Gaskartusche in mit Leitungswasser gefüllte Kunststoff- oder Glasflaschen leitet. Diese Flaschen sind druckbeständig und werden druckdicht an eine Düse festgeschraubt, die mit der Gaskartusche verbunden ist. Auf Knopfdruck wird dann das Gas über ein Leitungs- und Ventilsystem aus der Düse in das Wasser geleitet. In der Flasche wird das CO2 zu Kohlensäure und das Leitungswasser zu „Blubberwasser“. Wie stark der Kohlensäuregehalt im Wasser ist, kann durch die Bedienung des Knopfdrucks reguliert werden. Entstehender Überdruck in der Flasche kann bei zu großem Anstieg abgelassen werden.
Plastik sparen: ja, Geld sparen: abhängig vom Verbrauch
Wer sein Wasser mit einem solchen Sprudler zubereitet, spart sich viel Schlepperei und, wenn auf Einweg-Plastikflaschen zurückgegriffen würde, auch eine Menge Müll.
Die Anschaffungskosten für das Gerät können abhängig von Marke und Ausführung zwischen 70 und 300 Euro liegen. Nicht immer sind direkt Gaskartuschen und die speziellen Flaschen mit dabei.
Wie teuer eine selbstgesprudelte Flasche Wasser ist, hängt natürlich von den Anschaffungskosten für den Sprudler ab und wie schnell die Kartuschen leer sind. Generell gilt: Je prickeliger das Wasser werden soll, desto schneller ist auch die Gaskartusche leer. Im Schnitt hält eine Gaskartusche für 50 bis 80 Mal aufsprudeln.
Ist die Kartusche leer, kann man sie bei ausgesuchten Handelspartnern der jeweiligen Wassersprudlermarken, beispielsweise Elektrofachhändlern oder Baumärkten, gegen eine volle austauschen. Je nach Anbieter kostet dies zwischen 6,90 Euro und 8,50 Euro.
Rechnet man den Verbrauch der Gaskartuschen um, dann liegt das selbstgesprudelte Wasser im Durchschnitt bei circa 13 bis 20 Cent pro Liter. So viel kosten auch gute, günstigere Mineralwässer im Handel.
Zum Vergleich: Die Handelsmarke aus dem Discounter liegt in der Regel bei etwa 13 Cent pro Liter, ein Markenwasser kostet schnell mal 61 Cent pro Liter.
Im Discounter kann man beim Befüllen der Gaskartuschen sparen
Mittlerweile haben auch die Discounter das Geschäft mit Wassersprudlern für sich entdeckt. So bietet beispielsweise Aldi bereits in regelmäßigen Abständen Wassersprudler seiner Eigenmarke an. Auch Lidl plant noch bis Weihnachten 2020 nachzuziehen.
Besonders interessant für Verbraucher: An vielen weiteren Discounter-Kassen, können bereits leere Gaskartuschen gegen volle getauscht werden - und das zu deutlich günstigeren Preisen als bei den Handelspartnern. Hier sind zum Beispiel auch DM, Penny oder Rewe mit von der Partie.
Sprudel-Tests eher enttäuschend
Ökotest und Stiftung Warentest haben einige Wassersprudler getestet. Das Fazit war bisher durchwachsen. So kritisierte Stiftung Warentest zum Beispiel, dass lediglich drei der sieben getesteten Geräte so viel Kohlensäure produzieren, wie man von einem „Classic“-Mineralwässer erwarten würde. Alle anderen Sprudler schaffen dagegen nur einen Sprudelgehalt, der mit „Medium“- Mineralwässer vergleichbar ist.
Und wie schaut es mit der Hygiene aus?
Da für das Aussprudeln immer wieder die gleichen Flaschen verwendet werden, ist eine regelmäßige und gründliche Reinigung unerlässlich, andernfalls können schnell Keime ins Sprudlersystem gelangen.
- Spülmaschine oder manuell? Kunststoffflaschen sollten immer per Hand und einer Flaschenbürste gereinigt werden. In der Spülmaschine wird das Material schnell spröde und die Flasche kann kaputtgehen. Glasflaschen können bedenkenlos in die Spülmaschine gestellt werden.
- Flaschen mit Verfallsdatum: Auf den Kunststoffflaschen steht in der Regel ein Verfallsdatum. Nur bis zu diesem Datum sollen die Flaschen maximal in Gebrauch sein. Danach müssen sie ersetzt werden.
- Düse nicht vergessen: Neben den Flaschen sollte auch die Düse regelmäßig gereinigt werden, sodass sich dort keine Bakterien bilden können.
- Entkalken: Außerdem sollten die Geräte regelmäßig entkalkt werden, zum Beispiel mit Essig oder Zitronensäure.
Die ökologischste Alternative: Leitungswasser pur!
Die Verwendung eines Wassersprudlers ist eine nachhaltige Alternative für den Kauf von Mineralwasser in Flaschen. Schließlich wird nicht nur Plastik eingespart, sondern auch Transportkosten und die für Produktion und Transport entstehenden Treibhausgasemissionen. Besonders Einweg-Plastikflaschen haben eine deutlich schlechtere Umweltbilanz. So werden beispielsweise Plastikflaschen aus den Discountern nach dem einmaligen Gebrauch direkt geschreddert oder sogar verbrannt.
Aber auch ein Wassersprudler kommt nicht ganz ohne zusätzliche Kosten und Verpackungs- sowie Plastikmüll aus. Am umweltfreundlichsten ist Leitungswasser.
Bedenken wegen der Trinkqualität des Leitungswassers muss man in Deutschland übrigens nicht haben. Leitungswasser gehört nämlich hierzulande zu den am besten kontrollierten Lebensmitteln überhaupt.(Sie)
Stand: September 2020